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TSV 1860 und der kuriose Jubel für den Investor

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Auf dem Fanportal dieblaue24 feiert man Hasan Ismaik

So wie es scheint, hat der Verein nun endlich eine Lösung parat. Die Insolvenz kann abgewendet werden. Sicherlich ist einer der wesentlichen Gründe, dass nicht nur die Finanzierung gesichert zu sein scheint, sondern, dass vorhandene Schulden gestundet werden können. Der temporäre Geschäftsführer Markus Fauser, der vom Präsidium geholt wurde, um den Verein zu retten und die Insolvenz möglichst zu verhindern, hat gute Arbeit geleistet.  Die Münchner Löwen können aufatmen. Ob man sich auch bereits mit Hasan Ismaik geeinigt hat, dass er seine Darlehen zurückstellt, darüber gibt es bislang widersprüchliche Aussagen. Das Portal dieblaue24 sagt „ja“. Und löst damit für mich einen völlig überraschend kuriosen Jubel in den Kommentaren aus. Viele sehen Hasan Ismaik als erneuten Retter.

Rettung durch Ismaik?

Meine Meinung dazu ist klar. Und für mich sieht die Lage etwas anders aus. Wohlgemerkt, es ist meine Meinung. Ich hoffe in den kommenden Tagen auf eine umfangreiche Aufklärung aller Sachverhalte. Aber in dem Punkt bin ich guten Mutes.

Natürlich habe ich mir nicht nur die Kommentare auf dieblaue24 durchgelesen, sondern auch den Bericht. Und dort steht:

„Nach dieblaue24-Informationen soll der Investor aus Abu Dhabi die Fälligkeit seines hohen Darlehens zurückgestellt haben – dies machte schließlich den Weg frei für die Fortsetzung der Fußballfirma“

Das schreibt Oliver Griss auf seinem Webblog. Klingt so, als wäre es der Großzügigkeit von Hasan Ismaik zu verdanken, dass der Verein nun nicht in die Insolvenz gehen muss. Aber Fakt ist doch: Der TSV München von 1860 kann die Darlehen von Hasan Ismaik nicht zurückzahlen. Würde er darauf bestehen, dann wäre der Investor vollends der Sargnagel des Vereins und eine Insolvenz wäre im Endeffekt vorherbestimmt. Dass Darlehen zurückgestellt und Schulden gestundet werden, ist ein völlig normaler Prozess, um eine Insolvenz zu verhindern. Kein Gläubiger möchte sich letztendlich auch noch die letzte Möglichkeit nehmen lassen, möglichst viel von den Schulden hereinzubekommen.

Der Investor macht lediglich eines: Er sorgt dafür, dass seine Darlehen nicht von heute auf morgen vollständig wertlos sind. Damit hätte er erst einmal sein Gesicht gewahrt. Denn auch als Geschäftsmann will man nicht einfach so Geld versenken. Mehr nicht. Die Rettung von 1860? Nein, das geht nicht auf sein Konto.

Weitere Investitionen aus Abu Dhabi?

Man ist bei dieblaue24 jedoch vor allem auch auf weitere Finanzspritzen seitens des Investors aus. Zumindest hofft man darauf. Denn Griss schreibt weiter:

„Grundsätzlich soll Ismaik bereit sein, in den nächsten Wochen frisches Geld in den Verein zu schießen. Die Gespräche darüber sollen in Kürze vertieft werden – dann soll auch darüber gesprochen werden, ob ein weiterer Investor neben Ismaik dem TSV 1860 unter die Arme greift.“

Ach wirklich? Erinnert mich an die Vergangenheit. Wo man immer wieder auf eine neue Finanzspritze aus Abu Dhabi gehofft hat. Ob er bereit ist nach dem ganzen Trubel weiteres Geld zu investieren, ich glaube das nicht. Auch wenn das von vielen nun so gesehen wird. Und sie wieder von Riem und dem Löwenpark träumen. Die andere Frage ist, ob der Verein bereit wäre, von ihm weiteres Geld anzunehmen. Auch das ist eher unwahrscheinlich. Ich hoffe es nicht. Wenn wir etwas aus der Vergangenheit gelernt haben, dann doch die Tatsache, dass das nach hinten losgeht. Vor allem wäre das Irrsinn, solange man noch Darlehen zurückzuzahlen hat.

Fazit: Nein, Herr Ismaik ist nicht der erneute Retter des Vereins. Er bleibt jedoch erst einmal Gesellschafter. Und die Darlehen sind ebenfalls noch offen. Das ist völlig normal und verhindert die Insolvenz der Münchner Löwen. Neues Geld wird aus der Richtung Abu Dhabi hoffentlich nicht kommen.

 

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