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Jacobacci hadert mit der Berichterstattung

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Die meisten Fans und auch die Journalisten sind sich einig – das Spiel des TSV 1860 München gegen den SSV Ulm war sportlicher Tiefpunkt dieser Saison. Die Leistung unterirdisch. Jacobacci sieht das anders, wie er in der Pressekonferenz vor Dynamo Dresden klar macht. Und er hadert mit der Berichterstattung.

Es sei schade, dass der Journalist des Münchner Merkur nicht da ist, meint Maurizio Jacobacci niedergeschlagen direkt am Anfang der Pressekonferenz. “Hätte gerne ihn hier gehabt [Sprechpause], ich hätte gerne gewusst, was eigentlich sein Ziel war [Sprechpause], mit seinem Bericht von heute [Sprechpause]. Aber eben, er kann mir diese Antwort nicht geben.” Der direkte öffentliche Angriff auf einen Journalisten überrascht und wirkt wenig souverän.

Es sei ihm wichtig klarzustellen, dass er keine Ausreden suche. Nicht wegen des Windes. Nicht wegen seiner Haarpracht. Nicht wegen der Pyros. In der ersten Halbzeit hätten die Löwen “was um den Strafraum passierte, viel mehr Möglichkeiten als der Gegner.” Journalisten empfiehlt er die erste Halbzeit noch mal zu schauen. Dann beginnt Jacobacci aufzuzählen, was für tolle Chancen die Löwen gehabt haben. Man müsse wissen, “wir haben gegen den Wind gespielt”, das sei nicht einfach gewesen. Aber Jacobacci stellt klar: “Ich sage nicht, wir haben wegen des Windes verloren. Es ist nur eine Feststellung” und keine Ausrede.

Jedes Spiel sei schwierig, meint Jacobacci. Man könne nicht sagen, “weil wir 1860 sind, müssen wir die schlagen und die schlagen.” Es sei jedes Spiel schwierig, wiederholt der Trainer der Löwen. “Und es tut mir leid, es liegt nicht an der Einstellung! Wir arbeiten mit den Spielern, die wir zur Verfügung haben und die versuchen wir stark zu machen.” Und dass es “Ups und Downs” gäbe, das sei im Moment halt so. Zumindest in einem Punkt gibt er den Journalisten recht. Die zweite Halbzeit, übrigens windfrei, war nicht gut. “Ganz klar ungenügend, ungenügend.”

Auch, dass man davon redet, dass er einen Zwei-Punkte-Schnitt will, kritisiert Jacobacci. “Hab ich je gesagt, ich will einen Zwei-Punkte-Schnitt? Ich habe gesagt, Wunsch wäre zuhause zu gewinnen und ein Punkt auswärts zu machen. Das ist …, das ist ein guter Schnitt. Das ist ein guter Schnitt.” Außerdem stellt er in Frage, dass er davon sprach, man wolle aufsteigen.

Auch über die Pyros spricht Jacobacci. Vier Minuten Unterbrechung gab es wegen Pyro. “Aber haben Sie vier Minuten nachgespielt? Nein! Eine Minute haben sie nachgespielt.” Es sei eine Tatsache. Er habe nicht gesagt, es sei wegen den Pyros. “Ich hab nur gesagt, es hat einfach Zeit gekostet. Und effektiv habe man so drei Minuten verloren.

Und Jacobacci ist noch lange nicht zu Ende mit seiner Kritik an der Berichterstattung rund um die Löwen. Es sei nicht schön, Negatives über die Mannschaft zu lesen. Die Spieler würden auch die Berichte und auch die Foren lesen, meint der Trainer. “Negatives zu lesen ist natürlich auch nicht immer schön. Resterampe und so weiter und so fort. Das sind Spieler, die sensibel sind.” Er spricht die Journalisten direkt an – “Wenn man über euch redet, ist das auch nichts Schönes.” Das Positive würde mehr helfen. “Ich wünschte mir, dass die Leute einsichtiger wären und dem Team mehr helfen und es unterstützen, als gewisse Dinge zu schreiben oder zu sagen. Der Druck wird dadurch nicht geringer.”

Es ist also nicht nur der Wind und die Pyrotechnik, die den Löwen einen erfolgreichen Weg so schwer machen – es sind auch die Presseartikel und Forenkommentare.

Was Jacobacci freuen dürfte: gerade mal mit 11 km/h soll der Wind morgen durchs Grünwalder Stadion wehen. Bei angenehmen Temperaturen.

Wer die ganze Pressekonferenz sehen möchte, kann sie sich auf Youtube anschauen. Über 42 Minuten lang spricht Jacobacci: Löwenrunde vor #M60SGD (6.10.2023) – YouTube

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