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Kommentar zum Statement der Ultra-Szene zum Pyro-Einsatz in Münster

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Ein Kommentar

Die Münchner Löwen haben ein Statement zum Einsatz von Pyrotechnik in Münster veröffentlicht. Darin verurteilen sie das Zünden von Rauchtöpfen unter der Blockfahne. Prinzipiell ist das in Ordnung. Man gefährdet mit einem derartigen Einsatz nicht nur die aufwendig gestaltete Blockfahne und die Choreo in ihrer Gesamtheit, sondern geht auch ein hohes Risiko ein. Das dürfen die Organisatoren und Verantwortlichen der Choreographie nicht dulden. Es war eine logische Konsequenz, dass man sich deshalb davon distanziert.

Dennoch bleibt ein seltsames Gefühl. So klingt durchaus eine gewisse Doppelmoral heraus. Man sei Befürworter der Verwendung von Pyrotechnik als Stilmittel in der Kurve, schreiben die Ultras, dulde aber keineswegs den Einsatz außerhalb der aktiven Fanszene. Ordnungswidrigkeiten sind dann erlaubt, wenn es von den Ultras organisiert ist. Das hat einen gewissen Beigeschmack. Zumal die Münchner Löwen sich als Organisation indirekt damit zu allen anderen bislang durchgeführten pyrotechnischen Einsätzen bekennen. Das ist taktisch nicht wirklich klug.

Man kündigt zudem gravierende Maßnahmen an, sollte man herausfinden, wer die Tat verübt hat. Wie derartige Maßnahmen aussehen bleibt offen. Es klingt allerdings durchaus ein gewisser Hang zur Selbstjustiz heraus, was auf das Schärfste zu verurteilen wäre. Sowohl moralisch als auch rechtlich. Ist damit gemeint, dass man die jeweiligen Personen beim Verein meldet, würde man ein gefährliches Fass aufmachen. Die aktive Szene würde es genausowenig gutheißen, wenn Löwen außerhalb der Ultra-Szene anfangen würden, Löwen an den Pranger zu stellen.

Etwas anmaßend klingt zudem, dass man betont, weite Teile der Löwenfans wären Befürworter von pyrotechnischer Choreographie. Es mag sein, dass es viele Fans gibt, die Pyrotechnik befürworten. Ob tatsächlich der größte Teil aller Löwenfans sie aktiv befürworten, muss man zumindest in Frage stellen. Die Ultraszene kann für sich sprechen. Nicht aber für die gesamte Fangemeinschaft, die sehr vielseitig ist. Und das ist auch gut so und macht den Verein aus.

Die gesamte aktive Szene wird oftmals nicht nur nicht gewürdigt, sondern immer wieder denunziert. Das ist nicht in Ordnung. Die Münchner Löwen sind elementarer Bestandteil der Fanszene. Es ist ihr gutes Recht, eine gewisse Ordnung im aktiven Fanblock zu schaffen und Regeln aufzustellen – ja es ist sogar wichtig und richtig. Mit ihrem aktuellen Statement haben sie sich jedoch sicherlich keinen Gefallen getan.


Statement zum Auswärtsspiel in Münster

Servus Löwenfans,

Wir möchten uns bei allen Teilnehmern des Sonderzuges nach Münster bedanken. Es war eine absolut gelungene Fahrt! Wir sind sehr zufrieden und freuen uns schon auf den nächsten Sonderzug, welcher bereits für die Rückrunde der laufenden Saison in Planung ist!

Im Stadion in Münster gab es leider jedoch einen Vorfall, auf welchen wir eingehen müssen. Es wurde zu Beginn des Spiels eine aufwendige Blockfahne gezeigt, welche von den Löwenfans wie immer selbst finanziert und in vielen Stunden angefertigt wurde.
Unter der Blockfahne wurde dann ein sehr starker, schwarzer Rauchtopf gezündet. Dieser konnte nach einer bereits größeren Rauchentwicklung durch den Einsatz unserer Mitglieder ausgetreten werden.
Wie jedem von euch bekannt ist , sind wir wie weite Teile der Löwenfans, absolute Befürworter der Verwendung von Pyrotechnik als Stilmittel der Kurve.
Was wir aber auf keinen Fall dulden, ist dass Personen außerhalb der aktiven Fanszene entscheiden wann Pyrotechnik eingesetzt wird. Der absolut dämliche Einsatz während dieser Choreographie, welcher beinahe die Gesamterscheinung ruiniert hätte, sowie der massive Einsatz von Rauch unter einer Blockfahne sprechen hier für sich.
Sollten wir herausfinden, welche Person oder Personengruppe hierfür verantwortlich ist, so kann diese mit gravierenden Maßnahmen unsererseits rechnen.
Wir hoffen, dass es sich bei diesem Vorfall um einen einmaligen Zwischenfall handelt, der sich nicht mehr wiederholt!

Münchner Löwen 1860

Quelle: https://muenchnerloewen.de

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