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Sechs Wochen Löwenmagazin

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Arik, das Löwenmagazin wird morgen sechs Wochen alt. Sechs Wochen, in denen viel passiert ist.

Das stimmt. Und es ist toll, wie es sich entwickelt hat. Wir haben unglaublich viele Leserinnen und Leser. Man nimmt uns wahr und liest uns gerne. Das freut mich. Sechs Wochen ist natürlich ein kleiner Zeitraum, wenn man bedenkt, dass es unseren Verein seit über 150 Jahren gibt. Aber uns macht es Spaß und ich sehe das Ganze als Mehrwert für die Fans. Darum geht es.

Wir haben gestern erst über die Zukunft gesprochen. Vor allem darüber, wie viele „News“ wir bringen müssen, um attraktiv für die Leser zu sein.

Ja, das stimmt. Und wie Du weißt, waren wir am Anfang etwas unsicher. Aber im Endeffekt ist uns allen klar, dass es mit der journalistischen Arbeit der tz München, der Abendzeitung, dem Münchner Merkur, der Süddeutschen Zeitung und auch mit dieblaue24 ausreichend News-Seiten gibt. Wir hingegen möchten ein Magazin sein. Das heißt: Wir wollen uns mit Themen als Fans und für Fans intensiver auseinandersetzen. Natürlich informieren wir, wenn es aktuelle Themen gibt. Aber wir müssen nicht auf jeden Gerüchtezug aufspringen. Vieles wird ja einfach immer nur übernommen, ohne dass es wirklich selbst recherchiert wurde.

Was meinst Du damit?

Schauen wir einfach mal das aktuelle Thema „Daniel Adlung“ an. Ein Blogger schreibt, dass er weiß: „Der Regionalliga-Tabellenführer denkt ernsthaft über eine Rückholaktion von Daniel Adlung nach“. Die Journalisten greifen das auf. Erst einmal, ohne beim Verein nachzufragen. Das ist dann die erste Schlagzeile. Ihre Quelle ist ausschließlich ein Blogger. Dann fragt man bei Daniel Adlung nach, hat die zweite Schlagzeile. Und bei einer Pressekonferenz ist Daniel Bierofka dran: die dritte Schlagzeile. Jeder Fan sieht in allen Tageszeitungen und Blogs die große Frage: „Kommt Adlung zurück?“ Am Ende sagt Daniel Bierofka, dass die Chance für eine Rückkehr sehr gering ist. Und er mit vielen ehemaligen Spielern in Kontakt ist. Das ist viel Wind und am Ende passiert vermutlich nichts. Wenn Fans so etwas wollen, dann haben sie dafür eine große Bandbreite an News-Plattformen. Wir aber müssen nicht unbedingt das Thema auch noch ins Internet werfen. Zumal es überall schon diskutiert wird und eigentlich erst einmal nur ein Gerücht ist.

Aber die Fans wollen Gerüchte, oder nicht?

Die bekommen sie ja auch. In vielen verschiedenen Textformen. Aber wie gesagt, dafür haben die Fans ihre Schlagzeilen in den gängigen Online-Zeitungen oder auf den Zeitungen im Kiosk. Und wir sind keine Konkurrenz für Journalisten. Wir haben weder den Zugang zu diesen Informationsquellen, die Journalisten nutzen, noch haben wir die Zeit. Wir sind nicht einmal Konkurrenz für dieblaue24. Das verstehen auch viele falsch. Wir bestreiten damit nicht unseren Lebensunterhalt. Wir wollen uns auch nicht während dem Spiel im Pressebereich an einen Tisch setzen, sondern uns unter die Fans mischen. Hätte ich das wollen, dann wäre ich Journalist geworden.

Viele sehen halt, dass wir eine andere Meinung vertreten, als auf dieblaue24.

Tun wir das? Meine Berichte spiegeln das wieder, was ich persönlich denke und fühle. Du schreibst über das, was Du denkst. Auch wir sind nicht immer einer Meinung. Und wir greifen die Meinung anderer Fans auf. Was zum Beispiel der Obststandl Didi sagt, ist auch nicht immer das, was ich denke. Didi spricht von 30000 bis 35000 Fans, die im Grünwalder Stadion möglich sein könnten. Ich sehe das nicht so. Ich hoffe auf 18500 Fans und wäre damit zufrieden. Oder die Betreiber des Podcast Neun30, die mit uns zusammenarbeiten. Sie wollen nach Ismaik keinen anderen Investor. Ich bin durchaus offen was Gerhard Mey anbelangt.

Unser Vorteil ist, dass wir sehr viele Querverweise auf journalistische Beiträge einbinden. Und damit dem Leser die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, welche weiterführenden Informationen sie über die entsprechenden Themen lesen.

Richtig. Es gab ja schon Leser, die uns gebeten haben, bestimmte Plattformen auszublenden. Weil man diese nicht lesen möchte. Entschuldigung, aber jeder entscheidet doch selbst, welchen Link er aufruft. Wenn ich kein Freund der Süddeutschen Zeitung bin, dann klick ich da auch nicht drauf. Aber wir wollen eben jede journalistische Sichtweise als weiterführende Information ermöglichen. Was der Leser daraus macht ist seine Sache. Unser persönlicher Liveticker ist da zum Beispiel etwas ganz Besonderes. Wir haben für das kommende Spiel nach aktuellem Stand 11 Vorberichte, 6 Liveticker und 1 Livestream in diesem Beitrag eingebunden. Des Weiteren Infos vom Gastgeber Seligenporten. Da muss dann keiner mehr nachfragen wo er etwas findet. Weil wir eben keine Konkurrenz zum Journalismus sind. Es ist vollkommen klar, dass zum Beispiel die Abendzeitung nicht in ihren Berichten den Liveticker von sport.de aufführt. Sie haben ja ihren eigenen.

Uns fehlt eben auch Erfahrung. Wir sind keine Journalisten. Manche machen das ja schon Jahre.

Meine Oma hat im hohen Alter mal meinem Opa nach vielen Jahren Ehe vorgeworfen, er würde manchmal daneben pinkeln. Keine Ahnung, warum sie nach so vielen Jahren damit plötzlich kam. Er sagte, er würde seit siebzig Jahren im Stehen pinkeln. Und deshalb könne er das. Er würde definitiv immer treffen! Ich fand das so lustig. Nun, nur weil jemand etwas schon lange macht, heißt es nicht, dass er es gut macht. Erfahrung kann durchaus ein wichtiger Aspekt sein. Aber es ist nicht zwingend ein Qualitätssiegel. Ich sehe das immer auch ein wenig als Schriftsteller. Wenn ich schnell Bücher mit großartigen Titeln und auffälligen Covern schreibe, dann kann ich meine Leserschaft kurzfristig deutlich erhöhen. Ob die Leser weiterhin mich lesen, ist eine andere Sache. Um jedoch als Schriftsteller irgendwann einmal wirklich wahrgenommen zu werden, vielleicht sogar mal einen Bestseller zu haben, da muss ich mich vor allem auf die inhaltliche Qualität konzentrieren. Im Löwenmagazin soll das ähnlich sein. Wir wollen keine Klicks. Wir wollen, dass die Leser unsere Berichte lesen und dann ein Aha-Effekt da ist. Entweder sie stimmen zu, oder es regt sie zum Nachdenken und Diskutieren an. Aber nicht nur. Wir wollen natürlich auch in manchen Berichten einfach nur informieren.

Was kann man in Zukunft alles von unserem Löwenmagazin erwarten?

Du weißt selbst, wie viele tolle Ideen wir haben. Wir dürfen uns nicht verzetteln, das ist wichtig. Du hast selbst gesagt, dass Du manchmal ein wenig zu viel für das Löwenmagazin machst. Wir müssen da einen guten Mittelweg zwischen Privatleben, Beruf und eben dem Löwenmagazin finden. In jedem Fall freuen wir uns alle, dass wir gerne gelesen werden und man uns wahrnimmt. Wir wollen ein Mehrwert für den Verein sein, und ich denke, dass uns das gelingt.

Empfehlung für heute: alle Infos rund um das Spiel gegen SV Seligenporten

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