Der 1. FC Kaiserlautern war am Samstag zu Gast beim TSV 1860 München. Einen Polizeibericht haben wir bislang noch nicht gefunden. Wir haben jedoch einen Bericht aus Fansicht für euch verfasst.
Die Polizei reagierte im Vergleich zum letzten Jahr deutlich aktiver und teilweise aggressiver. Ob es hierfür einen Auslöser oder Grund gibt, wissen wir aufgrund des fehlenden Polizeiberichtes nicht. Die lauterer Fanszene, die mit dem Sonderzug aus Lautern anreiste, wurde in diesem Jahr am Hauptbahnhof deutlich enger gefasst, von Anfang an war die Stimmung damit weitaus weniger entspannt als 2018. Durch die enge Polizeikette kam es immer wieder zu Schubsereien. Stoppte die Szene für Fangesänge, dann wurden die Beamten hektisch und forderten zum Weitermarsch auf. Die Konsequenz durch die enge Führung war jedoch, dass sich die Szene sehr langsam vorwärts bewegen konnte.
Auch vor Ort am Stadion war die Polizei weitaus weniger tolerant und gab der Lauterer Szene kaum Raum. Im Eingangsbereich der Ostkurve versuchte die Polizei eine Fantrennung durchzuführen. Das war im Grunde kaum durchsetzbar, da sich einige Sechzger Fans den Freunden aus Lautern angeschlossen hatten und bereits vor der Ostkurve waren. Selbst Löwenfans wurden deshalb dann auch vorerst nicht aus den Reihen der Gästefans gelassen. Schließlich ließ die Polizei dann Fans durch, die eine Karte außerhalb des Gästeblocks hatten. Löwenfans, die von Nord in Richtung Hauttribüne wollten, wurde von der Polizei geraten, auszuweichen.
Die Gesamtsituation, bei der die Polizei vor Ort nicht wirklich deeskalierend auftrat und das anschließende Auftreten der Lauterer Mannschaft, ließ den Unmut der Fans hochkochen. Dennoch hatten sich die Gästefans im Griff. Auch als sich ein Tor zum Innenraum öffnete, blieb man auf Lauterer Seite ruhig. Warum das Tor sich geöffnet hatte, ist nicht bekannt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass der Fehler auf Seiten der Ordner lag. Zur Folge hatte dies allerdings, dass die Polizei vor der Ostkurve aufmarschierte. Die Einsatzkräfte verschwanden jedoch recht schnell wieder. Die Situation wurde ruhiger und entspannter. Dann jedoch öffnete sich ein Tor auf der Seite hin zur Stehhalle und Polizeikräfte stürmten den Block. Der Grund soll die geplante Festnahme eines FCK-Fans gewesen sein. Die Gästefans fühlten sich bedroht, die Stimmung kochte über und die Polizeikräfte setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Mehrere Fans berichten, dass einzelne Beamte die Schlagstöcke auf Kopfhöhe einsetzen. Ob es zur Festnahme des ins Visier genommenen Fans gekommen war, ist nicht bekannt.
Ob die Polizei die Grundsätze der Verhältnismäßigkeit und der Deeskalation eingehalten hat, muss man aus Fansicht hinterfragen.
Sollte es noch einen Polizeibericht geben, dann werden wir den natürlich nachtragen.