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Bildnummer: 10530646 Datum: 06.05.2012 Copyright: imago/Lackovic v.l.. Präsident Dieter Schneider, Aufsichtsrat Hamada Iraki, Sponsor Hasan Ismaik, Geschäftsführer Robert Schäfer, Aufsichtsart Otto Steiner (1860 München) / Fussball / München Allianz Arena / 06.05.2012 / TSV 1860 München - Alemannia Aachen / Pressekonferenz /; Fussball GER 2. BL 2011 xsp x1x 2012 quer Fussball,Herren München Podium Saison 2011-2012. Bundesliga Alemannia Aachen TSV 1860 München Allianz Arena Pressekonferenz räsident Dieter Schneider, Aufsichtsrat Hamada Iraki, Sponsor Hasan Ismaik, Geschäftsführer Robet Schäfer, Aufsichtsart Otto Steiner Gruppe Image number 10530646 date 06 05 2012 Copyright imago Lackovic v l President Dieter Schneider Supervisory Board Hamada Iraki Sponsor Hasan Ismaik manager Robert Schäfer Aufsichtsart Otto Steiner 1860 Munich Football Munich Alliance Arena 06 05 2012 TSV 1860 Munich Alemannia Aachen Press conference Football ger 2 BL 2011 x1x 2012 horizontal Football men Munich Podium Season 2011 2012 Bundesliga Alemannia Aachen TSV 1860 Munich Alliance Arena Press conference Dieter Schneider Supervisory Board Hamada Iraki Sponsor Hasan Ismaik manager Robet Schäfer Aufsichtsart Otto Steiner Group

Otto Steiner über den Einstieg von Hasan Ismaik bei den Löwen

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Otto Steiner war zwischen 2006 und 2013 in verschiedenen Ämtern beim TSV 1860 München. Als Vizepräsident, als Aufsichtsrat und als Verwaltungsrat. Die Süddeutsche Zeitung führte mit ihm ein Interview.

Auf die Idee eines Interviews war Otto Steiner selbst gekommen. Anlass war sein 60er Geburtstag – bei Löwen immer noch ein wichtiges Ereignis, auch für Steiner. Die Entscheidung mit dem Investor für die Löwen würde er heute anders treffen.

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Hamada Iraki (links), Abdelrahman Ismaik, Noor Basha, Hasan Ismaik vor der Geschäftsstelle des TSV 1860 München im Januar 2013 (c) imago / Lackovic

Hamada Iraki verstand irgendwann den Verein

Otto Steiner bestätigt noch einmal was im Podcast “Inside 1860” der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurde. Hamada Iraki kam auf Empfehlung von Uli Hoeneß zu Dieter Schneider. Er brachte schließlich die Löwen und Ismaik zusammen. Warum ausgerechnet die Löwen? “In England war kein Klub frei und AS Rom war ihm dem Hörensagen nach angeblich zu teuer. Aber er wollte unbedingt ins Fußballgeschäft investieren. Sicher eine Mischung aus Geldanlage und Prestige.”

Auf Hamada Iraki angesprochen, meint Steiner, dass dieser irgendwann einmal den Verein verstanden hätte. “Er hat verstanden, wie die Fans denken und fühlen. Und vor allem, was die Seele des Vereins ist”, so Steiner. Er habe dann versucht Ismaik zu vermitteln was die Löwen wirklich brauchen und wer sie sind. Aber es sei dann wohl schnell eine klare Ansage von Ismaik gekommen: “Entweder du tickst jetzt so, wie ich es will, oder du lässt es halt.” Und dann war Iraki weg. Er habe sich geweigert den Befehlsempfänger zu spielen. “Und ist gegangen”, so Steiner im Interview mit der SZ.

Geschäftsführer werden zwischen den Fronten zerrieben

Die damaligen Funktionäre hatten sich damals eine konstruktive und visionäre Zusammenarbeit erhofft. Man glaubte mit Ismaik in eine positiv gestaltete Zukunft zu gehen, statt immer nur Krisenmanagement zu betreiben. Heute bewertet Steiner die Sachlage anders. “Ich würde die Entscheidung über den Investoreneinstieg heute vor allem deshalb anders treffen, weil sich an der Zusammenarbeit zwischen Investor und Verein bis jetzt nichts zum Besseren verändert hat.”

Steiner glaubt nicht, dass sich in der aktuellen Konstellation etwas ändern wird. Man drehe sich im Kreis. Gute Geschäftsführer wurden zwischen den Fronten zerrieben. “Du wartest auf eine Entscheidung aus Abu Dhabi, die kommt meistens, wenn sie denn überhaupt kommt, viel zu spät. Bis heute gibt es keine rechtzeitig besprochenen Fahrpläne, keine partnerschaftliche Kommunikationsstruktur mit guter Aussicht auf eine erfolgreichere Zukunft. Eigentlich werden immer nur Löcher gestopft.”

Der fehlende Dialog mit Hasan Ismaik

Hasan Ismaik will keinen direkten Dialog mit den Löwen. Weil er bei den bisherigen Besprechungen, an denen er teilgenommen habe, es immer große Ankündigungen aber keine Ergebnisse gab.

Es gab nie einen wirklichen Dialog, meint Steiner. Ein Jahr nach dem Einstieg, sei es zum Beispiel um die Findung eines neuen Sportdirektors gegangen. Robert Schäfer, der damalige Geschäftsführer, hätte keinerlei Informationen über die Konditionen, Gehalt, Laufzeit oder Ähnliches gehabt. Deshalb habe er eine Übersicht erstellt, welche Kategorien von Sportdirektoren man für wie viel Geld bekomme. Eine Liste von Leuten mit Drittligagehältern bis hin zu Leuten wie Max Eberl und Ralf Rangnick. Durchaus vergleichbar mit der Liste von Günther Gorenzel, merkt die Süddeutsche Zeitung an. Eine Antwort habe Schäfer von HAM International nicht bekommen. Dann habe er selbstständig Marc Arnold als Sportdirektor geholt. Der war gerade mit Eintracht Braunschweig in die Bundesliga aufgestiegen. Für die Löwen wäre er passend gewesen, meint Steiner.

Doch schließlich kam es zu einem der berühmten Meetings im Hotel Mandarin Oriental. Als Schäfer seinen Sportdirektor präsentierte, wurde Ismaik ungehalten. “Es sei für ihn ein nicht akzeptables Vorgehen, dass ihm nur ein einziger Sport-Geschäftsführer vorgestellt wird. Er sei es gewohnt, dass man ihm mehrere Optionen vorstellt, aus denen er wählen kann, und jetzt war da nur einer – das sei eine Respektlosigkeit. Dann sagte Robert Schäfer: Ich kann ja nicht auf Verdacht auf zehn Leute zugehen und nicht mal wissen, welchen Etat ich überhaupt habe.” Ismaik wollte daraufhin Schäfer entlassen.

Paralellen zur Arbeit von Günther Gorenzel sind durchaus sichtbar, meint die Süddeutsche Zeitung. Steiner sieht das ähnlich. Ihm tun die Verantwortlichen leid, auch Gorenzel. Man würde in den Mühlen irgendwann aufgerieben.

Link zur Süddeutschen Zeitung

Das vollständige Interview lest ihr bei der SZ im Abonnement: Interview mit Otto Steiner: “Ismaik müsste seine Anteile verkaufen” – Sport – SZ.de (sueddeutsche.de)


Titelbild: Dieter Schneider (Präsident, Hamada Iraki (Aufsichtsrat), Hasan Ismaik, Robert Schäfer (Geschäftsführer), Otto Steiner (Aufsichtsrat) (c) imago / Lackovic

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