Du betrachtest gerade MV 2023: Konsolidierungskurs der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaADepositphotosc
Close Up Of A Businessman With Documents At Desk Doing Calculations

MV 2023: Konsolidierungskurs der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA

  • Beitrags-Kommentare:53 Kommentare
  • Lesedauer:7 min Lesezeit

Thema bei den Löwen ist immer wieder der Konsolidierungskurs des Profifußball-Unternehmens beim TSV 1860 München. Präsident Robert Reisinger hat in seiner Rede einige Worte hierzu geäußert.

Der Konsolidierungskurs der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA ist nicht nur alternativlos, sondern vor allem erfolgreich. Das betonte Präsident Robert Reisinger auf der Mitgliederversammlung des Muttervereins der Löwen. Der Konsolidierungskurs hätte dem “kriselnden Unternehmen Profifußball das wirtschaftliche Überleben” gesichert, meint der Präsident in seiner Rede.

Bilanzverlust von 2011 bis 2021

Von 2011 bis 2021 sammelte sich ein Bilanzverlust der KGaA an, der in der Summe 70,4 Millionen Euro ausmacht. Dabei sei nach letzter Veröffentlichung der nicht durch “Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteil” bei 22,7 Millionen Euro. Dies nenne man auch “negatives Eigenkapital”, erklärt Reisinger auf der Mitgliederversammlung. Dieses negative Eigenkapital sei jährlich zu reduzieren.

Finanz-Vorgaben sind mittlerweile vom DFB übernommen

Seit 2017 habe Reisinger mit seinen Präsidiums-Kollegen eine klare kaufmännische Praxis eingefordert. Hierfür wurde er oft kritisiert. Und zwar von beiden Seiten, meint Reisinger. Die einen hätten gerne, dass die KGaA mehr Geld ausgibt, anderen wiederum sei die klare Haltung im Hinblick auf das Wirtschaften der KGaA nicht streng genug. Reisinger steht weiterhin zu diesem Kurs. Bestätigt fühlt er sich durch den Deutschen Fußball-Bund. Was man bei der KGaA seit 2017 einfordere, sei mittlerweile Bestandteil der Lizenzierungsordnung für die Dritte Liga. Der KFC Uerdingen oder auch Türkgücü München hatten gezeigt welche “Gefahren von einem einseitig finanzierten Expansionskurs” ausgeht. Der DFB hätte dann entsprechend reagiert. Was bei den Löwen seit 2017 gefordert wurde, ist nun Pflicht.

Fortschritte im Bereich Sponsoring

Im Rahmen der Konsolidierung entwickelte sich die KGaA weiter und machte Fortschritte. Zwischen 2018 und 2022 konnten die Erlöse aus dem Sponsoring von 1,4 Millionen Euro auf satte 3,9 Millionen gesteigert werden. In diesen vier Jahren erhöhte man die Anzahl der Partner von 144 auf 225. Positiv sei auch, dass man mehr Dauerkarten verkaufe. Außerdem hätte man den Sportetat Jahr für Jahr steigern können.

Diese positiven Punkte konnten trotz der “ungünstigen Voraussetzungen” erreicht werden, meint Reisinger. Aufgrund des hohen Verschuldungsrades benötigt die KGaA jedes Jahr eine positive Fortführungsprognose. Ein von Wirtschaftsprüfern vorgenommene Bewertung die nicht nur die Ausganssituation beschreibt, sondern auch die Perspektiven der KGaA. Damit sei auch ein Finanz- und Ergebnisplan sowie eine Planbilanz abgebildet, erklärt Reisinger. Diese positive Fortführungsprognose sei kostspielig und belaste den Haushalt, sie sei jedoch notwendig um die Lizenz zu bekommen. Denn der Verband bewertet die Finanzlage und erteilt gegebenenfalls auch Auflagen. Beim TSV 1860 sei die Auflage seit 2018 im Grunde klar definiert: Das negative Eigenkapital darf sich nicht verschlechtern.

HAM International verbessert Eigenkapitalquote

Reisinger erklärt, dass sich die Schulden deshalb seit Beginn seiner Amtszeit nicht erhöht hätten. Wegen der nun neuen Forderung einer Verbesserung der Eigenkapitalquote sind die Schulden sogar gesunken. Ursächlich für diese Stabilität sei die jährliche Wandlung von Krediten des Mitgesellschafters Hasan Ismaik bzw. HAM International in Genussscheine.

Die Rolle von Genussscheinen

Der Präsident der Löwen erklärt noch mal die Genussscheine und ihre Rolle. Sie seien zwar zurückzuzahlen, würden aber “nur” am Erfolg der Gesellschaft partizipieren und deshalb keine Kapitalkosten verursachen, solange die KGaA keine Gewinne erwirtschaftet. Seitens des DFB werden die Genussscheine deshalb nicht als Fremdkapital eingerechnet.

Man müsse dennoch vorsichtig sein, mahnt Reisinger in seiner Rede. Genussscheine würden den Wert der Anteile der KGaA mindern. Wie Kredite müssten sie zurückgezahlt werden und würden bei positivem Geschäftsverlauf Kapitalkosten verursachen. Das wäre dann relevant, wenn es irgendwann zu einer Kapitalerhöhung kommt. Leichtfertig mit hohen Defiziten zu rechnen sei deshalb auch dann nicht sinnvoll, wenn sie durch Genussreche finanziert werden.


Berichterstattung zu Mitgliederversammlung 2023

Am Sonntag, den 9. Juli 2023, fand die Mitgliederversammlung des TSV München von 1860 e.V. statt. Wir beschäftigen uns in den kommenden Tagen mit den wichtigsten Themen. Wir bitten um Verständnis, dass wir von einem Liveticker abgesehen haben und uns im Nachhinein Zeit für die einzelnen Themenbereiche nehmen.

Die Themen in der Übersicht:

Bericht des TSV 1860 München

Sehr harmonische Mitgliederversammlung – TSV 1860 München e.V.

Berichte in der Presse

1860 München: Grüße an Trainer Jacobacci – Sport – SZ.de (sueddeutsche.de)

1860-Boss Reisinger macht den Realitätscheck | Abendzeitung München (abendzeitung-muenchen.de)

TSV 1860: Reisinger verspricht Gorenzel-Nachfolger “in Kürze” | BR24

TSV 1860: Amtsmüde? Da lächelt Reisinger nur müde | 1860 München (tz.de)

Sonstiges

Kühl, emotionslos und distanziert – Reisingers Politik beim TSV 1860 München

2.8 9 Stimmen
Artikel bewerten
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
53 Kommentare
Neueste
Älteste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen