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Löwen gehen in Magdeburg mit 1:5 unter

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Sechster Spieltag, drittes Auswärtsspiel für den TSV 1860 München. In der Ferne hat man nicht punkten können – in Braunschweig verlor man mit 1:2 und in Mannheim kassierte man gleich vier Tore zu Null. Das sollte nun beim Absteiger Magdeburg, im lautesten Stadion der Liga, anders werden. Die Löwen müssen nur „aktiv am Spiel teilnehmen“, dann hätten sie eine Chance, meinte Bierofka vor dem Spiel. Tja – irgendwas lief dann doch schief…

Desaster in der ersten Halbzeit

Die Anfangsphase war überschaubar. Es passierte nicht viel, das typische Abtasten. Und obwohl die Löwen eine gute Freistoß- und Torgelegenheit nach einem Foul an Kindsvater hatten (11.), jubelten die Gastgeber wenig später. In der 13. Minute kam der Angriff der Gäste durch Bertram von rechts, der in den Fünfmeterraum flankte, Aaron Berzel wollte per Kopfball klären, doch statt die Kugel über das Tor zu lenken, versenkte er sie im Netz. Falsche Entscheidung. Einfach weg bleiben und Bonmann pflückt die Kirsche runter. Aber das ist das Los des Verteidigers. Wenn man an den Ball ran kommt, versucht man zu klären.

Eine unmittelbare Reaktion der Löwen war nicht zu sehen. Die erste gute Chance bot sich wieder über einen Standard in der 20. Minute. Bekiroglu führte den Freistoß aus, direkt in die Arme des Keepers Brunst. Die Löwen versuchten über Flügelspiel weiter zu kommen, doch die Heimmannschaft stand tief und sicher. Und während die Löwen in Unterzahl waren, weil Kindsvater nach einem Foul Nasenbluten hatte und behandelt wurde, fiel das 2:0 für die Hausherren. Dominik Ernst flankte den Ball ungehindert von links ins Zentrum, wo Mittelstürmer Christian Beck goldrichtig stand und mit einem Rechtsschuss aus der Drehung ins rechte Eck einnetzte. Und wenn man dachte, ein kleines Aufbäumen gesehen zu haben, hat man sich getäuscht. Kurz darauf lösten sich die Löwen hinten nahezu auf und Magdeburg spielte sich in eine Art Rausch. 39. Minute und Bonmann musste wieder hinter sich greifen. Schon wieder war es Dominik Ernst, der wieder von links frei in die Mitte flanken konnte. Sören Bertram sprang am höchsten und köpfte zum 3:0 ins Tor. Und weil es für sie so schön war und sie merkten, dass die Löwen-Hintermannschaft überfordert und unkonzentriert war, legten die Elbestädter zwei Minuten später einfach mal nach. Bertram gab die Vorlage und Christian Beck köpfte ungehindert zum 4:0 ein. Es sah nach einem Desaster für die Löwen aus und fast hätte es ein 5:0 geben können, nachdem Berzel erneut einen Blackout hatte, hätte Bonmann sein Knie nicht noch zwischen dem Ball und dem Tor gehabt.

Foto: C-A. L.

In der zweiten Halbzeit – keine Wende, keine Ideen, kein Tempo

Was macht Bierofka? Wie sieht nach so einem Halbzeitergebnis die Ansprache in der Kabine aus? Wie wechselt man? Als Erstes blieb Stefan Lex in der Kabine und Dennis Dressel kam ins Spiel. Die Münchner kamen mit dem Mut der Verzweiflung aus der Kabine, brachten aber nicht viel zustande. Nächster Wechsel erfolgte in der 58. Minute. Für Timo Gebhart kam Markus Ziereis. Ob er die Wende bringt?

Nun ja – was soll man über die zweite Hälfte schreiben? Die Gastgeber taten das, was man bei so einem Ergebnis macht – verwalteten das Spiel, hielten es unter Kontrolle und mussten nicht mehr viel Druck aufbauen. Leider schafften es die Löwen auch nicht, dem Spiel eine Wende zu geben und so plätscherte es eher dahin. Ideen waren wenige zu sehen, Tempo auch nicht. Und so übernahmen wieder die Elbestädter und erhöhten die Führung auf 5:0, so einfach, wie es bis dato schon ging. In der 74. Minute kam wieder ein Pass auf die rechte Seite und der eingewechselte Björn Rother vollendete mit einem Heber über Bonmann. Für die mitgereisten Löwenfans war’s schon Wurscht – sie feierten sich und die Magdeburger das Ergebnis. Und als man dachte, das war’s, da es keinen einzigen gefährlichen Abschluss der Löwen gab, kam ein Ehrentreffer daher… Mölders lief aufs Tor zu und scheiterte am Keeper, den Abpraller nutzte Markus Ziereis und verkürzte auf 1:5 in der 90. Minute. Für ein Nachspiel gab es keinen Grund und so pfiff der Schiri pünktlich ab.

Der Abpfiff war dabei für die Spieler des TSV 1860 München, wie auch für den weiß-blauen Anhang nichts anderes als eine Erlösung. Liebe Löwen, was war das heute? Wer soll uns in dieser Liga noch ernst nehmen? Unsere Schwachstellen, u.a. die linke Seite sind für Zuschauer und Gegner unverkennbar. Es gibt nichts mehr schön zu reden. Es gibt noch viel zu tun…

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