Im medialen Windschatten der EM – ein Kommentar zur Transferpolitik des TSV 1860 München

Ja, es wurde im Vorfeld viel spekuliert. Und am Ende wurden sie dann doch bekannt – die Neuzugänge. Bevor der TSV es öffentlich machte. Aber das spielte keine Rolle mehr. Längst war alles in trockenen Tüchern. Im medialen Windschatten der EM haben die Löwen zugeschlagen. Ein Kommentar.

Es ist eine beliebte mediale Taktik – zahlreiche Namen in die Runde werfen und davon ausgehen, dass einer dann verpflichtet wird. Um dann mit Schlagwörten wie “wir berichteten bereits exklusiv” den Leser zu umschmeicheln. Mit der Exklusivität ist das immer so eine Sache. Manchmal ist es auch ganz gut, wenn man nichts schreibt. Auch wenn man was weiß. Nämlich dann, wenn eben noch nicht alles in trockenen Tüchern ist, noch verhandelt wird und Spekulationen nur für höhere Preise oder neue Interessenten sorgen. Wobei man unterscheiden muss zwischen Fans und Medien. Der Fan darf selbstverständlich spekulieren. Das gehört zum Fansein dazu.

Der TSV 1860 München hat alles richtig gemacht. Mediale Spekulationen ließ man links liegen. Druck, der aufgebaut wurde, prallte an den Löwen ab. Und die Wildsau, die sich an der Sechzger-Eiche gerne reibt, weil es sie juckt, die wurde einfach nicht beachtet. Gerüchte, die Löwen hätten kein Geld mehr, die Gesellschafter wären sich nicht einig und vieles mehr, lockten die Protagonisten Gorenzel, Köllner und Pfeifer nicht auf die Bühne. Stattdessen: Im Hintergrund und vor allem auch im Windschatten der EM wurde jedoch tatsächlich verhandelt. Warum im Windschatten der EM? Weil durchaus der eine oder andere Journalist sich auch um die zu kümmern hatte. Oder Urlaub nahm. Die perfekte Zeit zum internen Handeln und Verhandeln. Zwischen den Gesellschaftern auf der einen Seite und zwischen den Profifußball-Verantwortlichen und den Spielerberatern auf der anderen Seite. Das am Ende alles doch früher ans Tageslicht kam, war egal. Die Spieler sind praktisch eingetütet. Die öffentliche Bekanntmachung nur eine Formalität.

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Titelbild: (c) imago/Fotostand

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Markus Anderl
Markus Anderl(@eglingerbua)
1 Jahr zuvor

Ein qualitativ hochwertiger Innenverteidiger und ein Mittelstürmer müssen meines Erachtens noch her, dann wäre ich sehr guten Mutes.

rolandoz
rolandoz(@rolandoz)
1 Jahr zuvor

Gute Arbeit!
Gab es in den letzten Jahren auch eher selten, dass der Kader beim Trainingsstart komplett oder fast komplett war!

Andi
Admin
Andi(@andi)
1 Jahr zuvor

Richtig gute transfers. Ich hoffe GG und MK bleiben uns noch lange erhalten. Ich finde dass eigentlich nur in der AZ und db24 wieder schwarz gemalt wurde, und wenn ich ehrlich bin auf db hauptsächlich im Kommentarbereich von ein paar fakeusern.

Kassenwart
Gast
Kassenwart
1 Jahr zuvor

“ Und die Wildsau, die sich an der Sechzger-Eiche gerne reibt, weil es sie juckt, die wurde einfach nicht beachtet”

Aus Wikipedia:” Wildschweine können erhebliche Schäden anrichten und richten mit ihrer Wühlerei regelmäßig einen größeren Schaden als durch das Fressen an.”. Wie wahr.

Wie kann man Wildscheine vertreiben? )Tipps aus dem Internet)
Tipp 1: Elektrozaun mit 3 Drähten. …
Tipp 2: Stänkermittel. …
Tipp 3: Verbot von Leberkas und Steaksemmeln im Löwenstüberl.

Snoopy.
Editor
Snoopy.(@snoopy)
1 Jahr zuvor

Ich finde die Transferpolitik, die unter Gorenzel / Köllner einzug gehalten hat, überragend. Da wird konzentriert, still und ohne Tam-Tam gearbeitet, gezielt verpflichtet und nicht einfach nur geholt, was bei 3 noch nicht auf dem Baum sitzt.

Das da aus der einen oder anderen Ecke irgendwelche Namen gehandelt werden, die eventuell gar nicht auf der Liste stehen, ist halt so. Verschafft klicks und bei einer Unmenge an Werbung auch entsprechendes Einkommen. Kennt man aber schon, ist ja nichts neues.

Gorenzel und Köllner werden sich mit diesen Verpflichtungen schon länger beschäftigt haben und sich dabei auch etwas gedacht haben, einen Plan haben. Und das alles ohne Geschrei, Streitereien oder irgendwelchen Tiefschlägen in den sozialen Medien. Mir gefällt die Art und Weise, auch, dass man über Vertragsdetails nicht auch öffentlich plaudert. Es hat mittlerweile Hand und Fuß.

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