Der TSV 1860 München steht aktuell auf dem 2. Platz. Also alles “easy” an der Grünwalder Straße? Oder Handlungsbedarf?
Ein Kommentar
Leidenschaft. Der Duden schreibt da was von „große Begeisterung, ausgeprägte (auf Genuss ausgerichtete) Neigung, Passion für etwas, was man sich immer wieder zu verschaffen, was man zu besitzen sucht, für eine bestimmte Tätigkeit, der man sich mit Hingabe widmet.“
Aha. Begeisterung, Passion, Hingabe. Trifft ziemlich gut den Kern der Sache. Erwartet der gemeine Löwenfan etwas anderes von seiner Mannschaft? Der Löwe kann verlieren, aber Kampf und Einsatz für den Verein, das will man sehen.
Wir sind Tabellenzweiter. Ned schlecht. Wir klopfen uns genüsslich auf die Schulter und lehnen uns entspannt zurück. Weil das passt, weil auch die Konkurrenz immer wieder Federn lässt. Ich denke, dass man sich nicht auf Erfolgen ausruhen darf. Denn wenn besagte Konkurrenz eine Serie hinlegt, dann rennen wir wieder einmal der Musik hinterher. Dann wird der Löwe ungeduldig und mitunter grantig. Wenn die Dinge nicht so laufen wie erhofft. Wenn mal wieder das kleine Bisserl zum Erfolg gefehlt hat. Wenn der Schiri, wenn der Pfosten,… genau. Wenn das jemand kennt, dann wir.
Doch zurück zur Leidenschaft. Wir verzeihen Fehler, wir verzeihen technische Defizite, wir verzeihen vieles mehr. Aber wir schauen ganz genau hin, wenn wir glauben, dass sich ein Spieler in unseren Farben nicht mit allem, was er hat, reinhaut. Das sind unsere Farben, unser Verein, unsere Welt.
Ich vermisse das im Moment. Das klingt möglicherweise etwas ungerecht, alle geben Gas und suchen den Erfolg. Aber, sorry, nicht mit der gleichen mentalen Power eines Jesper VerlaatJesper wurde am 4. Juni 1996 in Zaanstad , Niederlande gebor.... Ein Verlaat geht voran. Grade Verlaat! Der Neueinkauf. Man verdrängt das gerne, aber Verlaat war zu Beginn der Saison eher ein Wackelkandidat. Viele Fehlpässe, manche warfen ihm mangelnde Schnelligkeit vor, andere sprachen bereits von einem Fehleinkauf. Und nun marschiert der Jesper voran, ist unumstrittener Chef im Löwenrudel und begeistert mit Kampf und unermüdlichem Einsatz.
Unbedingte Leidenschaft soll unsere Devise sein, in allen Mannschaftsteilen. Mit Leidenschaft haben wir Dresden niedergerungen, haben wir uns gegen Mannschaften durchgesetzt, die ehrlicherweise taktisch und spielerisch gleichwertig waren.
Leidenschaft macht in dieser engen Liga eben den Unterschied. Elversberg, Ingolstadt, Bayreuth. Genau diese Leidenschaft, diesen Willen, sollte die Mannschaft auf den Platz bringen. Schnellstmöglich.
Was meint ihr?
Titelbild: imago / kolbert-press