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09.07.2023, Fussball 3. Liga 2023/2024, Testspiel, FC Memmingen - TSV 1860 München, in der Memminger Fussball-Arena. v.li: Geschäftsführer Marc-Nicloai Pfeifer 1860 München und Aufsichtsrat Saki Stimoniaris 1860 *** 09 07 2023, football 3 league 2023 2024, test match, FC Memmingen TSV 1860 Munich, in the Memminger football arena v li managing director Marc Nicloai Pfeifer 1860 Munich and supervisory board Saki Stimoniaris 1860

Scheinbewerbungs-Debatte: Erneuter eMail-Leak an die Sport Bild

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Journalist Berries Bossman (u.a. Sport Bild, Welt) hat erneut interne eMails aus dem Aufsichtsrat des TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA vorliegen. In der Sport Bild schreibt er zum wiederholten Mal über die Scheinkandidaten-Debatte.

Man könnte meinen, dass es für HAM International und den TSV 1860 München aktuell wichtiger wäre einen Sport-Geschäftsführer und einen Trainer zu finden. Doch das scheint wohl nicht der Fall zu sein. Stattdessen wird auch in der Zeit zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige weiter ordentlich gepoltert. Dabei wird ein mittlerweile altes Thema hochgekocht. Die Ausgangslage: Präsident Robert Reisinger soll laut einer internen Ermittlung des Aufsichtsratsvorsitzenden Saki Stimoniaris den Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer aufgefordert haben neben Horst Heldt noch zwei weitere “Scheinkandidaten” vorzuschlagen. Und zwar, damit Reisingers Wunschkandidat Held durchgeht, so der Vorwurf von Stimoniaris. Präsident Reisinger bestreitet diesen Vorwurf als “schlicht falsch und in höchstem Maße diffamierend”.

Pfeifer bestreitet von Scheinbewerbungen und Fake-Kandidaten gesprochen zu haben

Geschäftsführer Pfeifer hat über seinen Anwalt mittlerweile ausrichten lassen, er habe nie behauptet, dass Reisinger zwei Fake-Kandidaten vorgeschlagen habe und es wurde auch nicht von Scheinbewerbungen gesprochen. Pfeifer hatte nach einem Gespräch mit Reisinger und Heldt seine Bedenken bezüglich des Auswahlprozesses geäußert. Daraufhin habe Reisinger vorgeschlagen, noch zwei weitere Kandidaten aus seinem Netzwerk vorzuschlagen. Die hätten nicht dieselbe Eignung wie Heldt gehabt, betont Pfeifer über seinen Anwalt.

Ismaiks Anwalt sieht Vorwurf gegen Reisinger nicht entkräftet

Nun soll dem Sportjournalisten Bossmann eine eMail von Ismaiks Anwalt Frank Koch vorliegen. Dieser Anwalt hatte die Befragung von Pfeifer vorgenommen und sieht sich natürlich mit der Kritik konfrontiert, er habe falsch protokolliert. In der eMail kann der Anwalt die Aussage von Pfeifer, er habe nie von Scheinbewerbungen und Fake-Kandidaten gesprochen, wohl nicht widerlegen. Er benennt aber nun einen weiteren Zeugen. Die Sport Bild berichtet, dass Reisinger “eine Äußerung dieses Inhalts”, auch “gegenüber einem Sponsoren-Vertreter getätigt” haben soll und dieser habe als Zeuge dies nun schriftlich gegenüber der Anwaltskanzlei versichert. Wohlgemerkt: es geht wohl nicht mehr um Begriffe wie “Scheinbewerbungen” oder “Fake-Kandidaten”, sondern darum, dass Reisinger vorgeschlagen habe, zwei weitere Kandidaten vorzuschlagen, die nicht “dieselbe Eignung wie Heldt” gehabt hätten. Das diese beiden Kandidaten dann automatisch Scheinkandidaten sein sollen, geht daraus nicht hervor, zumal die Bewertung ohnehin subjektiv ist. Auch der aktuelle Kandidat, der von Reisinger und dem e.V. priorisiert wird, dürfte zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung nicht dieselbe Eignung wie Heldt haben. Aus Sicht des e.V. scheint er jedoch für den Drittligisten geeignet.

Der Anwalt von Ismaik sieht in jedem Fall deshalb dass “unter keinem denkbaren Gesichtspunkt” nicht zu vertreten sei, “dass diese Erwiderung Herrn Reisinger entlastet, geschweige denn, dass sie Anhaltspunkte für das Vorliegen eines etwaigen Anfangsverdachts einer Falschprotokollierung geben könnte.” Ob nun im Protokoll die genannten Begrifflichkeiten rund um die Scheinbewerbungen vorkommen, oder ob Saki Stimoniaris in seiner eMail dies hineininterpretiert hat, ist nicht bekannt. Weder HAM International noch die Profifußball KGaA wollen sich hierzu äußern.

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