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Herstellung des Vier-Augen-Prinzip beim TSV 1860 war ein wichtiger Schritt

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Die Profifußball KGaA hat nun zwei Geschäftsführer. Dabei geht es nicht darum, dass der e.V. nun seine Vorstellung umsetzt, sondern dass das Fußball-Unternehmen wieder nach dem Vier-Augen-Prinzip handelt. Nach dem sportlichen Desaster durchaus eine sinnvolle Entscheidung.

Dr. Christian Werner ist nun Sport-Geschäftsführer. Der TSV München von 1860 e.V. hat ihn per 50+1 durchgesetzt. Damit gibt es nun wieder das Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung. Laut dem Portal dieblaue24 kann Werner dabei “keine Alleingänge vollziehen” und db24 fragt deshalb, ob der e.V. “sein Spielchen bis zu Ende gedacht” hat. Jede Entscheidung müsse mit “Noch-Geschäftsführer Marc Pfeifer abgestimmt sein”, heißt es auf dem investorennahen Portal. Das ist natürlich vollkommen richtig, das ist der gewünschte Effekt des Vier-Augen-Prinzips. Es sind keine “Spielchen”, die hier betrieben werden, sondern es war eine wichtige unternehmerische Entscheidung.

Auch die Einstellung eines neuen Übungsleiters könne Werner nicht gegen den Willen von Pfeifer durchsetzen, heißt es. Auch das ist natürlich richtig. Deshalb gäbe es “keinen Mehrwert für den e.V.”, heißt es weiter. Was wiederum falsch ist. Es geht nicht darum, dass der e.V. etwas gegen den Willen von HAM International durchsetzt, sondern die Profifußball KGaA auch im Hinblick auf sportliche Entscheidungen wieder handlungsfähig ist. Das dürfte auch im Sinne des Finanz-Geschäftsführers Pfeifer sein, dem ja seit dem Weggang von Gorenzel die komplette Verantwortung auf den Schultern lastet. Und die Saison war sportlich im Grunde ein Desaster. Es war dringend notwendig hier Pfeifer zu entlasten.

“Am Ende des Tages entscheidet sowieso der Aufsichtsrat über das Geld – und dort hat Ismaik mit dem doppelten Stimmrecht des Aufsichtsratschefs Saki Stimoniaris die Mehrheit”, heißt es auf dieblaue24. Das ist irritierend, predigte das Portal doch wochenlang Ismaik und seine Vertreter vor Ort hätten keinerlei Entscheidungsgewalt und keinen Einfluss aufgrund von 50+1. Genau dieser Punkt ist jedoch das besagte “stumpfe Schwert”, von dem die Süddeutsche Zeitung schrieb. Ein Zitat übrigens von Ex-Präsident Gerhard Mayerhofer. HAM International hat bei Fragen rund um das Budget sehr wohl Einfluss. Zwei Mal hatte man das Sportbudget dieser Saison gegen den Willen des e.V. um insgesamt 1 Million Euro erhöht. Mit mäßigem Erfolg im Hinblick auf die Kaderplanung. Pfeifer ließ sich dabei wohl von der Investorenseite vor sich hertreiben und stand dann maßgeblich alleine da. Mit dem Vier-Augen-Prinzip soll Pfeifer nun bei sportlichen Entscheidungen entlastet werden. Das muss in seinem Sinne sein, es sei denn er glaubt tatsächlich, er könne diese Saison noch alleine irgendwie gerade biegen.

Wo wir bei der Frage sind. Wer ist nun Verlierer und wer ist Gewinner bei der Entscheidung im Hinblick auf den neuen Sport-Geschäftsführer? Der Gewinner ist in jedem Fall die Profifußball KGaA in ihrer Gesamtheit. Die Mannschaft profitiert von einer neuen sportlichen Führung und hoffentlich auch bald von einem neuen Trainer. Marc-Nicolai Pfeifer kann sich nun vermehrt wieder um die Finanzen kümmern. Ihm dürfte dabei eine große Last von der Schulter fallen. Natürlich muss er gemeinsam mit Werner einen neuen Trainer einstellen, aber der Focus der sportlichen Verantwortung liegt medial zweifelsohne auf Werner. Vor allem auch im Hinblick auf seinen möglichen Weggang im Sommer dürfte er zudem froh sein, dass er eine KGaA hinterlässt, die wieder im Fahrwasser ist. Nicht wünschenswert wäre es, wenn er als derjenige geht, der das Profifußball-Unternehmen allein verantwortlich in die Regionalliga geführt hat. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass irgendjemand anderes, der im Hintergrund mit agiert hat, auch mit die Verantwortung übernimmt. Gewinner sind auch die beiden Gesellschafter, die nun wieder ein Unternehmen haben, das die entsprechend notwendige Struktur hat. Es sei denn, jemand möchte keine Profifußball KGaA die handlungsfähig ist und der es gelingt, den Abstieg zu vermeiden. Aber davon wollen wir nicht ausgehen.

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