Der TSV 1860 München erspielte sich zum Abschluss der Hinrunde gegen den FC Ingolstadt 04 mit 2:2 nur ein Unentschieden. So weit, so langweilig? Mitnichten.
Was war das für ein Spiel bitte?! Rückstand, Führung, ausgeknockter Mölders, eine blutige Platzwunde, rote Karte, Tumulte, platzstürmender TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ..., Ausgleich in Überzahl… es war einfach alles dabei, was ein Fußballspiel nur bieten kann. Aber der Reihe nach.
In drei Minuten drehen die Löwen das Spiel
Nach dem 1:1-Remis gegen die SG Sonnenhof Großaspach brachte Löwen-Dompteur Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... für den verletzten Tim RiederTim Rieder wurde am 03. September 1993 in Dachau geboren. Er... Aaron Berzel in die Mannschaft. Herbert Paul und Efkan Bekiroglu durften ebenfalls von Beginn an starten, Dennis Dressel und Noel Niemann mussten dafür auf der Bank warten.
Das Spiel startete mit einer Reihe von starken Zweikämpfen, Fouls und Freistößen, doch weder die Hausherren noch die Münchner konnten die Standardsituationen für sich nutzen. Die Löwen hatten optisch die Nase vorne und kassierten dennoch mit dem ersten Torschuss der Schanzer auch ihr erstes Gegentor. Ein Missverständnis im Mittelfeld erlaubte Thalhammer den Pass an Marcel Gaus auszuführen, der aus 15 Metern ins untere Eck einnetzen konnte und Marco HillerMarco wurde am 20. Februar 1997 in Gröbenzell geboren. Er i... keine Chance ließ (10.). Der Ausgleich für die Löwen folgte schnell: Eine Flanke von Bekiroglu auf den ersten Pfosten nutzte Prince Osei Owusu und köpfte aus spitzem Winkel unter die Latte zum 1:1 (16.). Weitere drei Minuten später und die Löwen hatten das Spiel gedreht. Steinhart legte am Strafraum links auf Owusu, er grätschte die Kugel in die Mitte zu Sascha Mölders, der den Ball im Fallen rechts unten im leeren Tor versenkte. Ein Wahnsinn. Tausende mitgereiste Löwenfans flippten im Audi-Sportpark aus. Sowas hat es lange nicht mehr gegeben.
In der Folgezeit waren die Bemühungen der Hausherren nicht von Erfolg gekrönt. Die Löwen hatten alles im Griff, und verpassten es leider, die Führung auszubauen, wie in der 25. Minute, als Efkan Bekiroglu im Fünfmeterraum Mölders bediente, der auch abzog. FCI-Keeper Buntic zeigte jedoch eine klasse Parade und konnte mit dem Fuß noch den Ball abwehren. Kurz vor dem Pausenpfiff dann der Schock unter den Löwenfans. Sascha Mölders prallte unglücklich mit Poulsen zusammen, der ihn mit dem Ellbogen erwischte, wonach Mölders auf den Boden knallte und kurz ohnmächtig wurde. Hoch besorgt rannte auch Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... auf den Platz. Zum Glück stand Mölders bald auf und alles schien wieder in Ordnung und die Gemüter beruhigten sich wieder.
Trotz Überzahl den Ausgleich kassiert
Der zweite Durchgang hatte es in sich. Die Gastgeber gaben sich mit dem Rückstand nicht zufrieden. Es entstanden wieder spannende Zweikämpfe, alle arbeiteten mit allem, was sie hatten. Wille und Kampfgeist war hoch. Zu hoch vielleicht. 58. Minute – Maximilian Beister sieht Rot: Ingolstadt griff an, Eckert lupfte den Ball über Marco HillerMarco wurde am 20. Februar 1997 in Gröbenzell geboren. Er i..., der es noch schaffte die Kugel sensationell an die Latte zu lenken. Der Ball prallte vor der Linie auf und Aaron Berzel klärte beherzt. Beister kam mit einer Grätsche angerauscht, hüfthoch, mit offener Sohle gesprungen und haute Berzel um. Kompliment an der Stelle an den Unpartaiischen Tobias Reischel, der den Überblick behielt und Beister vom Platz stellte. Die Stimmung war nun endgültig aggressiv aufgeladen – sowohl auf dem Spielfeld, so auch auf den Rängen.
Die Löwen also in Überzahl und es waren noch dreißig Minuten zu spielen. Aber man war ja nicht zu Gast bei einem Viertligisten, sondern beim letztjährigen Zweitligisten, der sich von der neuen Situation nicht beeindrucken ließ. Die Taktik der Schanzer blieb gleich – nämlich offensiv noch was zu reißen. Und das taten sie fünf Minuten später. Ein Tor über zwei Stationen. Butic schlug den Ball nach vorne, der im Strafraum bei Eckert landete, der wiederum zum Marcel Gaus in die Mitte passte. Tor. Ausgleich. Die Löwen verloren ihr Gleichgewicht und waren auf einmal weiter vom Gegenmann, teilweise einen Schritt hinterher. Es entwickelte sich nun ein Schlagabtausch und es war einfach noch alles drin. Dann schepperte es erneut – nur diesmal waren es Paul und Weber, die aneinander rasselten. Herbert Paul, der eine blutende Platzwunde erntete, musste das Spiel sofort verlassen, Felix Weber folgte ihm einige Minuten später. Köllner schickte Dressel und Gebhart auf den Rasen. Beide Teams bemühten sich weiterhin den Lucky Punch zu landen, doch es kam kein Fluss mehr auf. Obwohl es noch ein paar spannende Szenen und drei Minuten Nachspielzeit gab, blieb es beim 2:2-Endstand.
Ein Punkt, der allen mitgereisten Löwenfans sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Auch wenn man der Mannschaft am Ende die Enttäuschung angesehen hat, sie haben uns allen einen unvergesslichen Abend beschert und viel Kampfgeist gezeigt, der weiterhin Hoffnung verleiht.