Punkteteilung gegen die kleinen Bayern

Derbytime in Giesing am vorletzten Spieltag der Drittliga-Saison 2020/21. TSV 1860 München empfängt die zweite Mannschaft des FC Bayern. Da lassen es sich die Löwenfans nicht nehmen, die Mannschaft zu unterstützen, zu motivieren und sie zahlreich ins Stadion “zu begleiten”. So haben sich auch diesmal viele Anhänger der Löwen vor der Partie in der Grünwalder Straße versammelt und die Mannschaft bejubelt.

Ein Spiel, das voller Brisanz ist: Der FC Bayern II stark abstiegsgefährdet und der TSV 1860 München auf den Weg in die 2. Liga – wenn alles optimal läuft. Michael Köllner baute auf die gleiche Startformation wie am letzten Spieltag gegen Wehen Wiesbaden. Die Bayern nahmen zwei Veränderungen vor: Es begannen Lungwitz und Motika für Vita und Kühn. Die Löwen präsentierten sich im letzten Heimspiel im neuen Gewand – in den “Löwenherz”-Trikots.

Per Elfmeter gleicht Sechzig den Rückstand aus

Die ersten Minuten waren etwas zäh oder besser gesagt zerfahren. Überraschend kam die Führung der kleinen Bayern in der 13. Minute: Scott steckte vor dem Sechzehner durch auf Armindo Sieb, der geschickt flach und platziert rechts einschoss. Die Löwen hatten dagegen sichtlich Mühe, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Die Torchancen waren zuerst klar auf Seiten der Roten – immer wieder über Singh, der entweder zu lange für die Ballverarbeitung brauchte (15.) oder das Tor nur um wenige Zentimeter verpasste (27.). Die Löwen dagegen zu ungefährlich im Strafraum und mit wenigen Ideen oder Durchsetzungskraft.

So kam ein Elfmeter Sechzig zu Hilfe: Biankadi spielte den Ball im Strafraum flach, Lungwitz stoppte mit der Hand am Boden liegend und der Schiedsrichter zeigte völlig zurecht auf den Elfmeter-Punkt. Sascha Mölders übernahm die Verantwortung und traf unten links zum Ausgleich (41.). Mit dem 1:1 und mit der Hoffnung, dass der Ausgleich der Köllner-Elf Antrieb für den zweiten Durchgang gibt, ging es in die Kabinen.

Zweiter Elfer rettete den Löwen einen Punkt

Auch im zweiten Durchgang waren erst die kleinen Bayern die spielbestimmende Mannschaft und übernahmen wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff erneut die Führung. Sieb setzte Sarpreet Singh am Strafraum ein, der Steinhart düpierte, nach innen zog und mit Flachschuss ins lange Eck traf (49.). Eine Reaktion der Löwen war zunächst nicht zu sehen, es war eher Hiller, der wieder Arbeit bekam und gegen Singh retten musste (52. und 53.). Eine Stunde war um und langsam verlagerte Sechzig das Spiel doch mehr und mehr vor das Hoffmann-Tor. In dieser kritischen Phase verletzte sich Willsch und musste auf dem Rasen behandelt werden. Für ihn ging es nicht mehr weiter, so dass Wein für ihn übernehmen musste (65.).

Kurz darauf wurde Lex im Strafraum von Willenborg am linken Knöchel getroffen und erneut zeigte der Unparteiische auf den Elfmeter-Punkt. Erneut berechtigt. Diesmal war es Phillipp Steinhart, der den Ball an sich nahm und zum 2:2 ins rechte Eck traf (68.). 20 Minuten waren noch zu spielen und nun war es Sechzig, die auf dem Gaspedal blieben und einen weiteren Treffer erzielen wollten. So nahm Mölders in der Minute 78 einen Steinhart-Flugball im Strafraum aus der Luft und versuchte aus halblinker Position mit links und Vollspann das Tor zu treffen. Der Ball ging nur knapp vorbei. Lex hatte noch eine Riesenchance auf das 3:2, als er nach einem Zuspiel von Mölders allein vor Hoffmann mit seinem Abschluss scheiterte. Einige Sekunden später war es wieder Hoffmann, der Lex keinen Treffer gönnte. Löwen waren es also, die in der Schlussphase den Druck aufbauten und für Spannung sorgten. Für einen weiteren Treffer reichte es jedoch nicht mehr und so endete die Partie mit einem 2:2-Unentschieden.

Der Showdown erwartet die Löwen nun am letzten Spieltag in Ingolstadt gegen die Schanzer. Gewinnt 60 die Partie, ist man in der Relegation um den Aufstieg in die 2. Liga. Spannender kann es kaum werden.

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aymen1860
aymen1860(@aymen1860)
1 Jahr zuvor

War gestern so ein Spiel, bei dem die Unterstützung der Fans und die knisternde Derbystimmung im Grünwalder evtl. den entscheidenden Unterschied gemacht hätten.

chemieloewe
chemieloewe(@chemieloewe)
1 Jahr zuvor

Das war heute sicher einer gewissen Übernervosität geschuldet, dass einiges nicht so gut bis optimal geklappt hat u. unser Spiel etwas unrund u. holprig lief. Wer kann es unseren Löwen verdenken, vorletzter Spieltag, Derby gegen die Roten im Sechzger, 3 Punkte “Pflicht”, bloß nicht verlieren, verlieren verboten, die Aufstiegschance vor Augen u. im Kopf…wer da als Spieler cool u. locker bleibt u. sich psychisch nicht davon beeindrucken lässt, hat Nerven wie Stahlseile. Trotzdem gut gekämpft u. wenigstens ein Unentschieden erreicht. Das Bäh 2 in unmittelbarer Abstiegsgefahr gegen uns Sechzger sowieso alles versuchen wird, um zu gewinnen, war außerdem vollkommen klar zu erwarten. Dass das Spiel dann heute ein sehr schweres u. zähes Ringen wird, war mehr als vorprogrammiert u. so kam es auch. Wir hätten gewinnen, aber auch verlieren können. Wir haben nicht verloren, das zählt erstmal u. ist nicht schlecht.

Das war nicht unsere letzte Chance zum Aufstieg, die haben wir nun nächsten Sa. zum Saisonfinale mit dem Showdown in Ingolstadt gegen die Audischanzer.

Besonders schade u. tragisch finde ich die Pechsträhne von Stefan Lex. Was er für ein Abschlusspech in Serie hat, geht gar nicht. Aber ich habe die Hoffnung, dass er im Spiel gegen seinen Exclub FC Ingolstadt explodiert u. 2 Tore schießt. 😉

Also Löwen, jetzt gilt es im Saisonendspiel gegen den unmittelbaren Aufstiegskonkurrenten Ingolstadt absolut alles rauszuhauen u. alles zu geben, um mit maximaler Löwenkraft den Sieg zu erringen u. die Relegation zu erreichen. 🙏

Übrigend könnte es in der Relegtion sogar zu einem noch größeren Showdown gegen Regensburg kommen. Wenn Regensburg verliert u. Sandhausen u. Osnabrück gewinnen, landet Regensburg noch auf dem Relegationsplatz. Schaffen wir 60er die Relegation, käme es zum absoluten Showdown der Relegationswiederholung von 2017, nur eben in umgekehrter Richtung, als wir Löwen gegen Regensburg abgestiegen sind. Wenn es so kommt, werden die Spiele mit allem Drumherum der absolute Wahnsinn, da reist eine Riesenmenge Fans an, in Regensburg u. besonders in Giesing ans Grünwalder Stadion, auch wenn keiner ins Stadion darf. Na, mal sehen, was nächste Woche rauskommt, jedenfalls absolut spannend, von der 1.-3. Liga. Das wäre der absolute Wahnsinn, wenn wir den Aufstieg ausgerechnet in der Relegation gegen Jahn Regensburg schaffen würden.

Auf Sechzig, auf die Münchner Löwen!!!

ELIL!!!
💙🦁💙💪✌👟⚽️🎯

dabrain1860
dabrain1860(@dabrain1860)
1 Jahr zuvor

Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder ein Spiel unserer Löwen gesehen!
Gerade nach den letzten Spielen wo ich oftmals gelesen habe, das es immer die beste erste Halbzeit der ganzen Saison war, war meine eigene Erwartungshaltung natürlich etwas höher, naja, da war ich wohl selbst schuld.
Etwas besonderes war die heutige Leistung nicht aber schlecht war sie auch nicht wirklich.
Obwohl es eigentlich egal war ob zu verlieren oder unentschieden zu spielen, liegt wohl der psychologische Vorteil wahrscheinlich im unentschieden und das haben wir auch geschafft, wobei man auch sagen muss das die Jungs gerade zum Schluss zu enorm gekämpft haben!
Aber was soll’s, nächste Woche in ingoldorf zählt es, wir fahren hin, vernichten sie das es nur so scheppert in ihrem Tor und fahren mit einem Relegationsplatz wieder nach Giesing!
Was mir allerdings nicht wirklich gefallen hat war die Wampe von Giesing, denn irgendwie hatte ich den Eindruck das er nicht ganz rund läuft. Dazu der Ausfall von Greilinger und Belkahia aaaaaber wer aufsteigen will muss ingoldorf einfach schlagen, noch dazu haben sie gestern eh ihre ganzen Tore für den Rest der Saison verschossen, da haben sie nichts mehr für uns!
Unser Michi der macht das schon, da braucht es uns nicht bange sein!

Auf Münchens große Liebe

_flin_
_flin_(@flin)
1 Jahr zuvor

In der Defensive war das diesmal leider zu wenig. Da hatte keiner nen guten Tag.

In der Offensive hat Bayern die Passwege teilweise sehr gut zugestellt. Auch hier zahlreiche Fehler, insbesondere in der Ballannahme. Aber letztendlich wären genug Chancen dagewesen, wenn man sie denn mal reinmacht.

Leider diese drei Punkte nicht gemacht, jetzt muss gegen Ingolstadt ein Sieg her. Die Mannschaft hats in der Hand. Vielleicht tut der Dämpfer auch ganz gut, so kommt niemand auf die Idee, auf Unentschieden zu spielen.

Unknown Member
Gast
Unknown Member
1 Jahr zuvor

Es war mir vor dem Spiel klar, dass das gegen die roten Lumpen ein ganz schweres Spiel wird. Mannschaften, die ums Überleben kämpfen, mobilisieren halt nochmal die letzten Kräfte. Unsere Konkurrenten aus Dresden, Rostock und Ingolstadt hatten allesamt Spiele gegen Gegner, bei denen es um die goldene Weißwurst ging und so sind diese dann auch aufgetreten.
Nächste Woche in Ingolstadt gibt´s dann das Endspiel. Ein Sieg und wir spielen in der Relegation wahrscheinlich gegen Braunschweig oder Osnabrück. Beides machbare Gegner.
Ingolstadt hat es natürlich leichter. Sie haben vom Spielerpotential her das bessere Team und sind auch auf der Bank besser besetzt. Sie können erst mal aus einer starken Defensive heraus spielen und wenn es erst mal 1 zu 0 für Ingolstadt stehen sollte, dann ist die Kiste leider durch.
Köllner wird unser Team hervorragend einstellen. Die Taktik und der Wille werden entscheidend sein.
Dieser unsympathische Oral wird wieder wie ein Hampel-Männchen herumspringen. Gegenseitige Provokationen und Nickeligkeiten sind wahrscheinlich vorprogrammiert.
Hoffe, dass für den gesperrten Belkahia der Nicki Lang auflaufen wird. Wenn Erdmann aufläuft, dann liegt die rote Karte wieder in der Luft.
Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Sieg in Ingolstadt und dann noch 2 Aufstiegs-Spiele. Aufgrund der bockstarken Rückrunde hätte das Team es verdient.
Auf die Löwen!

a-schlegel
a-schlegel(@a-schlegel)
1 Jahr zuvor

Vertauschte Rollen: die “kleinen” Bayern zeigten die Aggressivität und die Leidenschaft, die wir normalerweise zeigen. Hätten diese Kasper immer so gespielt, müssten sie nicht um den Liga-Verbleib zittern. Wir dagegen waren wohl etwas überrascht davon und taten uns auch wieder schwer gegen das Bollwerk anzurennen. Das Mittelfeld war heute leider nicht auf der Höhe.

Aber gut, Mund abputzen und mit breiter Brust in Ingolstadt antreten. Man muss jetzt keine Angst entwickeln, die Saison ist so oder so traumhaft gelaufen. Also, holt Euch den 3. Platz! 🙂

WEitere newseinträge

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