Ein Kommentar der Redaktion
Gefühlte Realität …
Junge Menschen stellen Fragen, die sie mit ihrem geistigen Intellekt niemals hätten stellen können. Vermutlich hat man ihnen die Fragen in die Hand gedrückt, um Stimmung zu machen. Wie Lemminge wählt eine nichtrepräsentative Masse erneut die Ruinenanbeter. Manipuliert, mobilisiert und instrumentalisiert kämpfen die Ultras für Robert ReisingerRobert Reisinger, geboren 15.01.1964 ist Präsident des TSV ... und seine Vasallen. Die 22.000 Mitglieder, die zuhause geblieben sind, das sind die objektiven Fans. Nicht diejenigen, die zur Wahl gegangen sind. So hört man es immer wieder in den sozialen Netzwerken. Teilweise sind die Aussagen sogar von bekannten Persönlichkeiten. Einen Unterschied macht das aber nicht. Manches ist Stimmungsmache, andere Kommentare grenzen an Hetze. Wiederrum andere erfüllen den Tatbestand der Beleidigung.
… und erlebte Wirklichkeit!
Als Mitglied des TSV München von 1860 e.V. den Sonntag zu opfern und über zehn Stunden in einer stickigen Halle auszuharren, im Grunde ist das auch eine Art von ehrenamtlichem Engagement. Darunter junge Schüler, Studenten, Familienväter, Unternehmer, Arbeiter, Hausfrauen und vieles mehr. Sie alle standen morgens aus eigenem Antrieb auf. Sie fuhren bei strömendem Regen nach Freimann und nahmen ihr Recht auf Demokratie in Anspruch. Keine Lemminge, sondern individuelle Mitglieder. Die überwiegend einen Kurs befürworten, der im Moment zu funktionieren scheint. Der zwar keine großen Versprechungen macht und keine risikofreudigen Spekulanten zulässt. Sondern eben bodenständige Arbeit thematisiert und umsetzt. Und genau diese Mitglieder müssen sich nun vorwerfen, dass sie manipuliert, mobilisiert und instrumentalisiert wurden. Von denjenigen, die entweder als Verlierer aus dem Saal gingen oder aber von denjenigen, die sich gar nicht die Mühe gemacht haben, aus ihrer Internetblase in die Wirklichkeit zu kommen. Das ist erschreckend.
Daheim sitzen und hoffen
Darf ich meine Meinung sagen, auch wenn ich der Mitgliederversammlung ferngeblieben bin? Selbstverständlich darf ich das. Aber Gewicht bringt meine Meinung vor allem dann, wenn ich ebenfalls mein Recht auf aktive Demokratie in Anspruch genommen habe. Die Ausrede, dass die Versammlung für auswärtige Mitglieder zu lange dauert, ist ermüdend. Ja, der TSV sollte sich Gedanken machen, wie man solche Versammlungen kompakter gestalten kann. Aber erstaunlich ist es, dass eben die breite Masse nicht das Angebot der ARGE angenommen hat und in die kostenlosen Busse eingestiegen ist. Daheim zu sitzen und zu hoffen, dass die dort anwesenden Mitglieder für eine Brief- und Onlinewahl stimmen, das kann eben nicht zielführend sein. Am Ende ist es wie mit dem Ertrinkenden. Panisch rudert er mit den Armen. Am Ufer stehen Hunderte von Leuten und schreien ihm zu: „Herrgott, benutz doch die Arme und Beine.“ Der Eine schreit: „schwimm nach links“, der andere „… nach rechts, und zwar schnell.“ Springt einer ins Wasser, um aktive Hilfe zu leisten, dann kritisiert man vom Ufer aus dessen Tempo, Schwimmstil oder lästert über dessen Aussehen.
Kampf gegen die Windmühlen
Dem TSV München von 1860 stehen schwere Zeiten bevor. Eine schwere dritte Liga mit sportlich hohen Ansprüchen. Aber genau das ist es doch, was wir wollen. Eine kämpferische, spannende Saison. Auf die Spiele müssen wir blicken und nun das Vertrauen haben, dass die obere Führung den Sport mit den richtigen Mitteln untermauert und auf sichere Beine stellt. Wir freuen uns nun auf Kaiserslautern. Und auf den Beginn einer hoffentlich unglaublich spannenden Saison. Wir müssen nun den sportlichen Kämpfen ins Auge sehen. Vielleicht macht es Sinn, den Kampf gegen die Windmühlen zu beenden. Der weißblaue Don Quichote sollte seine Rüstung ausziehen und das Trikot überstreifen, um im Stadion für Stimmung zu sorgen. Weil der Kampf gegen scheinbare Riesen, oder in dem Fall große angebliche Massen, aussichtslos ist. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Oder eben gegen eine Internetblase, die genauso viel Wind macht. Genug Wind, um durch das Internet zu fegen. Aber eben die Mitgliederversammlung nicht erreicht.