In der Liga geht es mit den kommenden „Englischen Wochen“ jetzt Schlag auf Schlag und wir sind gespannt auf die nächsten Spiele. Unsere IBAS-Serie, die Vorstellung von Fans des TSV 1860 München, darf trotzdem nicht hinten anstehen. Sind es doch gerade die Fans, die Münchens große Liebe ausmachen. Wie schrieb unser Leser „Matula60“ in seinem Kommentar unter die Vorstellung von Dirk Strube in der vergangenen Woche? „Wie immer eine lesenswerte Vorstellung eines echten Löwen“. Herzlichen Dank für dieses Kompliment.
Aber was ist ein echter Löwe? Na klar, jemand der mit Leidenschaft und Hingabe mit der Mannschaft von Michael KöllnerMichael Köllner war vom 9. November 2019 bis zum 31. Januar... mitfiebert. Der den Löwen im Herzen trägt. Ins Stadion geht, Zeit und Geld für den TSV 1860 München opfert. Gibt es aber auch „normale“ Fans? Vielleicht sogar unechte Fans? Wie grenzt sich der „echte“ Fan von den anderen ab? Ist man nur ein “echter” Sechzger, wenn man eine Dauerkarte sein Eigen nennt? Wenn man seine Tickets für den Rest der Saison in Geisterspieltickets umgewandelt hat und am Besten noch sein Konterfei auf das Banner in der Stehhalle drucken ließ? Gerade zum Thema Ticket-Umwandlung musste sich so mancher „Verweigerer“ in den sozialen Medien mit den Worten „du bist kein echter Löwe“ beschimpfen lassen. Wann sich jemand selbst als echten Löwen sieht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Am Ende sollten wir uns aber nie über einen anderen Fan stellen, oder gar über andere urteilen zu welcher Kategorie Fan er denn gehöre.
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Unserem nächsten Löwen-Fan würde eine derartige Unterscheidung allein aufgrund seines Wesens, seiner Lebenseinstellung, widerstreben. Beim Honsa Chris sind alle gleich. Und selbst würde er sich nie über andere stellen, geschweige denn in den Vordergrund drängen. So kam es ihm auch überhaupt nicht in den Sinn unserem Aufruf einer Fan-Vorstellung zu folgen. Mit etwas sanften Druck ließ er sich aber auch nicht lange betteln. Vergangenen Sonntag nach dem nicht unbedingt erwartbaren Löwen-Sieg gegen den Spitzenreiter saß ich dem Chris in der Kneipe von Haushalt zu Haushalt gegenüber. In dem Wissen für den nächsten IBAS noch überhaupt keinen Plan zu haben, kam mir der Chris gerade recht. „Du bist der nächste IBAS!“. „Warum ich?“ seine von mir erwartete Antwort. „Weilst eben dran bist. Seit wann bist denn Löwe? Was war dein schönstes Erlebnis mit dem TSV? Seit wann gehst du ins Stadion? Ein bisserl Fleisch am Knochen, den Rest mach ich schon“. „Mei, in den 90’ern bin ich schon oft ins Grünwalder gegangen, aber so richtig erst seit i di kenn. Seit Lotte halt.“
„Lotte, und was? Muss ich dir alles aus der Nase ziehen?“ meine fordernde Nachfrage.“ Und dann kam dieser für mich in diesem Moment unfassbare Satz vom Chris. „Na ja, das war ein so wahnsinns Erlebnis, da stand ich in der West, diese Stimmung, dieser grandiose Sieg. Da hab ich gewusst, dass ich die letzten Jahre etwas falsch gemacht habe.“ Ich brauchte einen Moment um diese Aussage zu erfassen. Aber schnell war dann doch klar, was er damit meinte. Schließlich hatte ich zumindest einen kleinen Anteil daran, dass der Chris über unsere Präsidentin für die darauffolgende Drittliga-Saison eine Dauerkarte erhalten hatte. Und Sechzig ist ja nicht nur 90 Minuten Fußball. Die Faszination GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri..., Candid-Platz, Grünspitz, vor und nach den Heimspielen war schnell ein liebgewonnenes Ritual für den Chris. Nicht wenige Sechzger hat der Honsa Chris seit Lotte in GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri... kennengelernt.
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AufkleberFangruppierungen und Fans nutzen häufig Aufkleber um auf ih... und T-Shirts von den Ultras, fast bei jedem Heimspiel, ein Muss für den Chris. Die Umwandlung seiner Dauerkarten und sein Konterfei auf dem Tribünenbanner eine Selbstverständlichkeit für ihn. Und irgendwann lässt er sich auch den Löwen tättowieren. Ich weiß heute schon, dass ich genau in diesem Moment neben ihm sitzen und die Nadel in meiner Haut spüren werde. Neulich sind wir gemeinsam am Viktualienmarkt gesessen und wollten die neue Freiheit mit Atemschutzmaske in Biergartenromantik der Innenstadt genießen. Gelandet sind wir schließlich am Grünspitz ohne Maske mit einem Bier vom Bäcker gegenüber und einem gemütlichen Ratsch zu dem sich auch unsere Präsidentin spontan dazugesellte. Genau diesen Zusammenhalt unter Sechzgern, ob Spieltag oder nicht, diese Leichtigkeit des blauen Seins, will der Chris auch seinen zwei Burschen vermitteln. Zumindest beim Elias ist ihm das gelungen. Wann immer es geht, ist der Filius beim Spiel dabei. Und das mit Leidenschaft und Überzeugung. Es ist mit das Schlimmste für den Eli, wenn er den Papa alleine zum Spiel ziehen lassen muss, weil seine Mama meint er hätte an diesem Wochenende noch schulischen Nachholbedarf.
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Nachholbedarf in Sachen Sechzig hat der Chris sicher nicht, auch wenn ihm im Spiel gegen Lotte erst so richtig bewusst wurde, dass er viel zu spät wieder zu seiner großen Liebe (gleich nach seiner Frau und den zwei Burschen) zurückgefunden hat. Keine Schande, denn da ist es ihm wie sovielen anderen auch ergangen, die erst nach dem Zwangsabstieg und der Rückkehr ins Grünwalder Stadion wieder zum TSV 1860 München gefunden haben.
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Da Honsa Chris, ein “echter Löwe”? Ich sehe ihn immer wieder auf ein Bier und ihr hoffentlich auch bald in GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri....