Daniel Bierofka hatte vergangene Woche um seine Vertragsauflösung gebeten. In der Zwischenzeit hat der TSV 1860 München mit Michael Köllner einen neuen Trainer verpflichtet. Nach vorne müsse man nun blicken, meint der neue Löwen-Coach auf der Pressekonferenz. Die überraschende Vertragsauflösung von Bierofka ist jedoch immer noch in den Köpfen. Karsten Wettberg äußert sich nun gegenüber der Abendzeitung und wittert eine Verschwörung.
Karsten Wettberg sei immer noch schockiert, dass man Daniel Bierofka zur Aufgabe gezwungen habe. Man habe den Trainer gezielt loswerden wollen, sagt Wettberg. Seine Verschwörungstheorie basiert auf einem privaten SMS-Austausch mit Hans Vonavka. Der hatte nach der bitteren Niederlage gegen Waldhof Mannheim im Sommer Kritik an Bierofka geäußert. Nicht öffentlich sondern im reinen privaten Austausch. Wettberg sieht sich allerdings bestätigt, dass es Teil einer Verschwörung ist. Weil eben Vonavka im Vorstand von PRO1860 sitze. Wirklich thematisiert wurde die Personalie Bierofka bei PRO1860 allerdings nie. Und auch öffentlich gab es keinerlei Aussagen.
Eigentlich ist PRO1860 eine kaum aktive Fanorganisation. Über einen Stammtisch, der einmal pro Monat stattfindet, gehen die Aktivitäten kaum hinaus. Gegründet hatte sich die Organisation aus Fans, die das Patriarchat Wildmosers kritisierten und gegen den Auszug aus dem Grünwalder Stadion waren. Nach dem Einstieg von Hasan Ismaik wurde es still rund um PRO1860. Im Januar 2017 stand die Fanorganisation sogar kurz vor der Auflösung. Ein klubpolitisches Aufflackern gab es erst wieder 2018. Als Reaktion auf die geschlossene Kandidatur des Team Profifußballs entschied man sich dazu, ebenfalls eine Kandidatenliste zu veröffentlichen. Allerdings mit Kandidaten, die ohnehin schon in den Startlöchern standen und sich völlig unabhängig von PRO1860 zur Wahl stellten. Danach konzentrierte man sich wieder auf die Stammtische. Und auf den Tag der offenen Tür des TSV München von 1860.
Karsten Wettberg und Hans Vonavka pflegten zumindest in der Vergangenheit ein freundschaftliches Verhältnis. Auch Wettberg gehörte einst PRO1860 an. Man kannte und schätzte sich. Per SMS tauschte man sich auch immer wieder über den Sport aus. Ein Teil dieses Austausches veröffentlichte Wettberg nun. Eben weil er seine Verschwörungstheorie bestätigt sieht.
Den Artikel der Abendzeitung findet Ihr hier: https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.az-interview-mit-karsten-wettberg-wettberg-ueber-1860-trainerwechsel-ich-bin-schockiert.ac6542e0-4648-47b4-b7e1-052b6b1a3771.html