Es trifft sich wohl ganz gut, dass sich die pandemische Lage verschlechtert hat, so einige böse Zungen aus der Fanszene. Viele wünschen sich ein Ende des unfassbaren Trauerspiels rund um die ARGE. Das nicht nur bei den Fanclubs und Fans für böses Blut sorgt, sondern auch dem TSV 1860 München zumindest indirekt schadet.
Die Arbeitsgemeinschaft der Fanclubs des TSV München von 1860 e.V. hat längst ihre Arbeit niedergelegt und der KGaA übergeben. Die Geschäfte ruhen. Seitdem der Vorsitzende Gerhard Schnell einen Tag nach der Aufdeckung der sogenannten “eMail-Affäre” durch das Löwenmagazin zurückgetreten ist, hat man nur noch die Auflösung der ARGE zum Ziel. Dabei haben die Mitglieder zahlreiche Fragen. Vor allem was die Finanzen angeht. Antworten gibt es bislang keine.
Großes Fragezeichen bei den Finanzen
Am heutigen Tag schreibt die ARGE, dass die “Buchungsunterlagen im Sommer 2021 durch den ehemaligen hauptamtlichen Fanbeauftragen der Löwen eingesehen” wurden und es bei der Prüfung keine Beanstandungen gebeben hätte. Wer auch immer als hauptamtlicher Fanbeauftrage gemeint ist, bis auf Jutta Schnell haben wir alle gefragt: keiner hat die Finanzen überprüft. Josef Kronzucker, Vorsitzender der Bruckmandl Löwen, schreibt in einem Brandbrief an den ARGE Vorstand. Es wäre nicht in Ordnung in den Raum zu stellen, dass die Kassenprüfung keine Beanstandungen ergeben hätten. “Dazu müssten erst die Mitglieder die Möglichkeit haben, den Prüfbericht / die Prüfberichte einzusehen. Zudem wär es erforderlich, den Namen des Kassenprüfers und der beteiligten Personen zu nennen”.
Die ARGE schreibt in ihrem Mitgliederbrief zur Absage der Versammlung: “Weiterhin wird durch eine unabhängige Instanz eine weitere Prüfung der Unterlagen erfolgen.” Tatsächlich ist morgen ein Termin geplant. Und zwar mit 1860-Vizepräsident Heinz Schmidt. Gerade mal drei Tage vor der geplanten Versammlung, die ja nun abgesagt wurde. “Unabhängig davon beabsichtigen wir”, so die ARGE-Führung weiter: “in naher Zukunft für die letzten Geschäftsjahre, in denen keine Mitgliederversammlung stattfinden konnten, vorläufige Kassenberichte zu erstellen und euch diese bekannt zu geben”. Der wohl absurdeste Satz überhaupt, bedenkt man, dass der ARGE Vorstand damit zugibt, bis heute keine Kassenberichte für die letzten Geschäftsjahre zu haben. Was also wollte man am Freitag tatsächlich präsentieren, fragen sich Fanclub-Vorsitzende zurecht.
Ohnehin anfechtbar – Mitglieder wurden nicht ordentlich eingeladen
Josef Kronzucker von den Bruckmandl-Löwen wirft dem amtierenden Vorstand zudem vor, dass sowohl sein Fanclub, als auch andere Mitglieder nicht ordentlich eingeladen wurden. Die ordentliche Mitgliederversammlung hätte damit angefochten werden müssen. Das berichten auch andere Fanclubs. Manch einer vermutet, dass der aktuelle Vorstand komplett die Übersicht über die Mitglieder und die jeweiligen Adressen verloren hat.
Wäre damit die Jahreshauptversammlung am Freitag ohnehin abgebrochen worden? Vieles deutet darauf hin. “Seien Sie froh, dass Sie den Termin am Freitag abgesagt haben”, schreibt Kronzucker deshalb spöttisch.
Klageandrohung “nur noch traurig”
Nur noch traurig sei der Hinweis, dass der ARGE-Vorstand “rechtliche Schritte gegen Äußerungen in irgendwelchen Foren einlegen” möchte, so der Vorstand Josef Kronzucker in seinem Brandbrief an Richard Bartl und Franz Hell. Wer nun tatsächlich von Richard Bartl, Franz Hell und Co. verklagt werden soll, ist nicht bekannt. Die ganze Sache könnte jedoch zur Retourkutsche werden. Denn kommt es tatsächlich zu Klagen, werden sicherlich auch einige Unterlagen auf den Tisch kommen.
Zwar könne niemand dem aktuellen Vorstand vorwerfen, “für Vorkommnisse vor der eigenen Amtsübernahme verantwortlich zu sein”, sehr wohl seien Bartl und Hell für das jetzige Verhalten verantwortlich und sie müssten hierfür “Verantwortung übernehmen”. Er hofft auf ein Ende des Trauerspiels rund um die ARGE. “Übernehmen Sie die Verantwortung, handeln sie transparent und satzungsgemäß. Mehr wird von Ihnen nicht erwartet. Alles andere um das persönliche Ego herum, ist jetzt nicht angebracht!”, so Kronzucker. Keinen Gefallen tun die Protagonisten in jedem Fall dem TSV 1860 München, der damit indirekt mit hineingezogen wird. Und auch nicht dem Gesellschafter und Kreditgeber Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال..., der Ehrenmitglied bei der ARGE ist und dem in der Berichterstattung immer wieder eine gewisse Nähe zur ARGE vorgeworfen wurde.
Euer Fanclub denkt anders? Schreibt uns gerne eine Mail an mail@loewenmagazin.de