Joel Zwarts wird wohl nicht so schnell wieder fit wie gewünscht. Nachdem ihn zunächst eine Bauchmuskelzerrung plagte, scheint er nun Probleme am Adduktorenbereich und / oder am Schambein zu haben.
Eigentlich müsste die Bauchmuskelzerrung innerhalb von 14 Tagen ausgeheilt sein. Doch der 24-jährige Torjäger Joel Zwarts wird dem TSV 1860 München noch viel länger fehlen. Es sei so, dass Zwarts im Adduktoren- oder Schambereich etwas spürt, erklärte TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... Maurizio JacobacciMaurizio Jacobacci, geboren 11. Januar 1963 in Bern, Schweiz.... “Man muss schauen, dass der Schmerz abklingt, denn es ist immer entzündet.” so der Coach gegenüber der tz München: “Ich bin nicht der Arzt, nicht der Spieler und auch nicht die Physios. Persönlich denke ich, es ist eher eine Adduktorensituation als etwas anderes.” Zwei Tage ruhen, damit es abklingt. Und dann hofft Jacobacci auf eine “step by step” Rückkehr.
Mehrmonatiger Ausfall droht
Sollte es tatsächlich eine Überlastungsreaktion des Schambeinknochens sein, erfordert dies allerdings eine mehrmonatige Therapie. Die sogenannte osteitis pupis beginnt in der Regel mit Mikroverletzungen am Schambein. Mit dem Schambein sind viele Bänder und Muskeln verbunden. An den Ansatzstellen können Mikroverletzungen entstehen, die man zunächst gar nicht bewusst wahrnimmt. In der Akutphase ist dann absolute Ruhe notwendig, spätestens nach einer Woche sollte man dann aber durch Krankengymnastik diesen Bereich wieder trainieren um Muskelverkürzungen und einem gravierenden Trainingsrückstand entgegenzuwirken. Die Therapie dauert in der Regel mehrere Monate. Normalerweise ist mit mindestens 6 Monaten zu rechnen. Dabei besteht auch die Gefahr, dass zu früh wieder eingestiegen wird. Denn die Schmerzen lassen irgendwann nach, obwohl die Heilung noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
Der osteitis pupis kann mann vorbeugen. Durch ein adäquates Aufwärmen, Dehnübung der Adduktoren sowie ein Aufbau- und Stabilisierungstraining für die Bauch- und Rumpfmuskulatur. Der letzte Punkt könnte bei Zwarts tatsächlich eine Rolle spielen. Denn hohe Zugspannungen an der Bauchmuskulatur können dauerhaft hohe antagonistisch wirkende Muskelkräfte auf die Ansätze der Symphyse (Verbindung zweier Knochen durch Faserknorpel) und Schambeinäste (große Knochenfortsätze des Schambeins) auswirken. Immerhin klagte Zwarts zuvor über eine Bauchmuskelzerrung. Eine entsprechende Diagnose müssen jedoch Ärzte stellen.