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Kein Grund zur Schadenfreude

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HAM International hat kein schönes Spiel gespielt, wenn man die aktuelle Berichterstattung verfolgt. Eine wichtige Entscheidung wurde blockiert. Der TSV München von 1860 e.V. musste nun 50+1 ziehen um damit seiner Verantwortung im Hinblick auf den Profifußball gerecht werden. Grund zur Schadenfreude ist das nicht. Ein Kommentar.

Langsam müsste es auch dem letzten Löwen dämmern – was HAM International für ein Spielchen spielt ist mit gesundem Menschenverstand nicht erklärbar. Die Profifußball KGaA benötigt dringend eine sportliche Führung. In einem großen Spektakel blockiert HAM International die Entscheidung zum Wohle des Profifußballs bei den Löwen. Irritierend – sie scheinen dabei wohl fleißig die Presse informiert zu haben. Widersprüche haben sich dabei aufgetan und es sieht nach einem eindeutigen Eigentor für Hasan Ismaik und seinen handelnden Personen von HAM International aus. Selbst Ismaiks arabischer Anwalt Andrew Livingston verstand irgendwann kein Wort mehr. In der Süddeutschen Zeitung wird er mit „What the fuck is this now?“ zitiert. Eine Frage, die an seinen deutschen Anwaltskollegen Frank Koch ging, aber wohl an den großen Verteiler gesendet wurde.

Der TSV München von 1860 e.V. ist einziger Komplementär der Geschäftsführungs GmbH. Das will die Regelung des Deutschen Fußball Bundes so. Nun, zum Wohle des Profifußballs die Reißleine zu ziehen, war nur logische Konsequenz. Dabei musste der Verein durchs Tal der Tränen. Ein langer Kampf, ob sich nun der Beirat gemeinsam für den neuen Sport-Geschäftsführer ausspricht, oder ob der Beirat überhaupt berechtigt ist, diese Entscheidung herbeizuführen – weil HAM International einfach alles in Frage gestellt hat und vor allem eines nicht getan hat: sich an den Tisch zu setzen und konstruktiv eine Entscheidungsfindung herbeizuführen. Es gab weder einen Friedensprozess, noch eine Auseinandersetzung. Ismaiks Vertreter spielten die bockigen Kinder und fertig.

Hasan Ismaik hat damit eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Ob ihm das bewusst ist, was seine handelnden Personen in Deutschland praktizieren und im Endeffekt verbocken, das ist nicht bekannt. Aber Grund zur Schadenfreude ist das nicht. Die Fronten sind weiter verhärtet. Man kann nur hoffen, dass HAM International zum Wohle des Profifußball-Unternehmens Verständnis für die Entscheidung zeigt. Der Weg runter in die Regionalliga ist nicht weit. Das gilt es nun mit aller Kraft zu verhindern. Auch Präsident Robert Reisinger muss da nun konsequent weiter HAM International die Hand reichen, ob sie es annehmen oder nicht. Er muss weiterhin Einladungen in Richtung Abu Dhabi aussprechen. Denn vielleicht versteht Ismaik irgendwann einmal, dass er selbst handeln und entscheiden muss. Weil seine Lobbyisten vor Ort spielen ein gefährliches Spiel, das dem TSV 1860 München mehr als schadet.

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