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“I bin a Sechzga” – Ulf Ortmann

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Das Jahr neigt sich, genauso wie diese Serie über einzigartige Fans des TSV 1860 München, dem Ende entgegen. Unser heutiger Vorzeige-Löwe, Ulf Ortmann, hat bei unserem Aufruf am Anfang des Jahres mitgemacht und online einen „Steckbrief“ ausgefüllt. Bei seinen Aussagen und der Betrachtung der von ihm hochgeladenen Bilder fiel mir unweigerlich ein Lied ein.

Vielleicht ist es Euch gleich beim ersten Bild ähnlich gegangen? Mir kam sofort STS und die schöne Balade „Irgendwann bleib i dann dort“ in den Sinn. Gut, den Text müsste man vielleicht etwas mehr auf die Löwen beziehen. Vielleicht so. Denkt an die Melodie und summt einfach mit.

„Für immer bei de Löwen in der West“

Das letzte Heimspui war sehr schön
I bin im Grünwalder Stadion gwen
der Rasen brennt und den Gegner ham mia ghaut
Du spürst die Wucht der Fans und ois is laut
Irgendwo zwischen Block „H“ und „G“
feier i di o, weil i am liabstn steh

I kenn di scho ois kloana Bua
Sechzig München, von dia griag i niemals gnua
Nach zwei drei Takten hob i´s wieda gspürt
I hob des Lebensgfühl der Löwen inhaliert
Die Gedanken drahn se um
Was z´haus wichtig war is jetzt ganz dumm
I steh in da Kurvn und spui mi mit am Dram
Aufstieg mit de Sechzger
Es is so anders als daham

Und irgendwann bleib i dann dort
Lass ois liegn und steh´n
Geh vo daham füa imma fort
Darauf gib i dia mei Wort
Wie viel Johr a no vergeh´n
Irgendwann blei i dann dort

In unsra kleinen Fußball-Welt
Draht se ois um Macht und Geld
Investoren geben Millionen aus
Die Rechnung, die geht sowieso nie auf
Ihr machts doch eh olle was ihr wollts
Aber ihr nehmts mir niemals meinen Löwenstolz
Doch was quäl i mi do so schrecklich o
Wenn i nimma steh kann, setz i mi einfach in „O“

Aba no is ned so weit
In da West steh i mit eich bereit
Noch bevor der Schiri pfeift
und der Gegner sich in de Kabine schleicht
steh i scho irgendwo am Stand
an Becher Helles in da Hand
Und da kloane Bua, der griagd mein Pfand.

Und irgendwann gib i mia den Rest
Lass ois liegn und steh´n
Geh füa imma zu de Löwen in die West
Darauf gib i dia mei Wort
Weil dann gib i mia den Rest
Für immer bei de Löwen in der West

Vielleicht kann ja der Ulf das musikalisch umsetzen? Kreativ und vor allem humorvoll scheint er ja zu sein. Da ist oft eine musische Ader auch nicht mehr weit. In jedem Fall hat es der Ulf seiner Meinung nach bei den Löwen gelernt, Frustration zu tolerieren. „Wenn die Löwen verlieren, vergesse ich das Spiel, sobald ich aus dem Stadion gehe. Wenn die Löwen gewinnen, kann ich mich daran bis zum nächsten Spiel hochziehen.“ Gute Einstellung, die sich in 25 Jahren seines Löwendaseins entwickelt hat. Initialzündung war das Spiel am 16.04.1995 im Grünwalder Stadion gegen den VfL Bochum. Onkel Bernd hat den jungen Ulf mit ins Stadion genommen. Gut aufgelegte Löwen schossen die Bochumer mit 4:0, durch Tore von Bernhard Winkler (2x), Rene Rydlewicz und Bernhard Trares, aus dem vollen Grünwalder Stadion. Von diesem Tag an ist Ulf Ortmann ein Sechzger. Immer wenn es möglich ist, reist er aus seiner Heimatstadt Bielefeld nach München zu den Heimspielen der Löwen. Aber auch bei Auswärtsspielen reist er dem Löwenrudel gerne hinterher. Seine besten Erlebnisse mit den Löwen sieht er in einem 3:2 im Müngersdorfer Stadion 1998 gegen den 1. FC Köln und, wie könnte es anders sein, dem 2:2 in der Relegation gegen den 1. FC Saarbrücken und der anschließenden Jubelfeier über den Aufstieg in die Dritte Liga. Seine Hoffnung auf sportlichen Erfolg liegt dabei einzig und allein darin, nie wieder in die Vierte Liga abzusteigen. Als Löwenfan aus dem fernen Bielefeld durchaus verständlich.

Einem Fanclub gehört Ulf Ortmann nicht an, aber er teilt uns augenzwinkernd mit, dass einmal ein „alter Löwe“ gesagt haben soll, „wenn Onkel Bernd damals zu den Roten gegangen wäre, wären uns die Ortmanns erspart geblieben“. Lustiges Kerlchen, der Ulf, und ein guter Onkel Bernd. Wir erfahren gerne auch im Kommentarbereich mehr von Euch. Weniger erklären musst Du uns allerdings, wie das mit Deinem Lebensmotto gemeint ist. Die Aussage ist ja mal eindeutig: „Man soll die Schnauze nicht so aufreißen.“ Das hast Du mit Deinem Beitrag in unserer Serie sicher nicht getan. Wenn Du aber mal wieder in der West stehen solltest, also wenn wir alle wieder rein dürfen, dann kannst Du Deine „Schnauze“ gerne für die Löwen aufreißen. Am Besten Du singst dann voller Inbrunst das Lied: „Für immer bei de Löwen in der West“.

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