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Nachfolger für NLZ-Namensgebung gesucht

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Martin Gräfer betreibt mit seinem Bündnis kräftig Wahlkampf für seine Kandidatur für den Verwaltungsratsposten. Man müsse verlorene Sponsoren wie die AHD Sitzberger GmbH und die BayWa angemessen ersetzen können, so der Vorsitzende von „die Bayerische“. Doch wieso verlieren die Löwen überhaupt die BayWa?

Martin Gräfer will Veränderung beim TSV 1860 München. Dabei thematisiert er in seinem Wahlkampf auch das Sportbudget der Löwen. Er lässt durchklingen, dass das Budget niedriger ausfallen könnte, weil mit der AHD Sitzberger GmbH und der BayWa wichtige Sponsoren verloren gehen. Allerdings ist das Budget bereits festgelegt. Niedriger wird es nicht ausfallen. Das klingt deshalb etwas nach Panikmache. Wie sieht es mit den beiden erwähnten Sponsoren tatsächlich aus?

AHD Sitzberger GmbH ist aktuell Löwenpartner

Die AHD Sitzberger GmbH dürfte dabei von der Geschäftsführung ohne Probleme zu ersetzen sein. Sitzbergers Tochter hatte ohnehin schon vor der aktuellen Saison das Sponsoring auf „Löwenpartner“ reduziert. Über siebzig Sponsoren sind Löwenpartner des TSV 1860 München. Das soll das Sponsoring nicht klein reden. Jeder Partner ist für die Löwen von Bedeutung. Doch für das Unternehmen AHD Sitzberger, das mittlerweile Sitzbergers Kinder führen, dürfte man sicherlich rasch einen Nachfolger finden.

Die BayWa ist Namensgeber des NLZ der Löwen

Und die BayWa? Sie ist aktuell noch Namensgeber für das Nachwuchsleistungszentrum. Das übrigens keinen Cent davon sieht. Das Geld floss in die Profifußball KGaA. Der Verlust der BayWa wiegt schon etwas schwerer. Man müsse die BayWa angemessen ersetzen, damit ein angemessenes Budget für die Finanzierung des Spielbetriebs weiterhin zur Verfügung stehe, so Gräfer. Ein Thema für den Verwaltungsrat, für den Gräfer kandidiert ist das eigentlich nicht. Und die Panikmache ist unbegründet.

BayWa ändert Sponsoring-Strategie insgesamt

Die BayWa verlässt den TSV 1860 München tatsächlich. Allerdings aus unternehmerischen Gründen. Nach dem Machtkampf zwischen dem aktuellen CEO Marcus Pöllinger und dem zurück getretenen Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Klaus Lutz muss sich die BayWa neu ausrichten. Und ja, Lutz ist tatsächlich derjenige, der für das Bündnis Zukunft als Verwaltungsrat-Kandidat bei den Löwen antritt.

Das Unternehmen scheint wohl am kommenden Donnerstag einen Nettoverlust bekannt geben zu müssen. „Das im SDAX gelistete Unternehmen hat bekannt gegeben, seine Dividende für das Geschäftsjahr 2023 streichen zu wollen“, heißt es bei Business Insider. Der Machtkampf mit Lutz hat das Unternehmen schwer gebeutelt, so mehrere Presseartikel. Bereits 2018 hatte das Manager Magazin über Lutz geschrieben er würde “das börsennotierte Unternehmen wie ein Gutsherr” führen, “barock und selbstgefällig”. Er sei ein “grüner Tyrann”.

Dem Rücktritt von Lutz als Aufsichtsrat der BayWa war ein Compliance-Verfahren vorausgegangen, das durch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) öffentlich gemacht wurde. Und zwar gegen den Baywa-Chef Marcus Pöllinger. Zu der entsprechenden außerordentlichen Aufsichtsratssitzung lud dann der Vorsitzende Lutz ein. Er brachte dabei laut der Agrarzeitung zwei Anwälte und einen Medienberater mit. Das Gremium prüfte die Vorwürfe. Und sprach allerdings Pöllinger das Vertrauen aus. 1860-Verwaltungsrats-Kandidat Lutz erklärte dann seinen sofortigen Rücktritt. “Es wird vermutet, dass Lutz selbst die Berichterstattung in der FAZ lanciert hatte, um den Aufsichtsrat unter Druck zu setzen”, heißt es in der Agrarzeitung. “Seitdem ist die BayWa um Schadensbegrenzung bemüht.” Inklusive der Neuausrichtung von Sponsoringverträgen. Zum Leidwesen der Löwen, die einen Partner verlieren.

Im Hintergrund wird nach einem Nachfolger gesucht

1860-Geschäftsführer Oliver Mueller beschäftigt sich aktuell mit einem möglichen neuen Namensgeber für das Nachwuchsleistungszentrum. Vergangene Woche zeigte er sich jedoch äußerst zuversichtlich – die Löwen sind als Partner für Unternehmen attraktiv. Mueller gilt als sehr umtriebig. Die ersten Resonanzen der Sponsoren sich auch durchweg positiv. Der Geschäftsführer scheint wohl zu wissen, wie man die Attraktivität der Löwen hervorhebt. Auch von den Verfassern des Brandbriefes, die mit einem Rückzug als Sponsoren gedroht hatten, will wohl jeder nun doch verlängern und ließ sich von Mueller überzeugen.

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