Als die Westkurve beim Spiel des TSV 1860 München gegen die SpVgg Bayreuth „Power muss weg“ skandierte, stimmten auch einige Fans auf der Haupttribüne mit ein.
In den Fokus wurde dabei ein Fan gerückt, der nicht nur in die „Power muss weg“-Rufe der Westkurve einstimmte, sondern dabei auch aufstand und in Richtung des Merchandising-Geschäftsführer rief. Dabei wurde er gefilmt. Die Aufnahmen wurden nach einem erfolgreichen juristischen Vorgehen des Betroffenen wieder gelöscht.
Zwei Fans, die ebenfalls auf der Haupttribüne saßen und in die „Power muss weg“-Gesänge einstimmten, haben sich beim Löwenmagazin gemeldet und zeigen sich nun solidarisch. Der Unmut gegenüber dem Merchandising-Chef soll steigen, so die Aussage, es haben mehrere Fans in die Rufe eingestimmt. Auch sie selbst hatten sich daran beteiligt. Beide waren sie bereit, namentlich erwähnt zu werden, allerdings haben wir uns entschieden das trotz Zustimmung nicht zu tun. Einer der beiden Fans hat hierzu auch etwas in den sozialen Medien geschrieben. Wie viele nun in die Rufe einstimmten, kann unsererseits nicht abschließend bewertet werden. Es ist aber im Grunde auch nebensächlich.
Viel wichtiger ist uns hingegen folgender Punkt: Es ist leider eine Unart einzelne Fans zu filmen, sie zu identifizieren und zum Beispiel auch Fangruppierungen, Interessensgemeinschaften etc. zuzuordnen, um dies klubpolitisch zu nutzen oder einzelne Personen zu diskreditieren. Fans sollten im Stadion nicht das Gefühl haben, dass es besser ist, die Meinung nicht zu äußern, weil man sonst öffentlich an den Pranger gestellt wird. Wenn sich Fans aktiv gegenüber Pressevertretern äußern und auch zum Beispiel in die Kamera schauen, dann ist das ihre eigene Entscheidung.
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