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Robert Reisingers Wunsch: „Teilnehmer bei den Olympischen Spielen und mitgliederstarker Verein“

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Gegenüber der Bild-Zeitung hat Robert Reisinger den Wunsch geäußert, dass der TSV München von 1860 e.V. in den kommenden Jahren wieder mehrere Athletinnen und Athleten zu den Olympischen Spielen schicken kann. Zudem möchte er den TSV wieder zu einer der zwölf mitgliederstärksten Sportvereine in Deutschland machen. Beide Ziele sind nicht utopisch, aber schwer erreichbar.

Mitgliederzahlen

Auf Platz 12 steht der SG Stern Deutschland mit 42.000 Mitgliedern (Stand Juni 2018). Aktuell würden also dem TSV München von 1860 rund 19.000 Mitglieder fehlen. Da muss viel passieren. Wahrscheinlich ist eher, dass der TSV den eigenen Rekord einstellt. Der lag unter der Führung von Karl-Heinz Wildmoser bei 23.603 Mitgliedern. Es fehlen also rund 600 Neuzugänge.

  Verein Stadt Mitglieder
1 FC Bayern München München 291.000
2 FC Schalke 04 Gelsenkirchen 156.100
3 BV Borussia Dortmund 09 Dortmund 155.244
4 Sektion München des DAV München 139.526
5 Sektion Oberland des DAV München 139.073
6 1. FC Köln Köln 105.797
7 Hamburger SV Hamburg 87.000
8 VfL Borussia Mönchengladbach Mönchengladbach 83.351
9 sportspaß Hamburg 67.000
10 VfB Stuttgart Stuttgart 65.000
11 Eintracht Frankfurt Frankfurt 60.000
12 SG Stern Deutschland Stuttgart 42.000

Das Ziel Olympiade

Der TSV München von 1860 hat einige Sportlerinnen und Sportler zur Olympiade geschickt. Josef Straßberger zum Beispiel, der 1928 sogar olympisches Gold im Schwergewicht erreichte. Gewichtheber holten unter dem Löwenbanner ganze 54 Mal einen deutschen Meistertitel und nahmen mehrmals an Olympischen Spielen teil. Das ist lange her. Seit 1990 gibt es die Kraftsportabteilung gar nicht mehr. Bei den Leichtathleten gab es auch einige namhafte Olympia-Teilnehmer. Rosa Kellner hollte 1928 zum Beispiel Olympia-Bronze mit der 4 x 100 Meter-Staffel. Bei der Ski-Abteilung wurde Marina Kiehl 1988 Olympiasiegerin in der Abfahrt. Großartig auch der Erfolg von Innozenz Stangl, der 1936 die Goldmedaille im Mannschaftsturnen holte. Im Moment ist es nur die Ski-Abteilung, die Chancen auf Olympiateilnehmer hat.

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Spitzensport heute: 7,41 Euro Stundenlohn im Schnitt

Die bittere Wahrheit: Im 19. Jahrhundert hatte der Sport noch einen ganz anderen Stellenwert. Heute zählt vor allem der Event-Charakter. Zwischen den Sportlern klafft vor allem finanziell eine große Lücke. Die Sportförderung in Deutschland ist miserabel, auch wenn das oft anders dargestellt wird. Deutsche Spitzensportler sind überwiegend keine Spitzenverdiener. Für ihren Zeitaufwand für Sport, Beruf und Ausbildung haben sie im Schnitt monatlich Einnahmen zur Verfügung, die unter dem Mindestlohn von 8,84 Euro liegt. Nur 7,41 Euro Stundenlohn hat eine Studie ergeben. Der Anreiz als Turner oder als Leichtathlet durchzustarten und zur Olympiade zu kommen, ist also deutlich geringer als früher. Die Gesellschaft nimmt das anders wahr, aber es ist nun mal Realität.

Beim TSV München von 1860 e.V. müsste also viel passieren, um in einer der Sportarten die bestmögliche Förderung auch für den Spitzensport außerhalb des Fußballs zu erhalten. Eine gemeinsame Sporthalle wäre ein wichtiger Schritt für die Abteilungen. Das Ziel von Präsident Robert Reisinger lässt hoffen, dass er in die Nachwuchsarbeit und in die Nachwuchsförderung investieren möchte. Mit einer gemeinsamen Sporthalle wäre ein wichtiger Schritt getan.

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