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„Kartenspiel“ in Braunschweig. Löwen können sich für die gute Leistung nicht belohnen!

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Im Traditionsduell der Braunschweiger und Münchner Löwen veränderte Bierofka die Startelf auf zwei Positionen. An Stelle von Seferings und Willsch hatte er die Youngsters Greilinger und Dressel von Beginn an spielen lassen, die in der letzten Woche zu überzeugen wussten und sich für die Startelf empfohlen hatten.

Starke Leistung, frühe Führung, Ausgleich vorm Pausenpfiff

Wer hätte das gedacht, dass die Löwen bereits nach fünf Minuten bei der Eintracht in Führung gehen? In der 4. Minute hatte bereits Kindsvater die Gelegenheit, als er auf seiner rechten Seite einen perfekten Pass annahm und abzog. Der Keeper Fejzic konnte jedoch ins Toraus retten. Wein führte die anschließende Ecke aus, Sascha Mölders setzte sich durch und köpfte die Kugel ins Netz (5.). Die Löwen schienen wie ausgewechselt. Mutig und frech ging es so weiter, sodass sie sich gleich drei weitere Torchancen in wenigen Minuten erspielten.
Dass die beiden Löwen-Teams keine Freunde mehr werden und man sich nichts gönnt, sah man in der 13. Minute, als Pfitzner Bekiroglu über die Klinge springen ließ. Danach entstand eine Rudelbildung, wonach Nehrig, wie auch auch Erdmann, der sich in der Rudelbildung zum Schuppser verleiten ließ, Gelb bekamen.

Die Löwen hatten großteils alles im Griff und die Heimmannschaft tat sich schwer, Spiel und Druck aufzubauen oder gar sich richtige Torchancen zu erspielen. Sie merkten wohl selber, dass sie sich nicht durchsetzen können und mussten über Fouls die Löwen bändigen, wobei der Spielleiter Dr. Thomsen dabei etwas großzügig vorging.
Und dann klingelte es überraschenderweise im Tor von Bonmann. Die Braunschweiger Löwen schafften es, einen Angriff bis zum Ende durchzuführen. Den Schuss von Schwenk konnte Bonmann mit den Fingerspitzen noch abwehren, doch der Ball sprang Richtung Kobylanski, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum 1:1-Ausgleich einköpfte. Erdmann war wohl etwas überrascht, seine Rettungsaktion kam zu spät. So ging es dann auch in die Pause – sehr schade, da sich die Löwen bis dahin wenige Fehler erlaubten und die Führung bis dahin völlig verdient war.

Die Löwen in Unterzahl wegen Gelb-Rot für Weber

Die ersten Spielminuten der zweiten Halbzeit standen im Zeichen des Schiedsrichters. Gleich drei Karten gab es zu vergeben. Für Becker und Schwenk gelbe Karten. In der 51. Minute bekam dann auch Kapitän Weber seine zweite gelbe Karte im Spiel, bei der er seinen Gegenspieler von hinten foulte. Dies war etwas hart und im Vergleich zum Spielverlauf nicht ganz gerecht. Sei’s drum. Bierofka musste wechseln und brachte in der 54. Minute Aaron Berzel für Fabian Greilinger. Wenig später hatten die Löwen eine große Kontermöglichkeit – Steinhart wurde auf der linken Seite auf die Reise geschickt, doch sein Pass zu Mölders ins Zentrum kam nicht an und landete bei Fejzic.

Benjamin Kindsvater verließ das Spiel in der 57. Minute und Marius Willsch übernahm. Das Spiel gewann immer mehr an Brisanz und die Spieler schenkten sich nichts. Auch Steinhart holte sich eine gelbe Karte gegen Kessel. Zum Glück ahndete der Spielleiter sein nächstes Foul wenige Sekunden später nicht mehr, denn dann wären die Löwen nur noch zu neunt gewesen… Und schon war’s passiert. Die Gastgeber gingen in Führung (62.). Nach einer kurz gespielten Ecke war es am Ende Benjamin Kessel, der frei an den Ball kam und die 2:1-Führung brachte. Immer noch unverdient, aber zu zehnt kann schon mal eine Lücke in der Verteidigung entstehen. Und weil es so schön war, gab es die zehnte Karte – für Kobylanski für ein Foul an Dressel.

Nun hieß es, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und mutig weiter zu machen. Nach einer kleinen Trinkpause brachte Bierofka in der 70. Minute Timo Gebhart für Herbert Paul. Die Löwen kämpften weiter, doch die Überzahl der Heimmannschaft war sichtbar. Die Chance gab es in der 78. Minute bei der Ecke. Wein führte aus, doch den Kopfball von Erdmann hatte der Keeper sicher. Und kurz danach sah auch Bekiroglu Gelb für ein taktisches Foul. Aufgeben war nicht drin. In der 84. Minute bekam Gebhart von Dressel einen guten Pass in den Strafraum, doch er erwischte die Kugel nicht richtig und der Schuss ging rechts neben den Kasten vorbei.

Es gab fünf Minuten Nachspielzeit, in der die Heimmannschaft wusste, wie sie Zeit schinden kann, so dass effektiv nicht mehr viel passierte und die Braunschweiger Löwen als Sieger in die Kabine gingen. Bitter für die Münchner Löwen, die heute wirklich eine gute Leistung zeigten und gut gekämpft hatten. Vorzuwerfen haben sich die Löwen nichts, Schiedsrichter Thomsen sollte ggf. seine Leistung hinterfragen!

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