Hat der TSV 1860 München ein Nachwuchsproblem? Nicht auf dem Platz, nicht im Nachwuchsleistungszentrum, sondern auf den Rängen? Zieht ein Drittliga-Verein, wie der TSV 1860, der in der öffentlichen Medienwelt nur eine kleine Nische einnimmt, heute noch Kinder oder Jugendliche in seinen Bann? Es ist die Begeisterung, die mediale Präsenz, der sportliche Erfolg, welche die Augen von Heranwachsenden leuchten lässt. Geht es dabei nur um den Erfolg. Sprich in Zeiten des Misserfolgs, der sportlichen Bedeutungslosigkeit, bricht eine ganze Generation an potentiellen Fans weg? Unternehmen entwickeln Strategien, damit genau das nicht passiert. Wir denken da sofort an die Junior-Tüte einer Fastfood-Kette. Welche Strategie entwickeln Fußballclubs, um Fans bereits im Kindesalter an sich zu binden? Ein Blick in den Fan-Shop von Fußballgroßkonzernen lässt da kaum Kinderwünsche offen. Ein Adventskalender mit Vereins-Logo im Dezember, das Club-Masskottchen als Plüschtier als Geschenk vom Opa, oder das neueste Trikot unterm Weihnachtsbaum und schon ist der Bub oder das Mädchen ein Fan? Na klar will der Kleine ein rotes Trikot mit den vielen Sternen drauf, weil die meisten in seiner Klasse auch eines haben. Das ist der Herdentrieb, die Neigung mit der Masse mitzuschwimmen. Manche verfolgt diese Eigenschaft bis ins hohe Alter. Aber warum wird man gerade Sechzger-Fan? Jede Woche stellt sich ein Unikat dieser Spezies vor. Und alleine bei der Betrachtung des Bildes, das uns Florian Paulus geschickt hat wird klar, warum ein Bub, ein Mädchen Sechzger-Fan wird.
Es ist der erste Stadionbesuch an Vaters Hand. Der Schal, den man beim ersten mal bekommen hat. Es ist die Atmosphäre, die Energie, die Leidenschaft, die im Stadion allgegenwärtig zu spüren ist. Ein neuer Fan wurde gerade erweckt. Ein kleiner Löwe. In unserem Fall sind es, wie auf dem Bild unschwer zu erkennen ist, gleich zwei kleine Löwen, die die Zukunft des geilsten Club der Welt mittragen werden. Und wem haben wir das zu verdanken? Der ausgefeilten Strategie des Merchandising-Chefs? Dem Erfolg der Mannschaft? Der Anzahl der Sterne auf dem Trikot? Nein. Das hat der TSV 1860 München seinen Fans zu verdanken. In unserem konkreten Fall ist es Florian Paulus, der seine Kinder zu den Löwen gebracht hat. Und so, wie die beiden da neben ihrem Papa stehen, wird der weiß-blaue Virus sie ihr ganzes, hoffentliche langes und gesundes, Leben nicht mehr los lassen. Einmal Löwe, immer Löwe.
Der Flo, wie ihn seine Freunde nennen, ist selbst von Kindesbeinen an ein Sechzger. Von seinem Heimatort Rott am Lech reist er zu den Spielen des TSV 1860 München ins städtische Stadion an der Grünwalder Straße. Dort findet man ihn in der Westkurve, von wo aus er seinen Lieblingsverein leidenschaftlich anfeuert. Für ihn ist der Besuch des Sechzger-Stadions auf Giesingshöhen ein Nachhausekommen zur Familie.
Für Florian ist Sechzig, wie das Leben selbst. Es geht immer auf und ab. Seine Hoffnung auf sportlichen Erfolg definiert der er mit dem bekannten Leitspruch „Liebe kennt keine Liga“. Egal in welcher Liga Sechzig auch spielt, Florian Paulus wird in der Kurve stehen und seine Mannschaft anfeuern. Bedingungslos. Eine Zukunft für Sechzig kann es seiner Meinung nach dabei nur ohne den Investor Herrn Ismaik geben.
Den Tot als Gewissheit. Geringe Aussicht auf Erfolg. Worauf warten wir noch?
Das augenzwinkernde Lebensmotto von Florian.
Wir als Löwenmagazin würden gerne warten. Auf dich Florian und deine beiden Schätze an Vaters Hand. Schau doch mal vor dem Spiel im Giesinger oder danach an der Litfaßsäule am Grünspitz bei uns vorbei. Wir würden uns freuen.