Es ist ein deutlich angenehmerer Job für die PR Agentur Cyrano Kommunikation GmbH. Statt ein Unternehmen bei einem Fleischskandal zu verteidigen, muss die Agentur das Bündnis Zukunft TSV 1860 München in ein öffentlichkeitswirksames Licht rücken. Vorgestellt wurden beim zweiten Talk des Bündnisses zwei weitere Arbeitsgruppen.
Den besten Eindruck machte Martin Hagen mit seiner Arbeitsgruppe “Stadion und Infrastruktur”. Er erläuterte den aktuellen IST-Stand in der Stadionfrage. Dabei erklärt er auch, dass der Spielbetrieb im Grünwalder Stadion nicht defizitär wäre, betont jedoch, dass er auch nicht wirklich profitabel sei. Anders als in der Allianz Arena fährt man also keine Verluste ein. Bekannte Themen seien der Mangel an Hospitality-Flächen und die fehlende Zweitligatauglichkeit. Die Pläne der Stadt für 77 Millionen sieht er zunächst positiv. “Das wäre ein Schmuckkästchen”, erklärt der FDP-Politiker. Ein neues Stadion sei in jedem Fall an diesem Standort nicht genehmigungsfähig. Mehr als 18.105 Zuschauer würden nicht gehen, so Hagen, er meint jedoch, man könne das noch prüfen lassen.
Warum stocken diese Pläne? Die Stadt wartet auf eine verbindliche Zusage von 1860. Die Investition muss sich lohnen. Sechzig will erst die Konditionen wissen. Dabei wirft Hagen zwei Zahlen in Raum, um Vergleiche zu ziehen. “710 Millionen kostet das Gasteig”, so der Politiker und die “Sanierung des Olympiastadions kostet 400 Millionen Euro.” Es sei deshalb “vielleicht auch eine Frage des politischen Willens”.
Schrittweise Erneuerung und Virtual Reality
Ein Vorschlag sei eine günstigere Ertüchtigung, so Hagen. Und zwar Schritt für Schritt das Stadion erneuern. Zunächst die Ausschöpfung der theoretischen Baukapazität, die bei 16.599 liege, dann die Ausschöpfung aller Vermarktungsmöglichkeiten zum Beispiel mit den Namensrechten, dann ein Containerbau als VIP-Logen über der Osttribüne (ursprünglich übrigens eine Idee eines Architekten der Unternehmer für SechzigDer Unternehmer für Sechzig e.V. ist ein Zusammenschluss vo...) und bei Aufstieg in die 2. Bundesliga die Überdachung der Westkurve. Das Bündnis Zukunft will zudem auch das Virtual Reality – Erlebnis umsetzen. Die Rechte müsse man prüfen. Ob der Deutsche Fußball-Bund die aus den Händen gibt, ist jedoch zu bezweifeln.
Oder doch ein neues Stadion?
Und langfristig doch ein neues Stadion? Falls 1860 aufsteigen würde und am Standort GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri... keine dauerhaft tragfähige Lösung realisieren lasse, müsse man ein neues Stadion bauen, so Hagen. Mit einer realistischen Größe für 30.000 Zuschauer und verbunden mit Trainingsplätzen. Den Standort GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri... wolle man auch aufgrund der Tradition erhalten. Als Spielstätte für Frauenfußball, die U19 und U21 aber auch für Public Viewing bei Auswärtsspielen der Löwen. Man plane bei dieser Möglichkeit eine “Zwei-Standorte-Lösung”. Außerdem wolle man eine städtische Stadion-GmbH gründen.
Bekannt ist nun, dass der “Urvater” des Bündnisses, Alexander Hofmann, für den Verwaltungsrat kandidiert. Und dann auch die Pläne des Bündnisses umsetzen möchte.