Oberbürgermeister Dieter Reiter spricht mit der Abendzeitung München über den TSV 1860 München, die Problematik mit dem Investor Hasan Ismaik, sowie den Umbau des Sechzger Stadions an der Grünwalder Straße. Seit 2014 ist der 61-jährige SPDler das politische Oberhaupt von München.
Als eindeutigen Grundsatzbeschluss sieht Dieter Reiter die Absichtserklärung der Stadt München, das Sechzger Stadion auszubauen. Zwar müssen die Kosten geprüft und Genehmigungen eingeholt werden, aber „in der Sache hat sich der Stadtrat grundsätzlich für den Ausbau ausgesprochen.“
Der Oberbürgermeister hat die Leiterin des Referats für Bildung und Sport gebeten, noch in diesem Jahr einen weiteren Beschluss einzubringen. Es gehe dabei sowohl um Finanzierungsthemen als auch um die Frage, wo die Löwen in der Zwischenzeit spielen.
Man möchte die Umbauphase möglichst kurz halten. Einen Ausweichort muss es jedoch geben. Alternativen wären das Dantestadion (er schmunzelt), das Stadion der SpVgg Unterhaching und vor allem das Olympiastadion. „Ich weiß, dass viele Sechzger das eher kritisch sehen. Aber natürlich haben wir da ein Stadion, das noch dazu für 100 Millionen saniert wird, und es passen zwei, drei Leute mehr hinein als ins Grünwalder“, sagt Dieter Reiter, gegenüber der Abendzeitung. Den Umbau des Sechzger Stadions in einer Saison zu schaffen sei eine große Herausforderung, aber man würde alles daran setzen, es innerhalb eines Jahres zu schaffen.
Im Hinblick auf die Miete würde man versuchen eine Lösung zu finden, die sich die Sechzger auch leisten können. Eine Prognose könne der Oberbürgermeister noch nicht abgeben. „Wir müssen natürlich schauen, dass alles rechtlich in Ordnung ist, aber wir werden alles tun, um das Grünwalder in einen modernen Zustand zu versetzen. Da treffen sich ja unsere Interessen.“
Oberbürgermeister Reiter lobt die Vereinsverantwortlichen Präsident Robert Reisinger und Geschäftsführer Michael Scharold. Sie würden die Situation im Hinblick auf die Möglichkeiten verstehen und es auch positiv kommunizieren. Man müsse sich an den Rahmen der Betriebsgenehmigung halten. Eine zwingende Voraussetzung, um die Machbarkeitsstudie überhaupt umzusetzen. „Stellen Sie sich mal vor: Wir bauen das Grünwalder auf 30.000 Plätze aus, und verlieren dann einen Prozess. Das würde bedeuten: Schluss mit dem TSV in Giesing. Das kann doch keiner wollen.“
Vier Mal wäre 1860-Gesellschafter und Kreditgeber Hasan Ismaik bereits bei ihm gewesen. Jedes Mal hätte er eine neue Idee gehabt. Man habe Flächen gefunden und auch reserviert. Aber in der Zwischenzeit habe man länger nichts mehr von ihm gehört. Es sei ein Grundproblem, dass es immer zwei Meinungen bei den Löwen gäbe. Ob es dem sportlichen Erfolg zuträglich sei, das müssten jedoch andere bewerten.
Das gesamte Interview: Dieter Reiter zum TSV 1860: „Ich gehe von einem alternativen Spielort aus“