1860-Präsident findet lobende Worte für letzte Choreo
Robert Reisinger, Präsident des TSV 1860 München, zeigte sich nach dem Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg II kritisch im Hinblick auf die Pyro-Aktionen der eigenen Fans. Die Ultras reagierten daraufhin und erklärten sich. Es gäbe keine Verzichtserklärung im Hinblick auf Pyro-Aktionen, erwidern sie indirekt. Der FC Augsburg sei aus ihrer Sicht ohnehin eine andere Situation gewesen.
Gegenüber dem Löwenmagazin stellt der Präsident klar, dass er die am Anfang der Saison von der Szene veröffentlichte Stellungnahme auch als Ankündigung des Pyroverzichtes wertete. Deshalb sei er “überrascht und enttäuscht zugleich” gewesen. Dies habe er mit seinem “Statement nach dem Spiel zum Ausdruck” bringen wollen. Mehr nicht.
Sportpolitisch war seine Aussage durchaus auch wichtig. Gerade weil einige die Vorkommnisse in Augsburg aufs Heftigste thematisierten. Ein Schicksal, das vor allem immer wieder die Löwen trifft. Die Kritik an der Pyro-Aktion des FC Bayern eine Woche später fiel vergleichsmäßig bescheiden aus.
“Kritische Spruchbänder gehören ebenfalls in die Kurve”
Reisinger schätzt Arbeit der Fan- und Ultraszene
Die Arbeit der Fan- und Ultraszene schätzt Reisinger sehr und sieht sie “als Bereicherung im Stadion”. Gerade die “Kreativität und Organisation der letzten Choreo” hebt Reisinger besonders hervor. Die Westkurve hatte sich grün-goldglänzend präsentiert und ein Feuerwerk hinter dem Stadion entzündet. “Sie sind wichtiger Bestandteil und ich möchte sie auch nicht missen”, stellt er gegenüber dem Löwenmagazin im Hinblick auf die Choreo klar.
Zu den Bannern hat er eine klare Meinung: “Kritische Spruchbänder gehören ebenfalls in die Kurve, solange diese keine Beleidigungen und rassistischen Inhalte haben.” Die Ultras kritisierten beim Spiel gegen den FC Memmingen auch ihn als Präsidenten. Für viele ein gutes Zeichen, dass die aktive Fanszene sich durchaus kritisch mit Präsidium und Verein auseinander setzt.
Kalte Pyro-Technik – eine tragfähige und gute Alternative?
Seine Kritik an der Pyro-Aktion war aus sportpolitischen Gründen zweifelsohne notwendig. Hätte er sie nicht gebracht, dann hätte man ihm dies als Schwäche ausgelegt. Es gibt nun mal klare Regularien des DFB. Zur Pyro-Technik hat Reisinger eine eindeutige Meinung. Aus rechtlichen und organisatorischen Gründen sei aktuell Pyro-Technik nahezu unmöglich. Wäre dies nicht der Fall, dann würde er eine Legalisierung befürworten. Im Hinblick auf die neuen pyrotechnischen Entwicklungen aus Dänemark äußert er sich positiv: “Sollte diese sogenannte kalte Pyro-Technik wirklich einsatzbereit sein, halte ich diese für eine tragfähige und gute Alternative. Die sollte dann auch beim DFB/DFL zur Diskussion gestellt werden”. 2018 sollen diese neuartigen Bengalos in Stadien sowohl in Dänemark als auch in Schweden zum Einsatz kommen.
Siehe auch: Dänen entwickeln neuartige Pyro-Technik
[…] Auch in Burghausen hatten die Ultras des TSV 1860 München auf einem Banner eine Botschaft, auf die wir gerne näher eingehen wollen. Ganz einfach, weil es vielleicht einige Fans nicht verstehen und die Münchner Löwen sicherlich wollen, dass man es registriert und auch diskutiert. Andere wiederrum haben es vermutlich gar nicht mal mitbekommen. Robert Reisinger sagte jüngst zum Löwenmagazin: “Auch kritische Banner gehören dazu“. […]
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