Auswärts konnte der TSV 1860 in dieser Spielzeit nur beim Chemnitzer FC drei Punkte holen (1:0). Die Negativ-Serie sollte sich in Unterfranken bei den Würzburger Kickers ändern. Dafür ließ Daniel Bierofka die gleiche Startelf wie gegen Kaiserslautern antreten – es kam jedoch anders…
Wenig Tempo im Spiel der Löwen
Die Kickers übernahmen in den ersten 15 Minuten das Kommando, doch die erste dicke Doppelchance hatten die Löwen in Form von Benjamin Kindsvater, der auf Rechts an den Ball kam, die Kugel aber an den langen Pfosten hämmerte. Der Ball kam zurück, doch der Nachschuss landete am Außennetz (15.). So etwas rächt sich oft schnell und so schlug der FWK zu. Robert Herrmann, nicht wirklich gestört von Kindsvater, wo war Willsch (?), konnte seine Flanke ungestört ausführen. Am kurzen Pfosten rutschten Weber und Mittelstürmer Pfeiffer im Zweikampf am Ball vorbei und im Zentrum bedankte sich Dave Gnaase mit einem wuchtigen Kopfball ins lange Eck zum 1:0 (23.).
Danach ging bei Sechzig wenig, sie fanden keinen Weg in die Spitze, die Anspielstationen im zentralen Mittelfeld waren nicht vorhanden, der Ball wurde oft nur in der hinteren Abwehrreihe mit Einbeziehung von Torwart Bonmann hin und her geschoben. Gut, Efkan Bekiroglu war ja gar nicht dabei. Aber wegen des Fehlens eines verletzten Spielers kann man doch eine so wichtige Position nicht vakant lassen. Dressel saß auf der Bank und Timo Gebhart spielte viel zu weit vorne. Die Hausherren hätten mittlerweile sogar auf 2:0 erhöhen können, als Patrick Sontheimer von außerhalb des Strafraums abzog und Hendrik Bonmann zu einer starken Parade zwang (30.).
Mölders gleicht aus, Kickers legen nach
Was auch immer Bierofka in der Halbzeitpause seinen Jungs sagte, es schien gefruchtet zu haben – anfangs. Denn schon in der 47. Minute traf Sascha Mölders zum 1:1-Ausgleich: Willsch setzte sich von Rechts durch, flankte ins Zentrum. Gebharts Direktabnahme flog mit Glück zu Mölders, der die Kugel aus wenigen Metern ins Tor bugsierte. Es ging doch!
20 Minuten Ballgeschiebe später sah die Welt wieder anders aus. Es war Fabio Kaufmann, der eine viel zu kurze Kopfballrückgabe von Leon Klassen nutzte und Würzburg wieder in Führung brachte – 2:1 (62.). Die Löwen blieben danach nicht ganz chancenlos, aber leider auch uneffektiv. Am Ende sicherte der 19-jährige Keeper Vincent Müller, der zum ersten Mal im Tor von FWK stand, den Dreier für die Kickers mit tollen Paraden bei den Chancen von Mölders (70. und 90.). Nach einem Foul und einem anschließenden, wenig gastfreundlichen Schubser, an Tim Rieder sah Luca Pfeiffer direkt Gelb-Rot (80.) und durfte das Spiel frühzeitig verlassen. Die Überzahl konnten die Löwen nicht für sich nutzen und rannten das ein oder andere mal kopf- und ideenlos an. Am Ende fuhren die Löwen, wie im letzten Auswärtsspiel, mit leeren Händen zurück nach München.
(TT / SC)