“Jede Mannschaft der 3. Liga, die keine Logen hat, hat ein strukturelles Defizit von zwei Millionen Euro.”

Nicht nur bei Sechzig, sondern auch bei vielen anderen Vereinen der 3. Liga diskutiert man über das eigene Stadion. Das oben genannte Zitat stammt von keinem Offiziellen der Löwen, sondern von Bernd Beetz, Präsident von Waldhof Mannheim.

Die Stadionproblematik des TSV 1860 München ist wahrscheinlich das meist diskutierteste Thema des ganzen Vereins. Dass das Grünwalder Stadion in die Jahre gekommen ist und unabhängig der zukünftigen Nutzung der Löwen saniert werden muss ist klar. Darüber sind sich alle einig, auch die Stadt München. Ob und wie das Stadion zukünftig ausgebaut und erweitert wird, ist nach Jahren der Diskussion weiterhin offen. Ähnlich geht es anderen Vereinen der 3. Liga. In Verl, Osnabrück, Oldenburg, Saarbrücken, Elversberg und eben auch in Mannheim sucht man nach Verbesserungsmöglichkeiten in der Stadionfrage. Zum Einen wegen teils komplett hanebüchenen Forderungen des DFB, zum Anderen auf Grund der Finanzen. In der 3. Liga spielen die Zuschauereinnahmen eine viel größere Rolle als in den ersten beiden Profiligen. Auch deswegen, weil die TV-Gelder vergleichsweise niedrig sind.

In Mannheim ist man mit dem aktuellen Stadion auch unzufrieden. Ähnlich wie bei den Löwen gibt es im Stadion keine VIP-Logen. Der Präsident des Clubs äußerte sich zu einem Neubau vor kurzem im kicker wie folgt: “(..) Man kann es simpel sagen: Jede Mannschaft der 3. Liga, die keine Logen hat, hat ein strukturelles Defizit von zwei Millionen Euro. Das können sie nicht ausgleichen.” 2 Millionen Euro sind in der Drittklassigkeit viel Geld. Ein durchschnittlicher Spieleretat kostet pro Saison um die 5 Millionen Euro. Auch das Grünwalder Stadion besitzt keine VIP-Logen. Der TSV 1860 behilft sich zwar mit der Sechzger-Alm, jedoch fehlen einfach Einnahmen aus dem Verkauf und Vermietung von teuren VIP-Plätzen im Stadion.

© AS & Partner

Nach den Angaben auf Mitgliederversammlung 2019 macht das Sechzger-Stadion ein Plus von ca. 2,5 Mio Euro/Saison. Natürlich zu wenig, aber immerhin besser als der Verlust von ca. 2,8 Mio. Euro in Zeiten der Allianz Arena. Die Pläne für den Umbau des Grünwalder Stadions sehen 855 VIP-Plätze und sechs Logen vor. In der Lizensierungsordnung der DFL sind VIP-Plätze sogar fest vorgeschrieben. Dies macht deutlich, dass Aussagen wie “70 Millionen für 3.000 Plätze mehr” einfach zu kurz gedacht sind. In den Umbaukosten, wie hoch sie am Schluss auch sein werden, stecken viele Punkte, die zur Lizenzierung für den höherklassigen Spielbetrieb nötig sind. Neben den VIP-Plätzen ist das zum Beispiel auch eine Vollüberdachung. Dass dies alles viel Geld kostet, sollte in der Diskussion rund um die Spielstätte der Löwen nicht vergessen werden. Genauso, dass nicht nur die anvisierten 3.000 Plätze die Wirtschaftlichkeit verbessern könnten, sondern neben anderen Themen auch die VIP-Logen.

Die abschließende Behandlung der Stadionthematik ist bis Ende März geplant, wie das Löwenmagazin gestern berichtete.

Titelbild: Löwenmagazin

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bine1860
bine1860(@bine1860)
1 Monat zuvor

Schon heute steht fest, am Sonntag gibt’s ne Tageskasse ab 11 Uhr, vielleicht ham a paar Ausgesperrte Zeit.
Ach halt,es soll regnen…

sebsuper1860
sebsuper1860(@sebsuper1860)
1 Monat zuvor

Aiso wos ma hier an Kommentaren liest, fragt man sich schon wieviel Halbwissen möglich ist. Es ist eben nicht egal WIEVIEL der Umbau kostet und noch viel mehr ist es nicht egal WIE und WANN der Umbau stattfindet. In der letzten Erklärung Reisingers zur Frage Stadionbau hat er, so wie es auch richtig ist genau erläutert was für uns wirtschaftlichkeit im eigenen Sinne bedeutet und was es im Gegensatz dazu der Stadt bedeutet. Ein Umbau im zweistelligen Millionenbereich wird eben NICHT alleine von der Stadt getragen, in dem letzten Vorschlag von Blubbamouth Reiter wurde ein massive Mieterhöhung mit einer Mindestnutzung festgelegt, damit der Stadtrat dem Umbau verbindlich zustimmen kann. Der Reisinger ist dann hergegangen und hat mal kurz durchgerechnet (anders als die ganzen Lackaffen die früher im „alleingang“ finanzielle Entscheidungen getroffen haben).
Das war einer der seltenen Momente bei denen Reisinger wirklich mal auch die richtige Entscheidung getroffen, sowie auch die richtige Reaktion gegeben hat. Nämlich steht seiner Meinung nach die angebotene Aufstockung der normalen Zuschauerplätze in keinem Verhältnis zu den angegebenen Kosten für den Umbau. 
Völlig egal wie utopisch ein Erstligaaufstieg für Sechzig ist ein Umbau muss man auf mind. 20.000 bis 25.000 Zuschauer plus VIPLogen realisieren. Dabei geht es nicht darum was der DFB für die erste und zweite BL fordert sondern was wirtschaftlich für den TSV ab Liga zwei Sinn macht, denn dann stehen auch mögliche Investoren zur Verfügung. Die Dietl hat auch einen prozentual gestaffelten Kauf von Anteilen am Stadion, was einen gesunden und nachhaltigen Impact auf lange Sicht gesehen hätte und würde auch das Sechzger vor mögliche Geschäftstpartner atraktiver machen. Der rote Reiter hat nicht mal im Ansatz darauf reagiert, haut lieber öffentlich auf den Vorstand ein, dass jeder im Stadtrat sehnsüchtig auf Antwort vom TSV warten…
Das der Herr Reisinger schon längst begründet seinen Plänen wiedersprochen hat, müsste er (DR) zum damaligen Zeitpunkt seines Forderns natürlich auch Kenntnis gehabt haben. Reisinger sagte ganz nüchtern und hier kurz ausgeführt, dass man nicht gesund wirtschaften und sich selbst finanzieren könne bei dieser avisierten Zuschauerzahl die einer so krassen Mieterhöhung und Mindestnutzung gegenübersteht. Da hast du meiner Meinung nach einen Fall „Alianz 2.0“ da man nicht nur einen Aufstieg sondern auch einen eventuellen Abstieg mit in Betracht ziehen muss.
Genau da muss es hingehen und das muss auch das Interesse der Stadt sein. Der einzige Garant das Stadion auzulasten ist der TSV. Für einen Verbleib im Sechzger MUSS die Anforderungen des TSV im Vordergrund stehen. 
Ebenso muss eine Mehrnutzung für Veranstalltungen diskutiert werden, ähnlich wie das auf Schalke gelöst wurde. Eine manuelle Abdeckung des Spielfeldes z.B.
Für mich ist das ein super Kompromiss zwischen Stadt und Verein, da sie mit den Mehreinnahmen der Veranstalltungen vielmehr Geld rausholen können als wie nur eine völlig überteuerte Miete vom TSV. Das ist auch ohne weitere Probleme mit dem Spielplan des TSV vereinbar.
Und um noch abschliesend hier auf den eigentlichen Artikel zu reagieren: 
Wenn der TSV aktuell nicht fähig ist asntändigen Fussball zu spielen oder auch sich wiedermal von seiner schlechtesten Seite auf der Trainerposition zeigt, dann brauchst du auch keine VIP Logen! Weil dieses Rumgebolze im Tabellenkeller höchstens uns in der Westkurve interessiert!

E.L.I.L

hheinz
hheinz(@hheinz)
1 Monat zuvor

Ja klar – 1 VIP Loge für rund 330.000 Euro Miete im Jahr. Der Beetz zieht bei Mannheim einfach nur die Tiefgaragennummer vom Wildmoser.

Marktüblich sind aus meiner Sicht eher 75.000 Euro und das sind bei 6 Logen dann schon deutlich unspektakulärere 450.000 Euro. Und ob die Stadt die dann auch für 0 Euro hinstellt weil wir der geilste Club der Welt sind bleibt auch erstmal offen.

Nur mal so. St. Pauli hat 39 Logen und eigentlich braucht man auch deutlich mehr (als Sechs) um das Drumherum auch auf der Kostenseite her erträglich zu gestalten.

Wir brauchen schon mehr Qualität im VIP Bereich aber hohe Mehreinnahmen im 7-stelligen Bereich erachte ich als unrealistisch. Man kann es ja trotzdem machen.

tf4y
tf4y(@tf4y)
1 Monat zuvor

Lustig aber würde mir im Traum nicht einfallen eine Loge zu kaufen für Fußball in der 3. Liga. Ich verkaufe international Spitzenprodukte da passt das nicht.

tsvmarc
tsvmarc(@tsvmarc)
1 Monat zuvor

Ich kanns immer nur Gebetsmühlenartig wiederholen. Ein Stadionumbau nach den aktuellen Plänen ist Schwachsinn.

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