Am gestrigen Montag wurde der Dokumentarfilm “Lionhearted – aus der Deckung” erstmals einem öffentlichen Publikum vorgeführt. Auch Sechzigs Cheftrainer Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... schaute sich den Film an. Ab Donnerstag kommt der Film dann deutschlandweit in mehreren Kinos.
“Ein Film voller Demut und mit einer ergreifenden Authentizität.”
Eine Reise nach Ghana und in das eigene Ich
Mit “Lionhearted – aus der Deckung” gelingt ein faszinierender Einblick in die wertvolle soziale Arbeit von Ali Cukur. Der Film ist eine Dokumentation mit lebhaftem und äußerst emotionalem Storytelling. Ein Film voller Demut und mit einer ergreifenden Authentizität.
Cukur macht sich mit einem Teil seiner Boxer auf zu einem Trainingslager in Ghana. Dort lernen sie auch das Boxtraining von Kindern und Jugendlichen in den Slums von Accra kennen. Die Boxer aus München, die teils aus schwierigen Verhältnissen kommen, werden mit einem neuen Blickwinkel auf ihren Boxsport konfrontiert. Eine emotionale Reise in eine andere Welt und in das eigene Ich.
Ein emotionales Werk von Antje Drinnenberg
Regisseurin Antje Drinnenberg hat mit ihrer Dokumentation ein wunderbar emotionales Werk geschaffen. In ihrem Film wird nichts gespielt – sie begleitet die Boxer und lässt deren Gefühle auf die Leinwand bringen. An keiner Stelle wirken die Emotionen gekünstelt. Es ist ein tiefgründiger Blick auf junge Menschen mit schockierend ehrlichen Reaktionen. Drinnenberg nimmt den Zuschauer mit in die Gefühlswelt, in die Stimmung und das Miteinander des Boxteams. Es dauert nicht lange, bis man sich mit allen Charakteren durchaus identifizieren kann und mit ihnen mitfühlt.
Bilder einer toxischen Welt
Kameramann Janis Willbold gelangen Aufnahmen, die unfassbar schockierend sind. Bilder eines toxisch-verseuchten Gebietes, in denen Kinder und Jugendliche ausgediente Altgeräte aus Europa verbrennen, um an verwertbares Metall zu kommen. Während man in Deutschland darüber diskutiert, wie man seinen CO2-Fußabdruck verkleinern kann, bringen Containerschiffe Laptops, Handys, Fernseher oder Kühlschränke dort hin. Isolierschaum aus Kühlschranktüren dient als Brennmateral, um an die Rohstoffe im Elektroschrott der Industrienationen zu kommen. Rinder ziehen über die toxischen Müllberge, um etwas Fressbares zu finden. Giftige Rauchschwaden verpesten die Luft. Bilder, die nachdenklich machen. Nicht nur den Zuschauer im Kino oder am Fernseher, sondern auch die Boxer, mit denen Ali Cukur in Ghana war. Saskia, einer der Schützlinge in der Boxabteilung des TSV 1860 München erklärt: “Gerade beim Boxen braucht man Luft zum atmen. Und hier boxen Kinder mitten auf dieser Müllhalde mit all dem giftigen Rauch.” Nein, es ist nicht das wesentliche Thema der Dokumentation. Doch die Bilder sind wesentlicher Bestandteil und zeigen einen Kontrast zwischen der Boxausbildung von Ali Cukur in München und der in den Slums von Accra.
Die Reise lehrte die Boxer des TSV 1860 München Demut und lehrt diese in gleichem Maße auch die Zuschauer im Kino.
Prädikat: sehenswert!
Kinos
Filmkunst66 Berlin – Do, Fr Vorabend (ca. 18 Uhr) sowie So nachmittag
Cineplex Erding – So Mittag sowie an drei Tagen ca. 17.30 Uhr
Rio Filmpalast München – Sa, Mo, Mi, Fr um 17.50 Uhr und So um 20.30 Uhr
Cineplex Neustadt an der Weinstraße
Kinos im Andreasstadel Regensburg, 18 Uhr außer Mittwoch
Kino P Penzberg – ab 30. September
Filmkunst66 Berlin – am 7. Oktober um 17.30 Uhr mit Ali Cukur
Kino Breitwand Gauting ab 7. Oktober + Kinotourtermin am 10. Oktober
Kino Breitwand Starnberg – ab 19. Oktober
Kino Breitwand im Schloss Seefeld – ab 2. November
Mehr Informationen
Homepage: https://lionhearted-der-film.de/