Anfang März veröffentlichte die SZ eine Podcast-Folge mit dem Titel “Chaos bei 1860“. Dort wurde auch über das Verhältnis zwischen Ismaik und Köllner gesprochen und die Frage aufgeworfen, welchen Stellenwert der sportliche Erfolg für Ismaik hat. Nach den Facebook-Posts diese Woche von Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... gewinnen diese Themen erneut an Aktualität.
Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... ist in den sozialen Medien so aktiv wie schon lange nicht mehr. Innerhalb der letzten Woche postete er zwei Mal auf Facebook jeweils mit Zeilen zu Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar..., die beim näheren Hinschauen Fragen aufwerfen.
07.04.2023, Tag der Verpflichtung von Köllner beim FC Ingolstadt:
“ich habe die Mitteilung bekommen, dass unser ehemaliger Trainer Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... einen neuen Verein gefunden hat. Er wechselt zu unserem bayerischen Konkurrenten FC Ingolstadt. Ich wünsche ihm alles Gute für seine neue Aufgabe. Ich schäme mich immer noch über die Art und Weise seiner Entlassung, die ich erst gedanklich abschließen werde, wenn alle Fakten auf dem Tisch sind. Diese Trennung hatte aus meiner Sicht keine sportlichen Gründe.“
09.04.2023, nach dem Spiel gegen Osnabrück:
“Außerdem hat es mich gefreut, dass unserem ehemaligen Trainer Michael Köllner heute ein positiver Einstand beim FC Ingolstadt gelungen ist.“
Warum kann Ismaik mit dem Thema “Michael Köllner” nicht abschließen? Was beschäftigt ihn so sehr, dass es ihn nun sogar freut, dass Köllner und unser Konkurrent Ingolstadt gewonnen haben? Was soll an diesem Trainerwechsel so besonders sein?
Zur Erinnerung: Unter Köllner schied man Ende September gegen Illertissen aus dem Toto-Pokal aus und holte aus den darauf folgenden elf Spielen gerade einmal 11 Punkte. Die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Sportlich gesehen also nichts Besonderes und die Freistellung ein nicht unüblicher Schritt im Profifussball. Zu diesem Ergebnis kommt auch der SZ-Podcast.
Die Journalisten Markus Schäflein und Philipp Schneider beschreiben das Verhältnis zwischen Ismaik und Köllner so, dass Ismaik Köllner “sehr gerne mochte” und sie “sich sehr gut verstanden haben” inkl. der Abmachung, man wolle den Papst besuchen. Für Ismaik sei das “eine ganz persönliche Sache” gewesen. Dennoch müsse man Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال... verstehen, so die SZ. Denn, seit seinem Einstieg im Jahr 2011 gab es nur eine “Handvoll von Personen in der KgaA”, denen Ismaik vertraut habe. Köllner war also für Ismaik eine von “ganz wenigen Vertrauenspersonen”.
Der Podcast stellt dann eine These in den Raum, warum Ismaik unbedingt an Köllner festhalten wollte und ihm entsprechend nachtrauert:
“Auf Grund der Vertrauensperson Köllner könnte Ismaik geneigt gewesen sein, dies höher zu priorisieren als den unbedingten sportlichen Erfolg.“
Eigentlich ein skurriler Gedanke. Doch in der Tat ist es verwunderlich, warum Ismaik von Köllner bis heute nicht loslassen kann. Die Entlassung von Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... ist mittlerweile mehr als zwei Monate her, mit Maurizio JacobacciMaurizio Jacobacci, geboren 11. Januar 1963 in Bern, Schweiz... ein neuer TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... an der Seitenlinie, der nun zwei Siege in Folge feiern durfte, und Köllner TrainerÜbersicht aller Trainer der ersten Mannschaft des TSV 1860 ... des FC Ingolstadt. Dennoch thematisiert Ismaik immer und immer wieder Köllner und spekuliert über die Gründe seiner Entlassung. Ein großer Blog im Löwenumfeld schrieb zuletzt sogar davon, man habe Köllner “die Vollendung seiner Arbeit “geklaut”.
Bei allem Respekt gegenüber Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar..., aber wäre es nicht an der Zeit die Vergangenheit abzuschließen und sich auf die restlichen Spiele und auf die Planung der neuen Saison zu konzentrieren? Das Bild, welches von Ismaik & Co gemalt wird, man wäre mit Köllner garantiert aufgestiegen und man hätte ihn nur weitermachen lassen müssen, erscheint bei dem Punkteschnitt und dem Auftreten des Teams unter ihm einfach so widersprüchlich, dass die Theorie des SZ-Podcastes vielleicht doch Sinn ergeben könnte.
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Titelbild: Imago