Münchens CSU-Chef Pretzl kritisiert Geheimniskrämerei um die Umbaupläne des Grünwalder Stadions

Es sind noch 15 Tage bis zur Abstimmung über den Umbau des Grünwalder Stadions. Über die Beschlussvorlage hält Sportbürgermeisterin Verena Dietl schützend die Hand. Was die Mieter, aber auch die Fraktionen im Stadtrat erwartet, das ist ein großes Geheimnis. Die Stadtratsfraktion von CSU und Freie Wähler fordern nun einen Runden Tisch mit allen Nutzern des Grünwalder Stadions.

“Die LHS München richtet eine Runden Tisch mit allen Nutzern des Grünwalder Stadions ein. Dieser soll allen Beteiligten die Möglichkeit eröffnen, ihre Ideen, Vorstellungen und Erfahrungen hinsichtlich des Ausbaus des Stadions und der unterschiedlichen Bedarfe einzubringen”, so die Forderung von CSU und Freie Wähler. Reichlich spät. In 15 Tagen soll abgestimmt werden. Die Beschlussvorlage müsste längst im Detail ausgearbeitet sein.

Begründet wird der Antrag wie folgt: “Die verschiedenen Nutzer des Grünwalder Stadions haben unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich des Ausbaus und der Nutzung des Stadions. Die Vereine verfügen vielmehr selbst über jahrzehntelange weitreichende Erfahrungen mit dem Bau oder dem Betrieb eines Stadions. Da die Vereine bisher nicht in die detaillierten Planungen einbezogen wurden, sollte dies unbedingt zeitnah erfolgen.”

Manuel Pretzl, CSU München, (c) CSU

CSU-Chef Manuel Pretzl kritisiert, dass seiner Meinung nach die Debatten um das Stadion nicht offen mit den Mietern, also den Vereinen, geführt wurden. “Ich verstehe einfach nicht, warum man aus dem Thema so eine Geheimniskrämerei macht”, wird Pretzl zitiert. Gemeint ist die Beschlussvorlage. Pretzl befürchtet, dass die Stadt Geld ausgibt für Umbauarbeiten, von denen zum Beispiel der TSV 1860 München nichts habe.

Verena Dietl kontert in der Abendzeitung. Das sei “Chefin-Sache” meint die Sportbürgermeisterin der Stadt München und sie rede sehr viel mit dem TSV 1860 München zu dem Thema. Das ist auch richtig, Gespräche gibt es durchaus. Allerdings sind die Mieter tatsächlich nicht in die aktuellen Pläne involviert. So wie wohl auch die anderen Parteien im Stadtrat nicht. Und das 15 Tage vor der Abstimmung im Sportausschuss. Die Frage ist also durchaus berechtigt: Warum machen Dietl und die SPD so ein Geheimniss aus den Plänen zum Umbau?

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aymen1860
aymen1860(@aymen1860)
1 Jahr zuvor

CSU und FW im Wahlkampfmodus. Sehen wohl ihre Felle wegen der miesen Coronapolitik wegschwimmen.

serkan
serkan(@serkan)
1 Jahr zuvor

Nur so ein Gedanke: Ist denn CSU-Chef Manuel Pretzl ein Freund des Grünwalder Stadions? Oder nutzt er das Thema nur als Vehikel für parteipolitisches Geplänkel? Dann würde ich das Thema vor ihm auch so lange wie möglich geheim halten.

maximus Löwe
maximus Löwe(@mm1860)
1 Jahr zuvor

Gespräche mit dem e.V. sind letztlich für den Arsch. Mieter ist die GmbH.

hheinz
hheinz(@hheinz)
1 Jahr zuvor

Man steckt 20 Mio. in die Renovierung und die Stadt bezahlt uns über 20 Jahre jedes Jahr 2 Mio. Euro damit wir weiter in dem Stadion spielen.
Klingt verrückt, kostet aber im Endeffekt dasselbe.

ich finde es schade dass das Pachtmodell, zuletzt selbst von der Stadt vorgeschlagen, nie ernsthaft diskutiert wurde.

chemieloewe
chemieloewe(@chemieloewe)
1 Jahr zuvor

Umbaubeginn des Sechzgers nach Olysanierung, frühestens ab 2026…viiiel Zeit, wer weiß, was bis dahin alles so passiert u. was bis dann mit dem Sechzgerumbau ist bzw. in was in Abhängigkeit mit der Olysanierung so umgesetzt u. realisiert ist. Wenn sich die Olysanierung verzögert u. in die Länge zieht u. die Kosten explodieren, wie das leider meistens bei solchen öffentlichen Großprojekten der Fall ist, wird der Sechzgerumbau entweder gekippt o. sich weiter nach hinten verlagern. Daher scheint der von Vielen, auch teilweise von mir, eher tragikomisch genannte Umbaubeginn des Sechzgers ca. 2030 leider nun nicht mehr ganz so unrealistisch…warten wir es ab…noch ist bis dahin viel Zeit u. nichts genau gewiss…das kennen wir ja, daran sind wir Sechziger ja gewöhnt.🙄🤔🤨

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