Das Grünwalder Stadion war am Freitag zum letzten Heimspiel der Saison mit 15.000 Zuschauern ausverkauft. Der Waldhof reiste mit ca. 800 Auswärtsfans an. 700 Restkarten gingen somit an Löwenfans.
Die Grünwalder Stadion hat heute eine theoretische Kapazität von über 21.300 Plätzen. Aus “brandschutztechnischen Gründen” wurde die Kapazität auf aktuell 15.000 Fans festgesetzt. Die Westkurve hat heute eine zugelassene Kapazität von ca. 7.800 Zuschauer, obwohl baulich ca. 13.500 Fans Platz finden würden.
Interessant ist immer wieder zu beobachten, wie sich die Heimfans verteilen, wenn die Auswärtsmannschaft weniger vom 1.500 Tickets umfassenden Gästekontingent abruft. Die dadurch frei werdenden Karten gehen nämlich dann an Löwenfans. Doch wo kommen die eigentlich unter?
Kommt die Gästemannschaft mit weniger als 500 Fans, werden diese in Block Q platziert. Block P wird für Löwenfans geöffnet. Kommen Fans der Auswärtsmannschaft mit mehr als 500 Anhänger, steht ihnen Block P zur Verfügung, Block Q bleibt leer. Das Fassungsvermögen von Block Q beträgt ca. 500, das von P ca. 1.500 Personen.
Waldhof Mannheim kam mit ca. 800 Fans zum Auswärtsspiel nach GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri.... Somit wurde Block P für sie geöffnet. Block Q blieb mit Ausnahme von Polizisten und ein paar Mitarbeiterinnen von 1860 leer. Da das Stadion ausverkauft war, ist es somit nicht möglich gewesen die restlichen 700 Löwen auf der Haupttribüne bzw. der Stehhalle zu verteilen. Diese Blöcke waren ja sowieso voll belegt. Somit waren diesmal in der Westkurve 700 Fans mehr. Um dieses Gedankenspiel auf die Spitze zu treiben, muss man sogar annehmen, dass die Blöcke G und H nicht für eine zusätzliche Aufnahme von Fans geeignet sind, da diese beiden Blöcke auch fast immer ausverkauft sind. Bleiben also die Blöcke F1, F2 und J für 700 zusätzliche Zuschauer. Das ist durchaus verwunderlich, da sich die Anzahl und Breite der Fluchtwege ja nicht verändert hat. Im Gefahrenfall flüchten somit mehr Personen, über die bestehenden Treppen und Ausgänge, als sonst. Schön zu sehen, dass dies zulässig ist.
Uns ist klar, dass es in einer Baugenehmigung Möglichkeiten gibt, eine maximale Gesamtkapazität eines Veranstaltungsraumes zu bestimmen, die Verteilung innerhalb aber offen lassen kann. Jedoch sieht man am oben dargestellten Fall, dass es doch die Chance gibt, einzelne Teilbereiche für mehr Fans zu öffnen. Ob es hier Genehmigungsansätze geben könnte, sollte unbedingt vom TSV 1860 geprüft werden.
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Titelbild: imago