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Kommt nach Mekka nun München?

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Am Sonntag endet für 1860-Gesellschafter Hasan Ismaik der Ramadan. Zuletzt teilte er mit seinen Followern in den sozialen Medien ein Bild von sich aus Mekka. Nach dem Ramadan sollte für den jordanischen Geschäftsmann vor allem eines auf dem Programm stehen: ein Besuch in Deutschland. Bei den Löwen. Ein Kommentar.

Es ist lange her, seitdem 1860-Gesellschafter Hasan Ismaik in der Geschäftsstelle an der Grünwalder Straße 114 oder gar im Stadion bei einem Spiel der Löwen war. Am Trainingsgelände war er zuletzt im September 2016. Ismaik machte sich damals ein Bild von den Umbaumaßnahmen. Das ist fünfeinhalb Jahre her. Eine lange Zeit, in der viel passiert ist.

Köllner: “Gemeinsam Fakten schaffen!”

“Geld oder Liebe: Löwen-Trainer Michael Köllner hört auf sein Herz!”, titelt der TSV 1860 München auf seiner Homepage. “Wir werden gemeinsam die Saison analysieren, setzen uns unabhängig der Vertragslaufzeit zusammen und unterhalten uns darüber, wie es die verschiedenen Ebenen – Gesellschafter, Geschäftsführer und ich als Trainer – sehen. Dann wird es eine Entscheidung geben, wie wir das nächste Jahr angehen”, so wird Köllner zitiert. Es ginge darum mit dem Verein nun Fakten zu schaffen. In der Runde sollte vor allem jedoch einer dabei sein: Hasan Ismaik.

Es läuft gut …

Wenn der TSV 1860 München in der kommenden Saison zumindest um den Aufstieg mitspielen will, dann müssen viele verschiedene Faktoren passen. Längst ist es ruhig um die Löwen geworden. Es wird nicht mehr gestritten. Es wird nicht mehr gestichelt. Und nicht mehr der Schwarze Peter hin und hergeschoben. Alles passt irgendwie. Das Nachwuchsleistungszentrum wurde zwar jahrelang vernachlässigt, aber verschiedene löwenaffine Unternehmer haben angepackt und die Restaurierung in die Hand genommen. Viele neue Sponsoren kamen hinzu. Die Fans kauften treu ihre Dauerkarten, viele in Form von Herzkarten, bei dem sie praktisch der KGaA das Geld schenkten. Vom sogenannten nachhaltigen Finanzpaket wird am Ende wohl nichts benötigt. Gesellschafter Hasan Ismaik musste zuletzt wohl nicht aushelfen, sondern lediglich eben eine Sicherheit hinterlegen. Weil man an der Grünwalder Straße 114 wirtschaftlich sinnvoll agiert.

Hashtags schießen keine Tore

Ja, es ist ruhig an der Grünwalder Straße 114. Mit schönen Hashtags unterstreicht man den gemeinsamen Weg. Alle haben sich lieb. Oder zumindest signalisiert man das nach außen. Doch am Ende müssen sich die Löwen fragen, ob ihre Schönwetter-Strategie für den Aufstieg reicht. Geld schießt keine Tore, aber schöne Worte eben auch nicht. Und vor allem auch keine Hashtags. Für die kommende Saison muss das Gesamtpaket optimiert werden.

Fortgeschrittene Gespräche

Gespräche unter den Gesellschaftern gibt es. Und sie seien fortgeschritten, erklärt Präsident Robert Reisinger. Aber bei aller Ruhe und Verhandlungen: um auf das Gesamtpaket das i-Tüpfelchen zu setzen, müssen die Gesellschafter gemeinsam ein klares Statement setzen. Es reicht eben nicht, dass die Statthalter des 1860-Gesellschafter Ismaiks nette Floskeln auf Facebook veröffentlichen. Ismaik selbst sollte in naher Zukunft vor Ort die Verhandlungen führen. Er alleine ist Gesellschafter, auch wenn die KGaA seit geraumer Zeit immer wieder äußerst auffällig von “Familie Ismaik” spricht. Wohl um die mediale Fixierung auf Hasan Ismaik etwas zu minimieren. Was übrigens teilweise sogar gelingt. Aber er alleine ist Gesellschafter, sofern sich nichts in der Struktur geändert hat. Alles andere wäre doch eine Überraschung.

Klares Bekenntnis von Gesellschafter Ismaik

Ein klares Bekenntnis zum Trainer, zur Mannschaft, zur Geschäftsführung vor allem auch zum gemeinsamen Kurs kann nur von ihm kommen. Nicht von einem Anthony Power, oder einem Mutaz Sabbagh via Social Media. Nicht von einem Aufsichtsratsvorsitzenden Saki Stimoniaris und auch nicht von irgendwelchen Mediatoren wie Klaus Ruhdorfer.

Am Sonntag endet der Ramadan. Ein Heimspiel steht dann für die Löwen noch an. Gegen Borussia Dortmund II am 14. Mai 2022. Dann ist die Saison beendet. Dass die Stellschrauben im System der Löwen nicht einrosten, dafür sorgen schon seine Vertreter in München. Um die notwendigen Stellschrauben allerdings sinnvoll nachzujustieren, sollte Ismaik die Zeit im Mai nutzen, um selbst die Löwen zu besuchen.

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