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Michael Köllner: “Den Fußballverein machen die Fans aus!”

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Von einem Mehrwert für die Fans, spricht Michael Köllner über den Löwenpodcast der KGaA. Moderator ist Jan Mauersberger.

Michael Köllner, Cheftrainer des TSV 1860 München, spricht über seinen Urlaub, seine Frau, über das Bahnenschwimmen, über die spirituelle Bücher, die er liest und natürlich über Sechzig. Im Urlaub hat er sich allerdings auch mit Fußball beschäftigt. Quasi die Vorbereitung für die Vorbereitung, wie Mauersberger erkennt.

Die Urlaubs- und Vorbereitungsphase

Was kann man besser machen? Die Frage stellte sich der Coach der Löwen vor der Saison. Vor allem auch rückblickend hat sich Köllner damit beschäftigt, wieso es vergangene Saison nicht gereicht hat. “Viele reduzieren das auf die Kader-Tiefe”, so Köllner. “Ich glaube das wäre zu einfach es an einem Aspekt fix zu machen.” Es gibt viele Gründe an denen man es fest machen muss. Was kann man also besser machen? “Da ist man dann bei einfachen Dingen, das sind Transfers, weil das Eckpunkte sind. Und das haben wir im Sommer super erledigt.” Es sei sensationell, dass man es geschafft hat vor der Saisonvorbereitung den Kader komplett zu haben. “Man muss der Vereinsführung wirklich ein großes Kompliment zollen”, sagt Köllner zu Mauersberger. “Jetzt geht es darum mit dem Kader gut zu arbeiten.”

“Geht das, funktioniert das, meinst du es ist richtig?” so die ständige Diskussionen zwischen Köllner und Gorenzel in der Vorbereitungsphase. “Du diskutierst das im Trainerstab und dann sehr ausführlich mit der Mannschaft”, meint der Trainer der Löwen. “Können wir das so spielen? Fühlt ihr euch wohl dabei? Ist es vielleicht zu anstrengend für euch?” Solche Diskussionen seien fruchtbar und “hoffentlich nicht furchtbar.”

Michael Köllner und Günther Gorenze
Michael Köllner und Günther Gorenzel (c) imago images/MIS

“Fußball gehört den Fans und wenn es den Fans gehört, dann müssen sie auch da sein.”

Michael Köllner

Die Rückkehr der Zuschauer steht bevor

“Sechzig München ohne Fans, das geht eigentlich gar nicht”, erklärt Köllner in aller Deutlichkeit. Er hofft, dass es diese Woche keinen Rückzug mehr gibt. “Fußball ist was anderes mit Zuschauern. Fußball gehört den Fans und wenn er den Fans gehört, dann müssen sie auch da sein.” Der Trainer des TSV 1860 München spricht von der Notwendigkeit des Zusammenspiels zwischen Fans und Mannschaft. “Wenn das funktioniert, dann macht Fußball am meisten Spaß!”

Die Bedeutung von Prävention im Training

“Ein Ziel muss immer sein, du willst deine Spieler besser machen. Nicht nur technisch und taktisch sondern auch athletisch”, so Köllner und das zweite sei, “das du eine hohe Verfügbarkeit der Spieler hast.” Es sei nichts gewonnen, wenn du ein Spiel gewonnen hast aber du hast dann zehn Verletzte. “Das Beste ist, wenn alle Mann an Bord sind und es gibt einen gesunden Kampf um die Plätze.” Der TSV hat sich deshalb dafür entschieden ein Auswertungssystem von Trainingsdaten einzubinden. Die Daten helfen bei der Prävention, meint Köllner. “Was müssen wir tun? Wo müssen wir nachschärfen? Wo müssen wir vielleicht das Tempo rausnehmen?” Es geht bei den Löwen um die Vermeidung von Überbelastung und dem Erreichen von Superkompensation. Köllner setzt damit auf individuelles Training um die Athletik zu verbessern.


Anmerkung der Redaktion:

Das Prinzip der Superkompensation besagt, dass der Körper nach einem Trainingsreiz nicht nur das alte Leistungsniveau erreicht, sondern die Leistungsfähigkeit im Verlauf der anschließenden Regeneration über das ursprüngliche Niveau gesteigert und gehalten werden kann.


Ein Team, ein Weg

Michael Köllner will mit Sechzig aufsteigen. Es wird Höhen und Tiefen geben. “Am Ende geht es darum, wir müssen gemeinsam durch die Saison. Wir brauchen einen super Team-Spirit und du musst dich aufeinander verlassen können.” Köllner spricht dabei über das Trainingslager und die gemeinsamen Team-Building-Maßnahmen.

Wie ist der Slogan “Ein Team, ein Weg” entstanden, fragt Jan Mauersberger. Als Köllner die Mannschaft übernahm, gab es einige Dinge, die er ändern wollte. Am Ende mündete das in einer Art Verhaltenskodex. Respekt sei dabei ein großes Thema. “Wir brauchen etwas Prägnantes”, dachte sich Köllner in der vergangenen Saisonvorbereitung. “Wir brauchen was, wenn die Spieler früh in die Kabine kommen, dann muss das über der Tür drüber stehen”, so hatte Köllner sich mit Gorenzel dann eben auf diesen Spruch geeinigt. Der Wahlspruch müsse überall erkennbar sein für das Unterbewusstsein, so der Trainer der Löwen. Das gelte nicht nur fürs Team, sondern für den ganzen Verein. Auch für die Fans. Den Fußballverein machen die Fans aus, erkennt Köllner. Deshalb sei für ihn wichtig gewesen: “Ein Team ein Weg, ist nicht nur auf die Profis bezogen, es ist auf unser NLZ bezogen, auf unseren ganzen Verein, auf die Führungsstruktur bis hin zu den Fans.”

Köllner, Michael
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“Jetzt versuchen wir sie nach und nach mit dem Löwenvirus zu infizieren. Es ist ein guter Virus im Gegensatz zum Corona-Virus.”

Michael Köllner

Die Neuen im Kader

“Es gab eine strategische Entscheidung zu treffen”, so Köllner über die Entscheidung für die Neuverpflichtungen. Es war klar, dass man sich extern verstärken musste. “Wir haben gesagt, wir müssen uns vorne verstärken. Wir brauchen vorne mehr Wucht, mehr Möglichkeiten und mehr Optionen.” Alle drei Neuverstärkungen können vorne spielen, so Köllner. Deichmann und Goden könnten allerdings auch hinten spielen. “Es war am Ende wichtig, dass wir solche Multifunktionsspieler verpflichten.” Alle Spieler könnten viele verschiedene Positionen spielen. “Wir haben uns gut verstärkt. Alle drei sind gut durch die Vorbereitung gekommen. Alle drei haben sich voll reingeworfen.” Vor allem habe man charakterlich sehr gute Jungs geholt, so der Trainer der Löwen im Podcast. “Jetzt versuchen wir sie nach und nach mit dem Löwenvirus zu infizieren. Es ist ein guter Virus im Gegensatz zum Corona-Virus”, meint Köllner lachend.

“Wir müssen jede Woche unsere Fans glücklich machen”, so Köllner. Das sei die Antriebsfeder. Was damit am Ende tabellarisch herauskommt, da lasse man sich überraschen. Keiner weiß es. “Wir ackern dafür, dass wir eines erreichen, eine gute Saison. Eine bessere Saison als letztes Jahr, was auch immer man darunter verstehen mag.”

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Den Podcast gibt es hier: https://www.tsv1860.de/de/Aktuelles_News/5821.htm

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