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Löwen-Jahresrückblick 2018 – Teil 4/4

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Die Löwen waren im harten Alltag der 3. Liga angekommen und die Fans mussten sich auch daran gewöhnen, dass die Zeit der vielen Siege nun vorbei ist. Einiges lag sportlich wie sportpolitisch hinter den Löwen und einiges war noch am Kommen…

Teil 1: Löwen-Jahresrückblick 2018
Teil 2: Löwen-Jahresrückblick 2018
Teil 3: Löwen-Jahresrückblick 2018

Oktober: Löwen im Toto-Halbfinale, viel Bewegung beim Nachwuchs

Die Löwen blieben auch im dritten Spiel während der Wiesn sieglos, spielten 1:1 gegen die Würzburger Kickers. Dabei waren sie nach der Gelb-Roten Karte gegen Dave Gnaase ab der 57. Minute in Überzahl und obwohl sie danach durch Adriano Grimaldi in Führung gingen, konnten sie diese nicht ausbauen oder gar verteidigen. Auch in Meppen waren die Löwen wenig erfolgreich. Durch den Treffer von Hassan Amin in der 41. Minute gewann der SV Meppen sein Heimspiel. Bereits nach sechs Sekunden verletzte sich Jan Mauersberger schwer, der zur Untersuchung nach Bremen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Dort wurde eine Mittelgesichtsfraktur bei dem 33-Jährigen diagnostiziert.

Nach einem harten Kampf im Viertelfinale des Bayerischen Toto-Pokals besiegten die Löwen in der ausverkauften SMR-Arena den TSV Buchbach. Simon Lorenz und Stefan Lex sorgten für die Tore.

Die Junglöwen feiern mit den Fans den Derby-Sieg im Bayern-Campus.

Die B-Junioren (U17) befanden sich auf einem guten Weg zum Wiederaufstieg. Das Derby gegen FC Bayern II, das im Stadion des Bayern-Campus ausgetragen wurde, gewannen die Löwen mit 2:1 und holten sich den achten Sieg in Folge, womit sie die Tabellenspitze verteidigten.

Auch die U21-Löwen haben sich im Laufe der Saison gefangen und ihren Aufwärtstrend durch den 2:0-Heimerfolg und dem vierten Sieg in Folge gegen den 1. FC Sonthofen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Der TSV 1860 München konnte doch noch gewinnen. Im Löwen-Duell gegen Eintracht Braunschweig gab es ein hart erkämpftes 2:0. Die Führung erzielte Efkan Bekiroglu und in der Nachspielzeit traf Benjamin Kindsvater zum Endstand. Es war der erste Sieg nach fünf Spielen ohne Dreier.

A-Junior Johann Ngounou Djayo wurde vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zum Lehrgang der U18-Nationalmannschaft eingeladen. Der 17-Jährige machte beim Länderpokal in Duisburg durch gute Leistungen in der BFV-Auswahl auf sich aufmerksam.

Nach der Auslosung zum Toto-Pokal-Halbfinale stand als Gegner die Viktoria Aschaffenburg fest. Der klassentiefere Klub genießt Heimrecht. Das Halbfinale im Stadion am Schönbusch in Aschaffenburg wird voraussichtlich am 23. oder 24. April 2019 ausgetragen.

Trotz einem Doppelpack von Sascha Mölders kamen die Löwen gegen die SG Sonnenhof Großaspach in einem hart umkämpften Spiel nur zu einem 2:2-Endstand.

Der U19-Trainer Helmut Lucksch, der erst im Sommer zu den Löwen kam, trat von seinem Posten zurück. Zu dem Zeitpunkt, nach neun Spielen, lag seine Mannschaft auf Platz drei in der U19-Bayernliga – mit sieben Punkten Rückstand auf Jahn Regensburg.

November: Film und Bildband von den Fans für die Fans

Die Löwen erkämpften sich in einem von Taktik geprägten Spiel beim Tabellenzweiten SC Preußen Münster ein torloses Remis und hatten dabei die größte Chance des Spiels. Herbert Paul traf nur die Unterkante der Latte. Für die Sechzger war es das erste zu Null in der Fremde.

Die U19-Löwen bekamen einen neuen Trainer, den vierten seit dem Sommer. Jonas Schittenhelm sollte die Junglöwen bis zur Winterpause übernehmen und er schlug gleich ein. Nach fünf Unentschieden in Folge feierte das Team beim Einstand vom Interimstrainer einen 6:0-Sieg gegen den ASV Neumarkt.

In einem kuriosen Spiel mit drei Elfmetern und einem Platzverweis für Halle reichte es den Löwen-Profis gegen den Hallescher FC in Überzahl nur zu einem 1:1. In der Halbzeitpause trat, auf Einladung von Robert Reisinger, die Münchner Behinderten-Gesangsgruppe Rolligang mit ihrem Löwen-Song auf. Mittlerweile hat die aus lauter Sechzger-Fans bestehende Band im Tonstudio den Titel „60 München“ auch als CD aufgenommen.

Am 13. November fand die Mitgliederversammlung der Fußballabteilung statt. Dabei berichtete der Abteilungsleiter Roman Beer über alle Sparten und natürlich über Zahlen.

Aus der Fangemeinde heraus gab es auch was Neues. Hubert Pöllmann hatte nach „Männer am Wochenende. Von Frauen und Löwen“ einen zweiten Spielfilm rund um die Löwen gedreht. Der Titel: „Ein Leben ohne 60 ist möglich – aber wozu?“. Der Film kam in die Kinos und wird auch auf Amazon Prime vertrieben. Der Erlös geht an den Löwen-Nachwuchs.
Am 20. November erschien dann noch im Göttinger Verlag Die Werkstatt von der Fotografin Anne Wild und dem Journalisten Ralph Drechsel das Buch „Mein Verein für alle Zeit. Die Wiedergeburt des TSV 1860 München“. Die Buchpräsentation im RiffRaff war ein voller Erfolg und die Löwen-Fans freuten sich über den schönen Bildband aus der Regionalliga-Saison.

Einige Länderspielpausen haben die Löwen im Jahr nicht nutzen können oder wollen. Im November fand dann endlich ein Testspiel statt, der mit Erfolg gekrönt war. Die Löwen gewannen den Test gegen Zweitligist FC Ingolstadt 04 in Heimstetten mit 2:1. Zurück in der Liga mussten sich die Löwen nach vier Spielen ohne Niederlage dann doch mit 2:3 dem Karlsruher SC geschlagen geben.

Mit einem Achtungserfolg gingen die U21-Löwen in die Winterpause. Beim souveränen Tabellenführer Türkgücü-Ataspor gelang beim 1:1 trotz fast einstündiger Unterzahl ein Punktgewinn. Damit überwintern die kleinen Löwen mit 28 Punkten auf dem 8. Tabellenplatz der Bayernliga.

Dezember: Der Aufsichtsrat verliert zwei Mitglieder

Zum Abschluss der Vorrunde in der A-Junioren-Bayernliga ging es zur SpVgg Landshut. Zum achten Mal in den 15 Partien spielten die Junglöwen Remis und verloren durch das 1:1 weiter Boden auf die Spitze. Rang 4 in der Liga und keine Chance mehr auf einen Aufstieg. In der Zwischenzeit wurde auch bekannt gegeben, dass Jonas Schittenhelm Trainer der U19-Löwen bleiben wird.

Die Aufsichtsratssitzung vom 3. Dezember, die für die Prüfung vom DFB zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit enorm wichtig war, brachte keine Ergebnisse, da der Vorsitzende Yahya Ismaik nicht anwesend war – weil er zum Zahnarzt musste. Die Zeit drängte aber, da 1,5 Millionen Euro aus den Genussscheinen nachgewiesen werden mussten, worauf Geschäftsführer Scharold seit bereits 5 Monaten wartete. Dafür wurde am gleichen Tag bekannt gegeben, dass Peter Cassalette von seinem Amt als Aufsichtsrat und Vertreter von HAM International zurückgetreten war. Am darauffolgenden Tag kam jedoch die langersehnte Presseerklärung von Saki Stimoniaris, dass das angeforderte Geld nun überwiesen wurde. Als wäre das nicht genug an Aufregung, überraschte einige Tage später Robert Reisinger mit seinem Rücktritt aus dem Aufsichtsrat die Löwenfans und haute in seiner Pressemitteilung einiges raus – Zuckerbrot und Peitsche. Dabei fand er auch für den künftigen Weg klare Worte: “Genussscheine, Darlehen und vergleichbare Finanzierungsformen können auf Grund der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens künftig nicht mehr akzeptiert werden.” Als Nachrücker wurde der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Sebastian Seeböck, genannt. Ein Nachfolger für Peter Cassalette ist noch nicht bekannt.

Mittlerweile “glänzten” die Löwen durch eine Serie von vier Spielen ohne Sieg. Gegen den FSV Zwickau zeigte die Mannschaft die richtige Reaktion und gewann mit 2:0 durch Tore von Stefan Lex und Phillipp Steinhart. Bei Fortuna Köln kam die Bierofka-Elf – trotz einer mehr als halbstündigen Überzahl – nicht über ein 0:0 hinaus. Trotz haushoher Überlegenheit der Sechzger gelang einfach kein Treffer.

Nachdem DFB-Trainer Frank Kramer den Stürmer der U19-Löwen, Johann Ngounou Djayo, bereits zu einem Lehrgang der U18 Ende Oktober eingeladen hatte, berief er ihn in den Kader für ein U18-Turnier in Israel. Dort bestritt die neuformierte DFB-Auswahl des Jahrgangs 2001 zwei Testspiele: gegen Serbien und Israel. Löwe Johann Ngounou Djayo kam in beiden Begegnungen zum Einsatz.

Bei der „Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit während der Spielzeit“, umgangssprachlich auch Zwischenlizenzierung genannt, bestätigte der DFB seine Entscheidung aus dem Mai diesen Jahres und alle Beteiligten konnten aufatmen.

In die Rubrik “Kurioses vom Investor” oder “Was wollte der Autor uns damit sagen?” könnte man den Facebook-Post von Hasan Ismaik einordnen, in dem er den Rücktritt der Kanzlerin Merkel als CDU-Parteichefin kommentiert, lobt und sich mit ihr vergleicht. Ob seine PR-Agentur einen Statement zu Max Merkel oder tatsächlich zu Angela Merkel verfassen sollte, ist bis heute nicht bekannt.

Die Löwen unterlagen im letzten Vorrundenspiel zu Hause Carl Zeiss Jena mit 1:3. Diesmal waren die Sechzger ab der 32. Minute in Unterzahl. Nico Karger gelang in der zweiten Halbzeit noch der Ausgleich, Julian Günther-Schmidt sorgte aber durch einen Doppelpack für den Endstand. Für den Aufreger des Tages sorgte jedoch Daniel Bierofka höchstpersönlich, der mit einer obszönen Geste in Richtung Haupttribüne für Fragezeichen sorgte. Auch der Mitgesellschafter Ismaik meldete sich nach dem Spiel zu Wort und fragte: “Warum halten wir Löwen nicht zusammen? Ich kann selbst nicht verstehen, dass immer wieder Unruhe in den Verein hinein getragen wird. Vor allem, mit welchem Ziel? “

Und als hätte man nicht größere Probleme beim TSV, wurde eine Weihnachtsfeier – oder eben keine Weihnachtsfeier – zur deutschlandweiten Diskussion über die finanzielle Lage der Löwen. Was mangelnde Kommunikation oder Missverständnisse für Auswirkungen haben können, war mehr als deutlich. Am Ende wird es eine Neujahrsfeier geben und die Spieler haben ihre Weihnachtsfeier einfach alleine organisiert. Mal wieder viel Lärm um Nichts.

Mit einem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern verabschiedeten sich die Löwen in die Winterpause. Nach der Ampelkarte für Janek Starnberg kurz vor der Pause bestritten die Sechzger die 2. Halbzeit in Überzahl. Efkan Bekiroglu traf zur Führung, welche Timmy Thiele egalisierte. Den Siegtreffer erzielte Quirin Moll – sein erstes Tor im Löwen-Trikot -nach einem Standard. “Nach den letzten Wochen und der nicht optimalen Punkteausbeute war der Sieg heute eine Erleichterung. Es ist ein super Gefühl, mit einem Dreier in die Winterpause zu gehen”, so Moll.

Emotional wurde es in der Halbzeitpause, als Christl Estermann die Westkurve besuchte und sich offiziell von den Löwen-Fans verabschiedete. Nach 25 Jahren geht die 75-Jährige in den wohlverdienten Ruhestand und übergibt das „Löwenstüberl“ einem neuen Pächter. Wir werden sie alle vermissen.

Hasan Ismaik schickte netterweise Weihnachtsgrüße über Facebook und bedankte sich bei einigen Mitwirkenden bei der KGaA (ausgenommen Scharold) und bei den Fans. Dass er die Gelegenheit gleich für kleine Sticheleien nutzte, sei ihm an der Stelle verziehen.

Und last but not least gründete der e.V. eine Abteilung für Präzisionssport oder im Klartext – für Dart. Das erste Training findet bereits am 8. Januar 2019 statt.

Auf ein Neues … in 2019

Ein ereignisreiches Jahr 2018 neigt sich für die Löwen dem Ende zu. Es ist wieder viel passiert, viel Positives aber auch einiges Negatives. Auch in diesem Jahr konnte man sich nicht einfach nur auf das Sportliche konzentrieren, da die Nebengeräusche sehr präsent waren – aber wann ging das überhaupt?

Was in dem Vierteiler keinen Platz gefunden hat, aber definitiv nennenswert ist, sind die vielen Engagements im Löwenumfeld, wie z.B. die der Sponsoren und Partner der KGaA. Alte Sponsoren verlängerten ihre Verträge, neue Partner kamen dazu. Und von den Gönnern des Vereins, wie die “Unternehmer für Sechzig”, die viele Projekte des e.V.’s finanziell erst möglich gemacht haben, müssen wir gar nicht reden.

Das Jahr zählt noch drei Tage und eine wichtige Sache steht noch aus. Die Umwandlung des 5-Millionen-Darlehens in Genussscheine. Wir hoffen, dass wir darüber nicht erst im Jahresrückblick 2019 schreiben müssen.

In diesem Sinne, guten Rutsch ins Jahr 2019… Auf ein Neues.

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