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“I bin a Sechzga” – Da Postler

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Der TSV 1860 München steht in der Dritten Liga am heutigen Spieltag am Scheideweg. Mit 49 Punkten ist der Liga-Verbleib längst gesichert. Aber der Blick zu den vom Löwenanhang so sehr ersehnten Aufstiegsplätzen ist spätestens seit der zweiten Heimniederlage hintereinander zumindest eingetrübt. Nach dem Dafürhalten nicht weniger Sechzger-Fans ist der Aufstiegszug für die Köllner-Truppe am 32. Spieltag abgefahren. Unser heutiger Sechzger sieht das sicherlich etwas nüchterner. Für den Leibnitz Werner gibt es in Bezug auf seine Löwen kein Schwarz und kein Weiß. Für ihn stirbt die Hoffnung sprichwörtlich immer zuletzt. Und wenn es mal für unsere Löwen nicht gereicht hat, entlockt das dem Werner „nur“ ein auf seine lange Lebenserfahrung gestütztes, „mei, dann is hoid so“.

Da Postler, hier im Hof des Giesinger Bräu an einem Heimspieltag.

Warum soll man sich auch aus der Ruhe bringen lassen, weil ein Fußballspiel verloren gegangen ist. Der Werner, den sein engster Freundeskreis als “da Postler” tituliert, hat mit seinem Verein schon viel durchgemacht. Seit 66, für ihn die schönste Zeit, hat er alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Dabei sollte man aber nicht den Fehler machen und hinter seiner absolut authentischen inneren Ruhe einen Mangel an Leidenschaft für die Löwen vermuten. Der „Postler“ ist als Münchner Kindl ein waschechter Sechzger. Zudem wohnt er in unmittelbarer Nähe der Löwenheimat in Giesing. Natürlich freut sich der Werner, wenn Sechzig gewinnt. Und am liebsten wäre es ihm, wenn seine Löwen noch heuer aufsteigen würden. Aber selbst dann, wenn es Michael Köllner und seinen Jungs nicht gelingen würde, am Ende der Saison auf einem Aufstiegsplatz zu stehen, werden wir den Postler nicht schimpfen hören.

„Dann steing ma hoid erst nächstes Jahr auf“, höre ich ihn heute schon tiefenentspannt sagen. Und genau auf diese Gespräche mit dem Werner freue ich mich schon wieder. Probiert es selber mal aus. Den Postler findet Ihr an Spieltagen beim Trepperlwirt, im Giesinger, am Grünspitz, oder in der West. Aber Vorsicht – die Gelassenheit von Werner Leibnitz ist ansteckend.

„Auf die Löwen“, so sein Lieblingsspruch.

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