Die Fankultur des TSV 1860 München ist vielfältig und bunt. Hierzu zählen sicherlich auch die Kuttenträger. Die “Kutte” ist wohl das Sinnbild einer Subkultur innerhalb der Fanszene rund um die schönste Nebensache der Welt. An die ersten Kuttenträger kann ich mich in den Siebziger Jahren erinnern. Über die Jahrzehnte sind die Träger der kultigen und meistens auf Jeans basierten Devotionalie weniger, ja und auch älter geworden. Im Fanlager des TSV 1860 München scheint die Kultur der Kuttenträger aber eine regelrechte Renaissance zu erleben. Da sind die Junggebliebenen denen man ansieht, dass das gute Stück schon etliche Jahre, wie im Übrigen auch dessen Träger, auf dem sprichwörtlichen Buckel hat. Und dann sind da tatsächlich auch junge Fans, die selbst erst Jahre nach den ersten Kuttenträgern geboren sind, und voller Stolz ein Leiberl mit dem doppelschwänzigen Löwen auf den Schultern tragen.
Doch was bedeutet es eigentlich eine “Kutte” zu tragen? Als Bub muss ich da immer an die Rocker denken. Für mich waren Kuttenträger immer furchteinflößend. Aufmüpfige, Schläger, Gesetzesbrecher. Meine Eltern zogen uns schützend auf die andere Straßenseite, wenn uns so ein zwielichtiger Zeitgenosse über den Weg gelaufen ist. Ist ein Kuttenträger per se auch ein Rocker? Ein Schläger? Einer vor dem man Angst haben muss eine eingeschenkt zu bekommen, wenn man nur in seine Richtung schaut? Gerne könnt Ihr Eure Meinung zu den Kuttenträgern in den Kommentaren kund tun.
Letztendlich geht es wohl eher darum, sich in der Gesellschaft, hier speziell im Fanlager, abzugrenzen. Die Kuttenträger sind eine Subkultur in der Fanlandschaft des Fußballs. Es geht um Zusammenhalt. Wir gehören zusammen. Zum gleichen Fanclub und zum gleichen Verein. Wir sind Löwen. Komme was wolle. Einmal Löwe, immer Löwe. Es geht aber auch um Individualität. Auch, wenn das Rückenteil der gleiche Aufnäher ziert, eine Kutte ist immer ein Unikat. Mit einer Kutte fällt man auf. Gleichzeitig ist die Kutte aber auch ein Schutz. Ein warmer schützender Mantel, der mir das Gefühl gibt, unverwundbar zu sein. Ist mir einer nicht wohl gesonnen, dann gibt es immer Gleichgesinnte, die mir zur Seite springen. Ich gehöre dazu. Eine Kutte streift man nicht einfach über. Und sie macht uns auch nicht zu einem anderen Menschen. Sie um die Schultern zu legen, ist Teil eines Rituals, das man Spieltag nennt. Die Kutte liegt nie unachtsam in der Ecke, sie hängt auf dem Bügel, wie das Kruzifix an der Wand. Kuttenträger sind der nette Mann hinter dem Schalter deiner Hausbank, der lustige Kerl an der Kasse im Supermarkt, der freundliche Autoverkäufer beim Händler ums Eck.
“Die Kutten von Ingoldorf” sind eigentlich ein paar Fans von den Löwenfreunden Flossing, ein Fanclub aus dem Mühldorf-Raum. Die Jungs durfte ich vor dem Stadion beim letzten Auswärtsspiel in Ingolstadt kennenlernen. Unser anschließender Mailverkehr lief unter dem Betreff “die Kutten von Ingoldorf”, daher auch der Titel. Die Konversation lief dabei recht spärlich ab. Männer eben. Und der geborene Ausdernasezieher bin ich leider auch nicht. Lassen wir einfach die Bilder sprechen, die uns die Männer aus dem Mühldorfer Raum zur Verfügung gestellt haben. Die Truppe von den Löwenfreunden Flossing sind ein eingeschworener Haufen und gehen gerne gemeinsam auf Sechzger-Tour. Mit dem Fanklub sind sie auch das ein oder andere Mal auf Auswärtsfahrt. Magdeburg, Münster, Ingolstadt und natürlich Kaiserslautern waren ihre letzten Stationen. Zuhause in GiesingStadtteil rechts der Isar und südöstlicher Teil der bayeri... fühlt sich die Clique aber besonders wohl.
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