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Nicolai Walch über Matchplan des Bündnis Zukunft: “…das Papier nicht wert, auf dem er steht.”

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“Der sogenannte Matchplan” des Bündnis Zukunft ist “das Papier nicht wert, auf dem er steht”, so Nicolai Walch, Rechtsanwalt und aktueller Verwaltungsrat beim TSV 1860 München, gegenüber dem Münchner Merkur. Wir haben seine Aussage kritisch bewertet.

“Ich habe mich eingehend mit den vom Bündnis veröffentlichten Unterlagen beschäftigt und bin zu dem Schluss gekommen: Der sogenannte Matchplan ist das Papier nicht wert, auf dem er steht”, so Nicolai Walch gegenüber Münchner Merkur / tz München. Es handle sich nicht um einen Plan im eigentlichen Sinne, sondern “um eine reine Stoffsammlung”. Als Beispiel nennt er das Nachwuchsleistungszentrum, dass das Bündnis Zukunft als Profit Center führen wollen. Walch behauptet: “Als dieses im Bündnis-Talk behandelt wurde, war völlig eindeutig von einer weiteren Kapitalgesellschaft die Rede.” Aber ist das überhaupt richtig?

Das ist vollkommen richtig. Das Bündnis Zukunft kündigte an das Nachwuchsleistungszentrum aus dem TSV München von 1860 e.V. auszugliedern. Es sollte ein Profi Center in Form einer eigenen Gesellschaft entstehen – das NLZ sollte sich zukünftig dabei nicht nur selbst finanzieren, sondern sogar Gewinn machen. Eine weitere Kapitalgesellschaft, deren Gesellschafter sowohl der e.V. als auch die Profifußball KGaA ist. Alexander Hofmann, der gerne als Urvater des Bündnis bezeichnet wird, kündigte diese Idee als einer der der wesentlichen vier Säulen an. Walch behauptet, diese Idee habe man nach Kritik klammheimlich abgeändert.

Auch das ist richtig. In einem Gespräch mit dem Bündnis Zukunft hatten wir diese Idee in Frage gestellt. Wir hatten die Kapitalgesellschaft in Frage gestellt. Das Bündnis pochte zunächst auf die Idee. Wir hatten dabei erläutert, dass dem Nachwuchsleistungszentrum immense Fördergelder und auch die Mitgliedsbeiträge verloren gehen. Martin Gräfer warf dann ein, dass man dann eben eine “gemeinnützige GmbH” mache. Doch auch das ist fragwürdig.

Und das wurde dem Bündnis Zukunft klar. Mittlerweile ist die Idee einer Ausgliederung aus dem e.V. ad acta gelegt. Im aktuellen Strategiepapier steht nun, das man eine “Behandlung des NLZ als ein eigener,
wirtschaftlich verantwortlicher Teilbereich mit klarer Ergebnisverantwortung” anstrebt. Dies bedeute keine “eigenständige Gesellschaft”, aber Eigenständigkeit bei Vermarktung, Generierung von Einnahmen (z.B. Sponsoring) sowie Ausgaben- und Ergebnisverantwortung.

Generierung von Einnahmen durch Sponsoring? Nun, diese Idee hatte man schon vor einigen Jahren. Man hat die Namensrechte des Nachwuchsleistungszentrum verkauft. Eine Idee, die übrigens vom Hauptsponsor “die Bayerische “selbst kam und für die sich Martin Gräfer feiern lässt. Doch das Geld ging eben nicht ins NLZ sondern in die KGaA. Man wollte damit das Sportbudget des Profikaders erhöhen. Nun schreibt das Bündnis: “Die KGaA sollte sich verpflichten, ausreichende wirtschaftliche Mittel für das NLZ zur Verfügung zu stellen.”

Das Bündnis Zukunft fordert also genau das was der e.V. seit langem fordert – nämlich eine Neuverhandlung des Servicevertrages. Diese Verhandlungen stockten vor allem unter Marc-Nicolai Pfeifer, der nicht einmal annähernd gewillt war das NLZ ausreichend mit zu fördern. Pfeifer verschleppte die Verhandlungen und steckte jeden Cent in den Profikader. Weshalb er auch am Ende für das Konstrukt des TSV 1860 nicht mehr haltbar war.

Nicolai Walch hat also bei der Thematik Nachwuchsleistungszentrum recht. Bei dieser Thematik ist der Matchplan nicht das Papier wert, auf dem er steht. Im Gegenteil – derartige Ideen gefährden sogar das NLZ. Man ist seitens des e.V. mit der neuen Geschäftsführung auf einem guten Weg. Diesen gilt es weiter zu verfolgen um die Löwen auf bodenständiger Art und Weise in allen Bereichen zu stabilisieren.

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