In einer Stellungnahme hat sich die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA gegen Rassismus und Gewalt ausgesprochen. Und dabei einen eher irritierenden Bogen zum Fernsehfilm „München Mord – Ausnahmezustand“ gespannt. Nun meldet sich der Autor zu Wort.
Der Film spiegle teilweise ein kulturelles Bild des Vereins wieder, das nicht der aktuellen Situation entspräche, so der TSV 1860 München. Recht vage – es scheint wohl allerdings vor allem um das Scheichlied zu gehen. Im Film ist es nur im Hintergrund zu hören. Wer sich mit den Löwen nicht beschäftigt hat, wird es kaum wahrnehmen. Wenn überhaupt. Das meint auch Autor Friedrich Ani. Er hat das Drehbuch für den Fernsehfilm des ZDF geschrieben. „Wer da Liedtexte so deutlich raushört, muss ein Gehör von einem Maulwurf haben“, meint er. Erst jetzt mit der Stellungnahme würde das Scheichlied im Hinblick auf den Film tatsächlich thematisiert.
„Der Film ist eine Lobeshymne für Sechzig“, sagt Ani, „auch der Investor wird von Jürgen Tonkel sehr positiv dargestellt.“ Schauspieler Tonkel spielt den Apotheker und Löwenfan Hannes Bachmeier. Eine Lobeshymne, die den Löwen durchaus gut tut.
Zudem habe das Drehbuch dem TSV 1860 München vorgelegen, meint der Drehbuchautor gegenüber dem Löwenmagazin. Die Löwen wussten also sehr wohl, was sie erwartet. Umso irritierender die Stellungnahme. Ohnehin seien es dokumentarische Aufnahmen von einem realen Spiel. „Das ist deutlich zu erkennen“, meint Schriftsteller Ani.
Im Hinblick auf die Stellungnahme und dem Thema Rassismus wird Friedrich Ani, der selbst Giesinger ist, noch einmal deutlicher: Wir lassen uns als ZDF nicht pauschal mit dem Thema Rassismus in Verbindung bringen. Diese Pauschalisierung ist nicht in Ordnung. Wir lassen uns unsere Arbeit in dem Bereich auch nicht kaputt machen.“
Das Scheichlied
Darum geht es: Ein Youtube-Video des Löwenmagazins zeigt das Scheichlied, gesungen von Fans beim Auswärtsspiel in Nürnberg.
Titelbild: ZDF / Jürgen Olczyk