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Löwen-Jahresrückblick 2019 – Teil 1/4

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Wer erinnert sich noch an alles, was so in diesem Jahr 2019 bei den Löwen los war? Es war nämlich viel los – sowohl sportlich als auch abseits des Spielfeldes, sowohl bei den Profis, als auch im Verein selber. Nun ja, im Grunde wie jedes Jahr eben! Die Sicherung des Klassenerhalts am vorletzten Spieltag der Drittliga-Saison 2018/2019, Wahl des neuen alten Präsidiums von TSV München von 1860 e.V., der ein “spannender” Wahlkampf vorausging, Rücktritt von Daniel Bierofka und Verpflichtung von Michael Köllner sind nur ganz wenige Ereignisse, die uns in 2019 bewegten.

In dem vierteiligen Jahresrückblick werden wir das Jahr im Löwenmagazin Revue passieren lassen und die wichtigsten Ereignisse rund um die Löwen zusammenfassen. Um den Überblick zu behalten, werden die Ereignisse innerhalb eines Monats thematisch und nicht chronologisch behandelt. Wetten, dass Ihr einiges bereits verdrängt habt.

Januar: Änderungen im Kader, keine Umwandlung von Darlehen

Fangen wir mal sportlich an: Die Löwen beendeten ihr erstes Testspiel 2019 gegen den österreichischen Zweitligisten SV Ried mit 2:2. Dabei lagen sie nach etwas mehr als einer Viertelstunde bereits 0:2 zurück, doch Phillipp Steinhart per Foulelfmeter (25.) und Eric Weeger (84.) glichen zum Endstand aus. Hinterher ging es ins Trainingslager nach Oliva Nova. Nicht dabei – der wechselwillige Adriano Grimaldi, den es beim TSV 1860 München nicht mehr gefiel. Den ersten Test im Trainingslager gegen den Zweitligist SV Darmstadt 98 verloren die Löwen mit 0:1 und im zweiten und letzten Test zogen sie gegen Arminia Bielefeld ebenfalls mit einer 2:1-Niederlage den Kürzeren.

In Punkto Kader tat sich im Januar nur ein Bisschen was: Der TSV 1860 München hatte dem Wechselwunsch von Adriano Grimaldi entsprochen und sich mit dem KFC Uerdingen auf einen Transfer geeinigt. Kurz darauf lieh man Prince Osei Owusu bis zum Saisonsende von DSC Arminia Bielefeld aus. Simon Seferings verlieh man nach Garching und der Vertrag mit Nicholas Helmbrecht wurde aufgelöst.

Ende Januar ging es in der 3. Liga weiter und die Löwen starteten im Schneegestöber mit einem 1:1 bei Sportfreunde Lotte in das Punktspieljahr 2019. Nico Karger nutzte bereits in der 6. Minute einen Fehler der Gastgeber auf schneebedecktem Rasen zur Führung, Paterson Chato glich kurz nach der Pause in dem chancenarmen Spiel zum Endstand aus.

Die Nachwuchslöwen hatten einen guten Start in das Jahr 2019 und gewannen einige Pokale bei ihren Hallenturnieren: U16-Löwen gewannen den Mueke-Cup in Passau, U9-Löwen holten an einem Wochenende gleich drei Pokale in drei unterschiedlichen Turnieren und die U15-Löwen gewannen die Futsal-Masters in Passau. Auch die Traditionslöwen um Michael Hofmann feierten einen großen Erfolg. Bei Bananenflanker Legendentag in Regensburg holten sie ihren ersten Titel.

Aus dem Verein heraus gab es ebenfalls was zu berichten. PENTA Sports und der TSV München von 1860 e.V. planten ein gemeinsames Team in League of Legends zu stellen. Unter dem Namen „PENTA 1860“ wolle man an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen. Damit stieg der TSV in eSports ein. Weiterhin wurde eine neue Abteilung für Präzisionssport gegründet, die mit der Sportart „Darts“ startete.

In Verzückung wurden die Löwenfans vom Oberbürgermeister Dieter Reiter gebracht, der eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gab, die klären sollte, welche Kapazität im Grünwalder Stadion möglich sei. Weniger entzückt war man von der Meldung, dass HAM International auf die Umwandlung von Darlehen in Genussscheine verzichtet hatte, was eine Strafe im sechsstelligen Bereich vom DFB wegen Verschlechterung der Eigenkapitalquote nach sich zog. Natürlich wurde darüber viel diskutiert, auch über die mangende Antwort von Hasan Ismaik zu den von Michael Scharold vorgeschlagenen Finanzierungsmodellen. Dazu wandte sich Saki Stimoniaris in einer Presseerklärung an die Öffentlichkeit. Man würde gerne auf die vorgeschlagenen Finanzierungsszenarien eine positive Antwort geben, doch die Aussage von Präsident Robert Reisinger, man wolle zukünftig keine Genussscheine, Darlehen und vergleichbare Finanzierungsformen mehr akzeptieren, verhindere die künftige Annahme von Darlehen und Genussscheinen. HAM International würde deshalb der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA keine Antwort liefern, wie man sich die zukünftige Budgetierung vorstelle. Scharolds Versuch, einen Weg für mögliche Kompromisse zu finden, war damit gescheitert. Wenige Tage später gab Stimoniaris bekannt, dass er seine Bewerbung für das Amt als Präsident des TSV München von 1860 e.V. aufgibt. „1860 braucht einen Präsidenten, der die Kräfte bündelt und sich aktiv für ein Miteinander in allen Gremien des Vereins einsetzt“, erklärte der 47-jährige.

Man wusste nun, dass der Löwenfamilie ein spannendes Jahr bevorsteht.

Februar: Kreuzbandriss bei Quirin Moll, Günter Gorenzel zweiter Geschäftsführer

Sportlich waren die Löwen gut unterwegs. Aus vier Liga-Spielen holten sie sieben Punkte. Dem späteren Aufsteiger VfL Osnabrück unterlagen sie mit 1:2. Pechvogel des Spiels war Mittelfeldspieler Qurin Moll, der sich bei einem Pressschlag einen Kreuzbandriss zuzog, wodurch er auch in der gesamten Hinrunde der neuen Saison 2019/20 den Löwen fehlte. Trotz fast halbstündiger Unterzahl, erkämpften sich die Löwen beim KFC Uerdingen einen Punkt und gegen den VfR Aalen holten sie drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Bis zur 83. Minute lagen die Sechzger durch den Treffer von Luca Schnellbacher mit 0:1 zurück, dann trafen in einer starken Schlussphase Daniel Wein und Prince Owusu zum Sieg. Bei Energie Cottbus feierten die Löwen den zweiten Auswärtssieg der Saison und den zweiten Dreier in Folge. Der eingewechselte Prince Owusu traf dabei zum 2:0 (Endstand 2:1) – der Weggang von „Grünwaldi“ schien doch kein Problem zu sein und wurde durch den „Prince von Giesing“ gut kompensiert.

Neben Michael Scharold wurde Günther Gorenzel zum zweiten gleichberechtigten Geschäftsführer der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA bestellt und sollte den sportlichen Bereich verantworten. Darauf hatten sich die beiden Gesellschafter, HAM International Ltd. und der TSV München von 1860 e.V., bei der Ausfsichtsrat-Sitzung verständigt. Dabei wurden auch zwei neue Mitglieder begrüßt: Auf Robert Reisinger und Peter Cassalette, die beide jeweils Ende 2018 freiwillig ausgeschieden waren, folgten Sebastian Seeböck und Andrew Livingston. Ende Februar wurde dann noch bekannt gegeben, dass der Sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Dieter Märkle, seinen im Sommer 2019 auslaufenden Vertrag nicht verlängern, diesen aber bis zum Ende der Laufzeit erfüllen wird.

Der TSV München von 1860 e.V. freute sich, denn die 23.000-Mitglieder-Marke wurde geknackt. Und während sich der Verein im Aufschwung befand, suchte man für und bei der KGaA nach Lösungen, um den Profifußball finanziell voranzubringen. So schlug der TSV München von 1860 e.V. vor, die U21 und die U19 wieder in den Verein zu integrieren, um die KGaA deutlich zu entlasten. Rund eine Million Euro hätte für den Profibereich damit freigegeben werden können. Die Vertreter von HAM International lehnten jedoch ab und kamen mit dem Gegenvorschlag, den gesamten Jugendbereich von der KGaA übernehmen zu wollen, was ja nicht möglich ist. Wenig später wurde in den Medien publik, dass die KGaA über eine Abmeldung der U21-Löwen für die Saison 2019/20 nachdenkt. Die Abmeldung würde eine Entlastung um rund 350.000 Euro bedeuten.

März: Erfolgreiche englische Woche, Bierofka wurde Fußball-Lehrer

Aus dem erhofften dritten Dreier in Folge wurde nichts. Die Löwen scheiterten beim 1:2 gegen Hansa Rostock an der Effektivität der Ostseestädter und ihrem eigenen fahrlässigen Umgang mit Chancen. Beim Spitzenteam SV Wehen Wiesbaden erkämpfte sich Sechzig vor fast 3.000 mitgereisten Fans drei Punkte, feierten damit den zweiten Auswärtssieg in Folge. Im S-Bahn-Derby besiegten sie die SpVgg Unterhaching und zogen in der Tabelle an den Münchner Vorstädtern vorbei. Die Sechzger kletterten durch den Dreier vorübergehend auf Rang fünf. Zum Abschluss der Englischen Woche verloren sie aber mit 1:2 bei den Würzburger Kickers. Dann empfing man den SV Meppen. Das „Tor des Tages“ erzielte Phillipp Steinhart per Foulelfmeter in der 32. Minute. Mit dem Sieg im Rücken reisten die Münchner Löwen zu den Braunschweiger Löwen, wo es nur für ein Unentschieden reichte. Das Spiel brachte Efkan Bekiroglu nachträglich drei Spiele Sperre ein, weil er nach einer vermeintlichen rassistischen Beleidigung den Braunschweiger Benjamin Kessel angespuckt hatte.

Und endlich war es vollbracht: Löwen-Trainer Daniel Bierofka hatte erfolgreich den Lehrgang zum „Staatlich anerkannten Fußball-Lehrer“ an der Hennes-Weisweiler-Akademie abgeschlossen. Beim Festakt des DFB in Köln erhielt er die Urkunde.

Der TSV München von 1860 e.V. wurde 4x Südbayerischer Box-Meister, eine eigene Abteilung Golf wurde aufgebaut, wozu man eine interessante Kooperation mit dem Golfplatz in Waakirchen einging und die Futsallöwen verabschiedeten sich aus der Futsal Regionalliga Süd und stiegen in die Bayernliga ab.

Obwohl die englichen Wochen für viel Fußball und auch einige Punkte sorgten, ging im Vereinsumfeld der Punk ab. Der Wahlkampf war im vollen Gange und die Medien freuten sich, einen mitteilungsbedürftigen Saki Stimoniaris – der der Meinung war, er könnte es viel besser machen – immer wieder interviewen zu dürfen. Und während Stimoniaris dadurch alle Hände voll zu tun hatte, informierte der TSV München von 1860 e.V. seine Mitglieder über die Perspektiven bezüglich des Profifußballs und erklärte die viel Finanzierungsmodelle. Die Retourkutsche vom Investor Hasan Ismaik kam postwendend – und zwar in Form einer Klagedrohung, weil aus seiner Sicht Internas ausgeplaudert wurden.

Hier geht es weiter zum zweiten Teil: Löwen-Jahresrückblick 2019 – Teil 2/4

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