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Köllner und die Öffentlichkeit – wie viele politische Themen sind gut?

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Michael Köllner ist aus der SPD ausgetreten. Das ist sein gutes Recht. Seine Argumentation kann ich zwar nicht nachvollziehen. Aber das ist ein ganz anderes Thema und wäre eine völlig andere Diskussion. Was mich stört ist die Nutzung des TSV 1860 München als Bühne für politische, gesellschaftliche und religiöse Themen. Das stört mich nicht zum ersten Mal.

Darf Michael Köllner seine eigene Meinung haben? Selbstverständlich. Und er darf sie auch äußern. Doch im Rahmen eines Löwen-Stammtisches im bayerischen Landtag ist der Cheftrainer der Löwen nicht privat. Er ist als Vertreter des TSV 1860 München eingeladen. Bewusst war auch die Presse eingeladen.

Köllner hat eine Vorbildfunktion. Er ist der Kopf der sportlichen Leitung. Muss da vehemente Kritik an einer Partei und der Corona-Politik und am Ende sogar die Forderung man möge einem Politiker „das Handwerk legen“ wirklich sein?

Im Artikel „Michael Köllner und der Glaube – wie viele missionale Botschaften sind gut?“ stellte ich bereits die Frage, wieviel Glaubensthemen Pressekonferenzen gut tun. Köllner antwortete damals, dass seine Arbeit „nicht auf dem katholischen Glauben, sondern explizit auf Werten“ basiere. „Ich betone immer wieder, dass der Glaube an sich eine gute Orientierung in Bezug auf Werte liefert – völlig losgelöst von der Institution Kirche“, so Köllner im Februar 2021. „Werte sind in einem funktionierenden menschlichen Miteinander die absolute Basis, so auch in unserer Mannschaft.” (vgl. Balsam für die Löwenseele – Köllner geht es um Werte und Liebe, nicht um katholischen Glauben). Das war für mich durchaus nachvollziehbar. Ein großes Thema wurde der Glaube danach in den Pressekonferenz nicht mehr. Vor allem auch nicht die katholische Kirche.

Stattdessen jedoch nun die Politik. Ich möchte das inhaltlich gar nicht bewerten, was er zur Corona-Politik sagt. Oder auch vor einiger Zeit zur Unterstützung der Ukraine. Ich frage mich allerdings durchaus, ob der TSV 1860 für derartige Themen eine Bühne bieten kann und soll. Ich persönlich finde das nicht. Denn am Ende ist es ein zweischneidiges Schwert.

Unabhängig vom Inhalt der Aussagen, was ist eure Meinung zum Thema? Sollen Funktionäre des TSV 1860 München den Fußball als Bühne für ihre politische, religiöse und gesellschaftliche Meinung nutzen?

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