Im Viertelfinale des Toto-Pokals hat der TSV 1860 München den Tabellenführer der 3. Liga – die SpVgg Unterhaching – empfangen. Die Löwen entschieden das Derby über das Elfmeterschießen für sich und sind der Teilnahme am DFB-Pokal 2020/21 einen Schritt näher gekommen. Dank Marco Hiller…
Sechzig macht das Spiel, Haching das Tor
Zu Beginn tasteten sich die Mannschaften etwas ab. Die Löwen standen tief und die Gäste brachten keinen Spielfluss rein. Langsam übernahmen die Hausherren das Kommando. Die erste Großchance bekam Owusu in der 16. Minute. Wein erkämpfte sich im Sechzehner den Ball. Sein Querpass landete beim Prince, dessen Schuss in den Armen von Kroll landete. Er griff zwar kurz daneben, konnte jedoch nachfassen. Die Löwen erkämpften sich mehr Spielanteile. Auch in der 22. Minute wäre mehr drin gewesen. Klassen hebelte die Hachinger Verteidigung mit einem Traumpass hinter die Kette aus. Dort stand Paul, dessen Volley im Niemandsland landete. Vom Tabellenführer Unterhaching kam nicht viel und die Löwen nutzten ihre Chancen nicht. Als es dann im Kasten von Hiller klingelte, war dies überraschend. Eine Ecke von Bigalke köpfte Florian Dietz ins Gehäuse. Weber verlor den entscheidenden Zweikampf (41.). Owusu hätte noch kurz vor der Pause ausgleichen können, versemmelte die Chance jedoch. Nach einer Flanke tauchte er frei vor Kroll auf, doch sein Abschluss wurde pariert. Die nachfolgende Ecke brachte auch nichts ein.
Owusu gleicht aus und bringt die Löwen zurück ins Spiel
Beim Anpfiff zur zweiten Hälfte blieb der Gelb-verwarnte Klassen in der Kabine und Mölders übernahm. Die Löwen waren nun entschlossener und pressten, während die Hachinger stabil standen und wussten das Spiel zu entschleunigen. Für die Löwen war zuerst kein Durchkommen. Bierofka nahm dann Lex aus dem Spiel und brachte Kindsvater, der für mehr Wirbel sorgen sollte. Und dann passierte es endlich. Der Ausgleich. Steinhart schickte per Flanke den Ball in die Mitte, wo Prince Owusu richtig stand und ins kurze Eck einnicken konnte (64.). Alles wieder auf Anfang. Nun passierte auch endlich mehr auf dem Rasen, denn ins Elfmeterschießen wollte wohl keiner. Haching legte einen Zahn zu und wurde gefährlicher. Glück für Sechzig in der 73., dass der Kopfball von Dietz an die Latte ging. Beide Teams erspielten sich nun ihre Chancen und wurden hektischer, doch die Zeit lief und man hatte schon das Elfmeterschießen im Kopf. Bierofka wohl auch, als er in der 87. Minute Willsch rausnahm und Gebhart brachte. Bis zum Abpfiff hielten beide Mannschaften ihr Gehäuse sauber und es war soweit – Elfmeterschießen. Glückssache … oder doch nicht?
Marco Hiller – Held des Abends – hält drei Elfmeter und schmeißt Haching aus dem Pokal
Das Los spielte den Löwen in die Karten, die sich das Tor vor der Westkurve aussuchen durften. Spannung stieg und Haching fing an. Christoph Greger blieb cool und verwandelte den ersten Treffer, auch Timo Gebhart tat es ihm gleich. 2:2. Paul Grauschopf lief ebenfalls an, doch Hiller parierte. Der Jubel war groß, doch Daniel Wein versagten die Nerven und sein Ball ging über das Tor. Das Zittern war nun groß. Immer noch 2:2. Lucas Hufnagel hatte keine Probleme und netzte ein, aber auch Philipp Steinhart war sicher. 3:3. Felix Schröter scheiterte an Hiller, während Felix Weber eiskalt verwandelte. 4:3. Die ganze Last lag nun an Moritz Heinrich, doch auch er fand in Hiller seinen Meister und scheiterte.
Ein unglaublicher Abend. Ein unglaublicher Marco Hiller, der drei Elfmeter hielt. „Es ist ein Wahnsinnsgefühl. Die ganze Kurve ruft deinen Namen, dann hältst du auch noch drei Elfmeter. Einfach unglaublich„, erklärte Hiller nach dem Spiel bei SPORT1.
Bereits zuvor standen mit den Würzburger Kickers, dem FC Memmingen und Viktoria Aschaffenburg die anderen drei Halbfinalisten fest. Nun hat der TSV 1860 München den Kreis der Halbfinalisten komplettiert.