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Marc-Nicolai Pfeifer über den Erfolg seiner Arbeit, die 2,5 Millionen Löwenfans und die Zielsetzung der KGaA

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Marc-Nicolai Pfeifer, Geschäftsführer der TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA, steht der Fußballfachzeitschrift Kicker Rede und Antwort. Wir haben die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Ein großer Team-Erfolg

“Wenn ich von unseren Erfolgen in der KGaA, dem Profifußballunternehmen des TSV 1860 München, spreche, dann ist das ein großer Team-Erfolg”, meint der Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer auf die Frage, wie er seine Amtszeit bewertet. Er sei stolz auf das, was bisher geleistet wurde. “Vor allem auch in einer Zeit, in der die weltpolitische Lage und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen alles andere als einfach sind”, so Pfeifer. Er erinnert an die Folge-Effekte von Pandemie und den aktuellen Kriegen. “Die harte Arbeit” all seiner Kolleginnen und Kollegen hätten zu messbaren Ergebnissen geführt. Er nennt als Erfolg die Erhöhung von substanziellen Erträgen und Senkung der Kosten. Ein weiterer Erfolg sei die Einführung der Löwen-Ticketbörse gewesen. Die hätte mehrere positive Effekte. Zu einen würde man zusätzliche Erlöse generieren und die Steigerung der tatsächlichen Auslastung im Stadion würde für “noch bessere Stimmung” sorgen. Außerdem habe man die Sponsorenerlöse in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. Auch die frühzeitige Verlängerung der Verträge des Hauptsponsors “die Bayerische” sei positiv zu bewerten. “Durch all diese Maßnahmen haben wir Werte geschaffen, die Unternehmensbewertung deutlich verbessert und die Abhängigkeit von Fremdkapital reduziert.”

2,5 Millionen Löwenfans weltweit

Zweieinhalb Millionen Löwenfans weltweit würden die attraktive Marke der Löwen beobachten. Das bringe zwangsläufig unterschiedliche Sichtweisen. “Jede Meinung zu würdigen und anzuerkennen und das zu moderieren” sei die größte Herausforderung bei “allen Traditionsvereinen.” Bewegungen im Klub könne man aber grundsätzlich als positiv bewerten. Bewegung sorge für Spannung und mache den Klub interessant. “Es wird viel berichtet, das zieht Sponsoren an, weil die Marke attraktiv bleibt.”

Nachfolge von Michael Köllner

Für die Nachfolge von Trainer Michael Köllner war nicht das fehlende Geld die Herausforderung . “Es gab kurzfristig keine Möglichkeit, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen”, erklärt Pfeifer. Nun klärt er auch über das Engagement von Gorenzel auf. “Günther hat vor Antritt der Position als Interimstrainer mehrmals gegenüber verschiedenen Personen gesagt, dass er den Trainerjob nicht antreten möchte.” Er hätte gerne sofort nach Freistellung von Köllner eine Lösung präsentiert.

Und wie kam es dann dazu, das Maurizio Jacobacci gewählt wurde? Gorenzel habe viele verschiedenen Kandidaten geprüft und sich dann für Jacobacci entschieden. “Nachdem wir zuvor bereits eine Budgetfreigabe hatten, waren wir der Annahme, dass es für alle passt – was sich im Nachgang als nicht richtig dargestellt hat”, so Pfeifer. Mehr geht er darauf nicht ein und es gibt auch keine Rückfrage.

Pfeifers Wunschkandidat als Sportdirektor ist Werner

Die Entscheidung im Hinblick auf die Position eines Sportlichen Leiters bzw. Sportdirektors liege nicht in seiner Hand. “Ich habe einen Vorschlag für einen Sportlichen Leiter gemacht”, erklärt der Geschäftsführer der Löwen. Sein Wunschkandidat sei Dr. Christian Werner. Er habe “alle, die im Auswahlprozess für den Sportdirektor oder Sportlichen Leiter beteiligt waren, von allen Kandidaten am meisten überzeugt”, erklärt Pfeifer. Der Bewerbungsprozess sie abgeschlossen, “die Entscheidung liegt nun final im Präsidium.”

fantreff pfeiferIMAGO / Ulrich Wagnerc

“Meinungsmache”

“Im Umfeld wurde parallel dazu Meinungsmache betrieben, welche die Notwendigkeit eines Geschäftsführers Sport verstärkt und die Arbeit im Sommer kritisiert hat”, sagt der Geschäftsführer der Profifußball-KGaA. Er selbst könne mit Kritik sehr gut leben, “wenn sie fair und sachlich ist. Die Meinungsmache war nicht der richtige Weg, den Wunsch nach einem Sportgeschäftsführer zu äußern und den Konflikt auf meinen Schultern auszutragen”, beklagt Pfeifer. Trainer, Spieler und Berater hätten schriftliche Erklärungen abgegeben, “dass alles branchenüblich und professionell verlaufen ist”, versichert der Geschäftsführer. Dies habe man in einem Artikel auf der Homepage auch klargestellt.

Das Bild, dass von ihn im Kontext zum Transfersommer 2023 gezeichnet wurde, würde ihm nicht gerecht werden, beklagt Pfeifer. “Auch das, was im Anschluss von einer Fangruppierung geäußert wurde, tat natürlich persönlich weh.” Es koste ihn viel Kraft und Energie damit umzugehen.

Die Zielsetzung der Profifußball-KGaA

Hauptsponsor “die Bayerische” hatte im April 2023 ihr Engagement bis 2027 verlängert. Und zwar deshalb, weil Pfeifer ein Konzept für den Aufstieg vorgelegt hatte. Der Kicker fragt in seinem Interview nach der Zielsetzung für diese Saison. Pfeifer erklärt, dass man 500.000 Euro weniger in den Kader investiert habe als 20222/23. “In der Vorsaison lag der Sportetat im vorderen Drittel – wir wurden Zwölfter. Der Umbruch im Sommer mit 14 Neuzugängen sei budgetbegründet. Deshalb habe man keine “unrealistischen Ziele formuliert.” Man sei trotzdem ehrgeizig und wolle viel erreichen.

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