Am fünften Spieltag hat der F.C. Hansa Rostock vor 7.500 Zuschauer den TSV 1860 München im Ostseestadion empfangen. Sechzig startete verglichen mit dem 4:1-Sieg gegen Lübeck in der gleichen Formation. Hansa begann im Vergleich zum Sieg in Verl mit Reinthaler hinten in der Dreierkette für den gesperrten Roßbach, Horn ersetzte Scherff. Sechzig hatte vor, gegen den defensiv agierenden Gegner zu punkten und die Tabellenspitze zu verteidigen: “Dann muss man sich eben reinkämpfen und dem Spiel seinen Stempel aufdrücken“, meinte Richard Neudecker im Vorfeld zum Spiel. Und Rostocks TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Härtel sah die Möglichkeiten, den Löwen “weh zu tun“.
Eingewechselter Erdmann bringt Löwen in Führung
Die Löwen mussten sich von der ersten Minute an auf einen aggressiven Gegner einstellen. Die Heimmannschaft ging energisch an den Ball, störte früh, attackierte und stand hinten sicher in der eigenen Hälfte. Dennoch schafften es die Löwen, sich ihre Chancen zu erspielen, wie in der 13. Minute über Lex, der die Flanke von Steinhart zwar stark herumnahm, doch sein Abschluss wurde zur Ecke abgeblockt. Ein munteres Spiel bot sich den Zuschauern, bei dem es hin und her ging und sich vieles im Mittelfeld abspielte. In zwei Spielsituationen hätten die Hanseaten in Führung gehen können – jeweils über Breier, doch der starken Reaktion der Löwenabwehr war es zu verdanken, dass es zu Null blieb – wie in der 17. Minute, als Hiller Breiers Vorstoß abwehren konnte.
In der 39. Minute musste der angeschlagene Wein aus dem Spiel genommen werden. Für ihn übernahm Dennis Erdmann, der sich drei Minuten später in die Torschützenliste eintrug: Der Eckball von Neudecker kam perfekt in den Strafraum, wo Erdmann sein Köpfchen hinhalten musste und seinen alten Arbeitgeber in den Rückstand versetzte (42.). Vier gelbe Karten gab es bereits in Hälfte Eins zu vergeben, was deutlich zeigt, wie viel Kampf und Energie im Spiel vorhanden war.
Bahn gleicht aus, in Unterzahl wird der Punkt gehalten
Mit einer weiteren gelben Karte eröffnete Neidhart den zweiten Durchgang, welcher im weiteren Verlauf einiges zu bieten hatte. In der 50. Spielminute zog Neidhart den Ball von rechts flach nach innen, Bentley Baxter Bahn nahm die rechte Innenseite und traf ins rechte untere Eck zum Ausgleich. Ein hitziges Spiel entwickelte sich, das viele harte Duelle und Fouls zu bieten hatte, obwohl die Gefoulten oft mehr daraus machten. In der 64. Minute holte sich Steinhart einen gelben Karton ab, als er nach einem gepfiffenen Foul den Ball wegkickte. Dies wurde ihm zum späteren Zeitpunkt zum Verhängnis. Doch springen wir in die Minute 75 rein: Freistoß für die Kogge, der Ball segelte an Hiller vorbei, Dressel lief reaktionsschnell an und rettete die Kugel auf der Torlinie. Die Gastgeber forderten Tor oder doch eher Handspiel vom liegenden Salger im Strafraum? Jedenfalls entwickelte sich eine Diskussion auf dem Spielfeld und eine intensive Beratung des Schiedsrichters mit seinen Assistenten. Am Ende wurde das Tor nicht gegeben (auch kein Strafstoß) und es blieb beim 1:1. Alles war noch offen und alles war noch möglich. Aber zehn Minuten später durfte Sechzig in Unterzahl weiterspielen. Steinhart leistete sich ein Foul und musste die Gelb-Rote Karte hinnehmen … und es gab noch zehn Minuten zu spielen.
Diese Schlussphase hatte auch eine gute Portion Spannung, da Rostock die Überzahl nutzen wollte und zumindest über den eingewechselten Vollmann eine Riesenchance hatte – und verpasste. Hiller war zur Stelle und parierte bravourös. Die Zeit lief runter, der Schiedsrichter lies sich Zeit für den Abpfiff, doch es änderte nichts am Endergebnis. In einem hitzigen Spiel, in der beide Teams starke Phasen in der Offensive hatten und die Hanseaten nach dem Ausgleich einer Führung näher waren, schafften es die Münchner LöwenFan-Kollektiv der Ultra-Gruppierungen des TSV 1860 München.... auch in Unterzahl, einen Punkt mit nach Hause zu nehmen.