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“I bin a Sechzga” – Peter Wiesmann

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„Ich will wieder zurück ins Stadion, will wieder singen, nicht schön, aber geil und laut. Denn Gold findet man bekanntlich im Dreck und Stadien sind aus Dreck gebaut.“ Dieser leicht abgewandelte Liedtext von Marius Müller-Westernhagen beschreibt in etwa die aktuelle Gefühlslage unseres nächsten Vorzeige-Sechzgers. Peter Wiesmann ist seit 1977 Fan des TSV 1860 München. Er ist seit mittlerweile Jahrzehnten Stadiongänger, weil Sechzig der geilste Verein der Welt ist, egal in welchem Stadion, egal in welcher Liga. Im Grünwalder trifft man ihn natürlich in der West. Aber der Peter ist auch bei Auswärtsspielen ein Fan mit Wiedererkennungswert. Ich kann mich noch gut an die Partie in Braunschweig der vergangenen Saison erinnern, als der Peter auf dem Parkplatz an der Hamburger Straße geschafft aus dem Bus stieg und unter das herumstehende Volk raunzte: „Sieben Stunden Fahrt für 90 Minuten Fußball, verrückt“. Ja verrückt sind wir alle. Und der Peter meinte das auch gar nicht abwertend, oder gar dass er die lange Auswärtsfahrt bereut hätte. Ganz im Gegenteil, er führte damit nur sich und dem umherstehenden Löwencosmos vor Augen, was ein Fan auf sich nimmt, um seinen Lieblings-Verein zu unterstützen.

Peter Wiesmann mit unserer Präsidentin an der Hamburger Straße in Braunschweig.

Für den aus dem Passauer Umland stammenden Peter ist der TSV 1860 München eine Herzensangelegenheit. Frauen kommen und gehen….die Liebe zu 1860 bleibt immer. Dabei trägt Peter den Löwen nicht nur im Herzen. Auch auf seiner Schulter, wie auf dem Bild oben unschwer zu erkennen ist. Für ihn ist Sechzig der geilste Club der Welt, “weil wir schon 100-mal abgeschrieben wurden und immer noch da sind.” Die beste Zeit mit Sechzig München verbringt Peter Wiesmann seit 1977. Für ihn hatten nämlich alle Zeiten ihren Reiz. “In der Bayernliga waren wir an Orten, die gibt es aus sportlicher Sicht heute gar nicht mehr.” Aufstiege in die 2. Liga, das Spiel in Meppen, sind für ihn genauso unvergessen, wie die Qualifikationsspiele zur Champions League gegen Leeds United oder die beiden Derby-Siege zur Jahrhundertwende. Die Fahrt nach Parma oder der jüngste Erfolg mit dem Aufstieg in die 3. Liga. Für Peter Wiesmann alles unvergessene Momente, die sich in sein großes Löwenherz unauslöschlich gebrannt haben. Das Spiel in Parma am 23.11.2000 gegen Parma Calcio 1913 in der UEFA Cup-Saison 2000/2001 kann dabei wohl als typisches Löwenspiel bezeichnet werden. Nach zwei Gastgeschenken im Nebel von Parma holten die Mannen um Trainer Werner Lorant im zweiten Durchgang einen 0:2-Rückstand auf und egalisierten mit unbändigem Kampfgeist und Löwenmut zum 2:2-Endstand. Wen es interessiert, der kann das Spiel gerne noch einmal Revue passieren lassen. Und wer die Ohren spitzt, der kann den Peter im Hintergrund singen hören.

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Das Hinspiel der dritten Runde im UEFA Cup am 23.11.2000 bei Parma Calcio 1913

Das Rückspiel in dieser dritten UEFA Cup-Runde ging zuhause leider mit 0:2 verloren, was auch das Aus in diesem Wettbewerb für die Löwen bedeutete. Am Ende holte sich der FC Liverpool in einem spannungsgeladenen Finale den Cup in der Verlängerung gegen Deportivo Alavés. Wie es aber das Spiel in Parma gezeigt hat, ein echter Löwe gibt die Hoffnung eben nie auf. So auch Peter Wiesmann. Er wünscht sich den mittelfristigen Aufstieg in Liga 2. Sieht aber realistisch viele Unwegbarkeiten auf diesem Weg. Unwegbarkeiten, die es zu überwinden gilt, begleiten den Peter auch privat. Als untriebiger Speisenträger auf diversen Volksfesten in Bayern und vorallem auf der Wiesn in der Bräurosl, muss sich Peter Wiesmann derzeit nach Alternativen umschauen. Corona lässt grüßen.

Es gibt aber für alles eine Lösung. Und die Löwengemeinde hält zusammen. Beim ersten Volksfest, das seine Pforten wieder mit Dir öffnen darf, halte dem Löwenmagazin ein paar Tische frei. Von der Zeche und dem Trinkgeld wirst Du Deinen Enkeln am Lagerfeuer noch Geschichten erzählen können. Denn lieber Peter, wie Du richtig sagst, die Fanlandschaft des TSV 1860 München ist einzigartig in Deutschland. Genau dazu trägst Du einen nicht unbeträchtlichen Teil bei.

Wir sehen uns in der West. Und wir werden wieder singen, nicht schön, aber geil und laut.

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