Zu wenig Punkte haben die Löwen aus den vergangenen Spielen geholt. In Panik verfällt man deshalb nicht. Auch wenn einige Fans frustriert sind. Und manch einer auch Konsequenzen fordert. Ein Kommentar.
Hire and Fire war lange die Strategie des TSV 1860 München. Das hat sich geändert. Nach dem bitteren Doppelabstieg löste man sich von der einstigen Personalrochade und setzte auf Kontinuität. Gesellschafter und Kreditgeber Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... Mehr zog irgendwann mit und tut es bis heute. Weil aus den letzten Spielen zu wenig Punkte geholt wurden, diskutiert man außerhalb des inneren Zirkels durchaus über Spieler, Trainer und Funktionäre. Günther Gorenzel
Günther Gorenzel-Simonitsch wurde am 10. Oktober 1971 in Gr... Mehr ist seit seiner Beförderung zum Geschäftsführer ohnehin der Prügelknabe der kritischen Geister. Präsident Reisinger bereits seit 2017. Immer muss irgendwie jemand Schuld sein. Und bei manchen ist auch Trainer Michael Köllner
Michael wurde am 29. Dezember 1969 in Fuchsmühl geboren. Er... Mehr nun in der Kritik. Zu Recht?
Das Präsidium des TSV 1860 München hat Michael Köllner kein neues Vertrauen ausgesprochen. Sondern unterstrichen, dass es keine Trainerdiskussion gibt. Dass derartige Fragen, wie sie unter Fans oder auch in den Medien aufkommen, sich für Verantwortlichen gar nicht stellen. Es gibt also nichts zu erneuern. Weder ein Versprechen, noch irgendwelches Vertrauen. Präsident Robert Reisinger macht im Hinblick auf Köllner klar: “Wir werden unseren Plan nach einem Viertel der Saison nicht umschmeißen.”
Und genau das ist der Punkt. Das Präsidium, bestehend aus Reisinger, Schmidt und Sitzberger, haben viele mittel- und langfristige Projekte angefangen. Einige wurden bereits abgeschlossen. Die Sicherstellung der Gemeinnützigkeit zum Beispiel, die seit Karl-Heinz WildmoserKarl-Heinz war langjähriger Vereinspräsident des TSV 1860 ... Mehr einfach unbeachtet auf den Schreibtischen lag und dafür sorgte, dass die Finanzbehörde wie ein Damoklesschwert über den Löwen schwebte. Eine schrittweise Konsolidierung. Einen gemeinsamen Kurs der Vernunft. Die Rückkehr in den Profifußball. Viele wichtigen Schritte wurden schon erledigt. Mit ruhiger Hand und unaufgeregt. Andere Projekte sind noch nicht beendet. Die Stadionfrage ist noch nicht geklärt, der Hallenbau steht noch an. Und eben die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Ein erklärtes Ziel von Reisingers Präsidium. “Wir werden unseren Plan nach einem Viertel der Saison nicht umschmeißen”, so Reisinger. Michael Köllner ist fester Bestandteil dieses Plans. Ihm nicht weiter das Vertrauen auszusprechen, würde dem aktuellen Kurs in mehrerer Hinsicht widersprechen. Das Mannschaftsgefüge stimmt. Reisinger betont die akribische Arbeit von Köllner.
Das Fußballgeschäft ist ein verdammt schnelllebiges Geschäft. Das weiß Köllner. Aber er muss darauf vertrauen können, dass die Löwen entschleunigt wurden. Dass sie nicht mehr kurzfristig denken, sondern mittel- und vor allem langfristig. Sei es in der Stadionfrage, wenn es um die Halle geht, um den Aufbau neuer Abteilungen, oder eben auch die Entwicklung des Profifußballs. Also um den Bereich, den Köllner direkt tangiert. Oder, wenn es um den Nachwuchs geht. Von den Unkenrufen in Richtung Notwendigkeit eines schnellen Aufstiegs wird sich das Präsidium kaum beeindrucken lassen. Kontinuität ist das wesentliche Prinzip der Gesundung des TSV 1860 München. Trotz dem massiven Druck von außen, der immer wieder hereinprasselt. Trotz der Ungeduld vieler Fans. Übers Knie brechen kann man den Aufstieg ohnehin nicht. “Die Innenansicht ist, wir wollen weiter den Verein sukzessive in die Zukunft führen”, meint Köllner in der Presserunde am heutigen Freitag. Der Aufstieg an erster Stelle? “Natürlich hilft der Aufstieg um bestimmte Dinge auf die nächste Ebene zu bringen. Es ist aber grundsätzlich so, dass wir auch noch andere Baustellen im Verein haben”, so Köllner.
Es ist ein Vorwärtskommen. Ein langsames Vorwärtskommen, was angesichts der drückenden Schuldenlast und den Altlasten schon mal viel wert ist. Und ein Vorwärtskommen, bei dem man bei jedem Schritt gefestigt wird und dazulernt. Aufrechter geht. Auch wenn manchmal der Wind kräftig ins Gesicht bläst.
“Ich bin ausschließlich darauf fixiert, Lösungen bei 1860 zu finden. Das treibt mich an! Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute!” verrät Trainer Michael Köllner gegenüber dem Löwenmagazin. “Ich bin ein Löwe geworden und werde kämpfen wie ein Löwe – mit Herz und Freude! “.
Titelbild: gettyimages / Christof Koepsel
Ganz einfach: Die “Fans”, die gleich wieder ALLES in Frage stellen und schnelle Veränderungen fordern, sind gar keine FANS des TSV !!
Lasst euch nicht beirren und geht den eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Die Verantwortlichen passen meiner Meinung nach hervorragend zusammen. Auch Hasan ist gut dabei.
Wenn 1ne Führungskraft ausgetauscht wird, will der Neue wieder Veränderungen und neues Personal. Dann geht die Rochade wieder los und dreht sich ewig wie ei Karussell. Wollen WIR das ??
E L I L…
Die 2. Liga ist nicht das Paradies! Es ist uns dort jahrelang gelungen unsere Schulden zu vermehren. Gewinn macht man in jeder Liga nur, wenn die Einnahmen über den Ausgaben liegen und dies zusammen mit sportlichen Erfolg schaffen nur die wenigsten Profivereine egal in welcher Liga.
Grundsätzlich denke ich, dass bei uns wirtschaftlich noch Luft nach oben ist, unser Standort und unsere Marke bietet beste Voraussetzungen. Einnahmenseitig scheint ja auch einiges zu passieren, bei den Ausgaben bin ich nicht ganz so sicher.
Der Leitkommentar von
arik u. die Kommentsre von Euch,
anteater u.
Snoopy. , sprechen mir aus dem Herzen u. ich stimme Euren Ausführungen mit großer Freude voll u. ganz zu. 👍👏
Sehr gut ausgedrückt, was auch mich ebenso bewegt.
Sechzig braucht in seinem Handeln u. seiner Entwicklung langfristige Kontinuität, Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit, Solidität, Vernunft, Realismus…Ausdauer u. Geduld auf allen Ebenen, wirtschaftlich, sportlich u. vereinspolitisch, um langfristig erfolgreich voranzukommen. Ein Weg, der nicht zuletzt unter dem Begriff “Konsolidierungskurs” seit 2017 trotz aller Widerstände, Schwierigkeiten u. Hindernisse konsequent beschritten wurde u. weiter fortgesetzt wird. Darüber freue ich mich sehr!
Dazu habt Ihr für mich das Wesentliche sehr treffend u. eindrucksvoll beschrieben, wozu ich nichts weiter hinzufügen möchte, denn besser kann man es meines Erachtens nicht ausdrücken! Danke dafür! 👍👏
Das mit der Stadionfrage ist spannend. Habe eben noch mit Jürgen darüber gesprochen, dass in Würzburg zumindest zwei Tribünen nur unüberdachte Behelfskonstruktionen sind und das ja auch in der 2. BL ging. Da bin ich also weitgehend entspannt.
Und sportlich darf man sich gerne daran zurück erinnern, wie wir damals in der Bayernliga auch jedes Jahr vermeintlich das Aufstiegsteam zusammengestellt hatten, um viele Jahre lang exakt gar nix zu erreichen.
2. BL nicht anders, viele Schnellschüsse, jedes Jahr das gleiche und letztlich war es nur eine Abwärtsspirale.
Darüber zu diskutieren, warum das Team und Köllner aktuell nicht performen, das ist sicher zulässig, Schnellschüsse zu fördern hingegen zeigt mir nur, dass manchen aus den Schäden der vergangenen Zeit exakt nichts gelernt haben. Dabei heißt es doch, dass man aus Schaden klug würde…
Man könnte auch sagen: “in der Ruhe liegt die Kraft” oder “Eile mit Weile”. Auch “Jede Reise fängt mit dem ersten Schritt an” …
Wenn man so überfliegt, wie viele Trainer und in welchen Abständen der TSV seit dem Langzeittrainer Lorant verbraucht hat ist Köllner schon jetzt so etwas wie ein Rekordhalter in der Post-Lorant-Zeit. Und wenn man zusätzlich noch überlegt, zu welchem Zeitpunkt bzw. auch in welcher Tabellenpositon der eine oder andere Trainer gehen musste dann ist das jetzt eine völlig andere Welt. Auch wenn das Geschrei von manchen groß ist … sollen sie weiter schreien.
Aber nicht nur bei den Trainern der KGaA ist sozusagen die Ruhe eingetreten, auch bei Sportdiretoren und Geschäftsführern. Selbst im e.V. gibt es nicht alle 18 Monate einen Wechsel des Präsidiums mehr. Wenn man etwas aufbauen möchte und das nachhaltig, mit wirtschaftlicher Vernunft, ist dieser Weg der richtige und streng genommen alternativlos. Auch wenn manche Schreier das nicht sehen wollen oder vielleicht auch nicht sehen können. Da lebt man vielleicht zu sehr in der Vergangenheit, hat keinen Blick für die Gegenwart und für die Zukunft keine Weitsicht. Hat was von “lieber heute als morgen” ohne auf Konsequenzen zu sehen.
Da man jetzt nicht mehr bei der kleinsten Krise wieder Kurzschlusshandlungen an den Tag legt, ist lobenswert. Was Höheres zu erreichen braucht eine Basis, ein Fundament und den Rückhalt der Mitglieder des e.V., der Sponsoren und am Ende auch den Rückhalt vom Mehrheitsgesellschafter Ismaik. Die scheint man zu haben, was die Ergebnisse der letzten Wahlen wiederspiegeln, was – trotz Pandemie – die Sponsoren bestätigten in dem sie ihre Verträge verlängern, ausbauen oder neue Partner dazu kommen und am Ende auch Ismaik, der wohl eingesehen hat, dass sein Fordern nach was auch immer eher kontraproduktiv ist und seine eigene Firma an den finanziellen Abgrund geführt hat.
Es ist kein leichter weg, den man gehen muss. Aber dieser Weg ist besser, als wenn man sich selbst noch Steine in den Weg legt oder von Dritten in den Weg gelegt bekommt. Es geht Schritt für Schritt voran, vielleicht auch mal über einen Umweg oder auch mal mit einer Pause.