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Sechzig gewinnt das aggressive und intensive Derby gegen Unterhaching

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Mit einem Derby – dem sogenannten „S-Bahn-Derby“ – wurde der 26. Spieltag eröffnet. Der TSV 1860 München hat dabei die SpVgg Unterhaching im heimischen Stadion empfangen, das mit Fahnen vieler Fanclubs geschmückt war. Ein Derby ist immer brisant, doch diesmal war die Wichtigkeit beiden Teams im Vorfeld bewusst. Die Löwen traten an, um im Kampf um den Aufstiegsplatz im Spiel zu bleiben und Haching spielt gegen den Abstieg. Die Startformation der Münchner Löwen wurde von Michael Köllner zuerst auf vier Positionen verändert: Erdmann, Dressel, Biankadi und Lang, der sein Debüt gab, ersetzten die gesperrten Willsch und Salger sowie Tallig und Greilinger. Kurz vor Beginn musste Köllner jedoch umdisponieren. Da sich Wein beim Aufwärmen verletzte, war Tallig derjenige, der beim Anpfiff auf dem Rasen stand.

Haching kämpferisch, Erdmann sahnt ab

Von Beginn an war Feuer im Spiel – zumindest hatten die Teams eine gewisse Aggressivität ausgestrahlt und sich sofort in körperbetonte Zweikämpfe gestürzt. Den ersten richtigen Abschluss hatten die Gäste aus Unterhaching, als die Löwen eine Flanke von Marseiler nicht hinreichend klären konnten, die Kugel bei Fuchs landete, der direkt abzog. Hiller reagierte jedoch blitzschnell und parierte zur Ecke (5.). Mölders verpasste dagegen seine Möglichkeit in der 10. Minute, als er von der Flanke in den Strafraum wohl etwas überrascht wurde, wodurch sein Abschluss aus kurzer Distanz am Kasten vorbei ging. In der ersten halben Stunde war letztendlich Haching etwas im Vorteil, die sehr mutig und aggressiv auftraten und sich dadurch immer wieder dem Sechzger Strafraum näherten. Es war ein umkämpftes Spiel, das viele Fouls aber auch gute Chancen auf beiden Seiten bot.

Dennis Erdmann war es, der die Löwen in Führung brachte (35.): Nach einem Standard, bei dem Neudecker von links in den Strafraum flankte, faustete Coppens die Hereingabe weg. Die Kugel landete bei Erdmann, der direkt abzog und ins lange Eck versenkte. So bitter dies für die Gäste in dieser Spielphase und nach deren Engagement auch war, ging die Partie genau so munter weiter und Haching versuchte weiterhin, einen Treffer zu landen. Eine starke Aktion zeigte erneut Marseiler, der auf dem linken Flügel Tempo aufnahm und im Strafraum Erdmann austanzte. Sein Schuss traf jedoch nur das Außennetz (41.). Mit der knappen Führung ging es in die Kabinen.

Nach Ausgleich zwei sehenswerte Treffer von Mölders und Lex

Im zweiten Durchgang waren es die Gäste, die zuerst das Spiel kontrollierten, aber richtig gefährlich waren sie nicht. Dafür aber ein Schuss von Tallig (51.), der zentral aus 16 Metern abzog und den Querbalken traf. Kurz darauf fiel der Ausgleich: Lang klärte einen Angriff der Hachinger zur Ecke, welche Göttlicher aufs lange Eck köpfte. Belkahia konnte zunächst noch retten, bugsierte jedoch den Ball vor die Füße von Robert Müller, der aus kurzer Distanz den Ball in die Maschen jagte. Alles war nun wieder offen und die Aggressivität auf dem Platz steigerte sich weiterhin. Kaum ein Spieler, der nicht auf die Knochen bekam oder nicht mal auf dem Boden lag. Allen voran der 18-jährige Niklas Lang, der so einiges einstecken musste. Da war viel Pfeffer im Spiel – oder Chili, besser gesagt. Schiedsrichter Badstübner hatte alle Hände voll zu tun.

Und dann gab es was für die Augen und vor allem zum Jubeln. In Minute 66 chippte Steinhart den Ball in den Strafraum, wo Sascha Mölders und Coppens hochstiegen. Da der Torhüter die Kugel nicht geklärt bekam, nutzte Mölders geistesgegenwärtig die Chance und traf per Fallrückzieher zur ersehnten sowie sehenswerten 2:1-Führung.

Die Intensität hat auch danach nicht nachgelassen, so dass das Spiel immer wieder durch die vielen Fouls ins Stocken kam. Neudecker kassierte so auch seine (fünfte) gelbe Karte, wodurch er im kommenden Spiel den Löwen nicht zur Verfügung stehen wird. Und wer sich bei den letzten Spielen ggf. fragte, ob die Löwen noch erfolgreich kontern können, bekam die Antwort in der 80. Minute präsentiert, denn aus einem schnellen Konter kam der dritte Treffer: Mölders bekam dabei den Ball an der Strafraumkante und flankte Richtung Fünfmeterraum, wo Stefan Lex einlief und die Kugel ins Tor spitzelte.

Über die letzten zehn Minuten gäbe es mehr über Auswechslungen als Torchancen zu berichten. Auch wenn Haching immer noch nicht aufgab, die Durchschlagskraft und Gefährlichkeit vor dem Tor fehlte einfach. In der Nachspielzeit gab es dann noch für zwei „Junglöwen“ Grund zur Freude – der 17-jährige Maxim Gresler sowie der 18-jährige Marco Mannhardt feierten ihr Debut und durften für zwei Minuten Drittliga-Luft schnuppern. Mölders und Tallig gingen dafür vom Platz. Auch beim Schlusspfiff blieb das Ergebnis auf der alten Tafel über der einsamen Westkurve gleich. Mit 3:1 gingen die Löwen als Derby-Sieger vom Platz. Obwohl Haching mutig und aggressiv ihr Spiel gestalteten, war Sechzig doch kaltschnäuziger und nutzte eiskalt die eigenen Chancen.

Der nächste Gegner ist der ebenfalls abstiegsgefährdete MSV Duisburg, bei dem der TSV 1860 München am kommenden Samstag zu Gast ist.

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